Fast 400 Jahre Musikgeschichte
Die Hamburgische Staatsoper zählt zu den führenden Opernhäusern in Europa: Herausragende Opernaufführungen und hinreißende Ballette stehen auf dem abwechslungsreichen Programm, das fast 400 Jahre Musikgeschichte umspannt. Von der Barockoper bis hin zu Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponisten finden sich auf dem Spielplan die Klassiker des Opern- und Ballettrepertoires ebenso wie seltener gespielte »Schätze« des modernen Musiktheaters.
Die Anfänge der Oper in Hamburg
Seit kunstliebende Bürger 1678 am Gänsemarkt das erste öffentliche Opernhaus Deutschland gründeten, prägt die Hamburgische Staatsoper das Kulturleben Hamburgs entscheidend mit. Schon bald spielte die Hamburger Oper eine bedeutende Rolle in Europa und Werke großer Komponisten wie Händel, Telemann und Keiser wurden aufgeführt. Nach dem Abriss 1763 gab es zunächst das "Ackermann'sche Comödiantenhaus", das unter Lessings Einfluss später in "Deutsches Nationaltheater" umbenannt wurde. Ab 1782 gab es hier auch Aufführungen von Mozart-Opern.
Umzug an die Dammtorstraße
1827 eröffnete der Neubau nach Plänen von Carl Friedrich Schinkel am Platz der heutigen Staatsoper in der Dammtorstraße. Mit 2800 Plätzen und einer besonderen Akustik konnte das neue Stadt-Theater gut auf internationalem Parkett mithalten. Neben gefeierten Erfolgen von Meistern wie Verdi und Wagner prägten die Oper in dieser Zeit immer wieder finanzielle Sorgen, bis 1873 der neue Theaterdirektor Bernhard Pollini erstmals öffentliche Mittel durchsetzen konnte.
Die Oper in den beiden Weltkriegen
Im ersten Weltkrieg schaffte man es, trotz der zahlreichen Militärdienstverpflichtungen von Angestellten die Zahl der Aufführungen aufrecht zu erhalten. 1926 konnte ein von der Bürgerschaft unterstützter Umbau des Bühnenhauses eingeweiht werden - dieses hat bis heute Bestand. Während der Zeit der Nationalsozialisten übernahm der Regimetreue Heinrich K. Strohm die Funktion als Direktor, unter ihm wurde auch die Festwoche zum 260-jährigen Bestehen der Oper begangen. Zu den Aufführungen zum Thema "Meister der deutschen Oper" kamen unter anderem Hitler, Goebbels und von Rippentrop. Im August 1943 wurde die Oper bis auf das Bühnenhaus komplett zerstört.
Von der Nachkriegszeit bis heute
Dank engagierter Hamburger Bürger wurde 1946 mit einer Neuinszenierung von Mozarts "Hochzeit des Figaro" ein Neuanfang probiert. Ab 1953 entstand ein neues Zuschauerhaus nach Plänen des Architekten Gerhard Weber. Seit der Eröffnung dieses Neubaus im Jahre 1955 hat sich die Hamburger Staatsoper zu einem international beachteten Opernhaus mit einer großen künstlerischen Vielfalt entwickelt.
Die Künstlerische Leitung von Opernintendant Georges Delnon und dem Hamburgischen Generalmusikdirektor und Chefdirigenten des Philharmonischen Staatsorchesters Kent Nagano hat sich im Bewusstsein der bedeutenden Tradition der Institution das Ziel gesetzt, im Spannungsfeld zwischen sorgsamer Pflege eines breiten Repertoires und markanter Leidenschaft für das Neue ein eigenes und erkennbares Profil zu zeigen.