Tag des offenen Denkmals in Hamburg
Vom 6. bis zum 8. September 2024 laden Hamburgs Denkmäler zu Erkundungstouren ein. Auf vielen Veranstaltungen kann man Gebäude und Orte in ihren Funktionen, ihrer Geschichte und Gegenwart erleben. In diesem Jahr sind 160 Denkmäler Teil des Programms. Viele von ihnen sind zum ersten Mal beim Tag des offenen Denkmals dabei.
Motto und Programm 2024
Das bundesweite Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" ist auch in Hamburg Motto der Veranstaltung. Es legt den Fokus darauf, dass Denkmäler als Zeitzeugen der Vergangenheit fungieren und "wahre" Erkenntnisse über das frühere Leben in der Hansestadt transportieren – und das in einer Zeit, in der ein Umgang mit vielen falschen Behauptungen gefunden werden muss. Zugleich sind Denkmäler immer auch prägende Zeichen im Stadtbild.
Eröffnet wird der Denkmaltag in Hamburg am 6. September 2024 mit einer besonderen Entdeckungstour. Das Kinokollektiv "A Wall is a Screen" bringt, ausgehend vom geschichtsträchtigen Kontorhausviertel, Kurzfilmkino an bekannte und unbekannte Orte der Hansestadt. Während der filmischen Stadterkundung werden Kurzfilme an Häuserwände projiziert und in Symbiose mit den Orten in einen neuen Kontext gebracht. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung findet auch bei Regen statt. Treffpunkt ist an der Ecke Springeltwiete/Burchardstraße.
Hamburgs Denkmäler mit vielfältigem Programm erkunden
Vom Chilehaus über die MS Stubnitz bis hin zur Großtankstelle Brandshof: In Hamburg gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Denkmäler zu entdecken, die am Veranstaltungswochenende für Besucherinnen und Besucher öffnen. Wie wäre es beispielsweise mit einer Fahrradtour? Auf der "historisch-literarischen Fahrradtour" geht es vorbei an geschichtsträchtigen Orten in Blankenese. Dazu liest Schauspielerin Marion Gretchen Schmidt Lyrik und Prosa. Und auf der DenkMalNachtRadTour werden auf circa 30 Kilometern bekanntere und unbekanntere Hamburger Rat- und Amtshäuser erkundet.
Im 100. Jubiläumsjahr des Chilehauses führt Buchautor Michael Batz am Denkmaltag durch klassische und unbekannte Stationen des Gebäudes, das von Architekt Fritz Höger entworfen wurde und Teil des UNESCO-Welterbes Speicherstadt und Kontorhausviertel ist.
Wer es deftig mag, kann sich am Samstag auf den Weg nach Neugraben-Fischbek zur Rauchkate begeben. Das in den 1720er Jahren errichtete Fachwerkhaus zählt zu den ältesten Bauwerken im Stadtteil. Neben Räuchern und Verkostungen finden auch Führungen statt.
Zu Wasser werden Hamburger Denkmäler bei der alternativen Alsterkanalfahrt erkundet. Die zweistündige Kanalfahrt führt über die Binnen- und Außenalster, den Osterbek- und den Goldbekkanal bis zum Stadtparksee. Unter dem Motto "Nationalsozialistische Gewaltherrschaft, Widerstand und Verfolgung 1933–45" berichtet Historiker Herbert Diercks währenddessen über Industriegeschichte und Kriegswirtschaft, Macht und Opportunismus, aber auch von resistentem Verhalten bis zum Widerstand.
Spezielle Angebote für Kinder und Familien
An allen Veranstaltungstagen vom 6. bis zum 8. September gibt es Programmpunkte, mit denen Kinder spielerisch und vielfältig Hamburgs Denkmäler erkunden. Zum Beispiel wird in der Hauptkirche St. Michaelis die Lego-Aktion "Bau mit am Hamburger Michel" geboten und in der Hauptkirche St. Nikolai gibt es in der "Werkstatt Kunterbunt" Einblicke in die Kunst der Kirchenfensterherstellung. An der Bergedorfer Mühle wird mit einer Handmühle eigenes Brötchenmehl hergestellt. Und die Restaurierungswerkstatt St. Jacobi lädt am Samstag Kinder und ihre Begleitung in die Mini-Werkstatt ein, in der der Kirchturm mit seinem Turmhelm untersucht und erforscht wird. Wer es ein bisschen maritimer mag, kann Samstag und Sonntag in Altona Rollwippdrehkräne von 1938 besichtigen, Knotenrätsel lösen und sich am Glücksrad versuchen.
Für einige der Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Das vollständige Programm und weitere Informationen zum Denkmaltag finden Sie unter: Tag des offenen Denkmals in Hamburg
Hamburger Denkmalschutz
Heute gibt es rund 13.000 Denkmale in der Hansestadt – und die Vielfalt ist groß. Es gibt zum Beispiel Industriedenkmäler, Baudenkmäler oder Kulturdenkmäler. Dazu zählen unter anderem die für Hamburg typischen Kontorhäuser, Kirchen, die Hamburger Kunsthalle, Museen oder auch die Grindelhochhäuser, Windmühlen und viele Gebäude im Hafengebiet.
Über den Tag des offenen Denkmals
Der Tag des offenen Denkmals in Hamburg wird von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg koordiniert und vom Denkmalschutzamt der Behörde für Kultur und Medien gefördert. Bundesweit wird die Veranstaltung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz organisiert. Er steht als Teil der "European Heritage Days" unter der Schirmherrschaft des Europarats und findet europaweit im September statt.