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Deutschlands größte freie Spiel- und Produktionsstätte

Kampnagel

Kampnagel ist ein internationales Produktionshaus auf einem Werksgelände in Winterhude. Musik, Theater oder Tanz – Kultursuchende werden in den Hallen fündig.

Kampnagel
Kampnagel Frederik R''h

Abwechslungsreiches Programm auf Kampnagel

Kampnagel ist ein Zentrum für zeitgenössische darstellende Künste – unweit gelegen der Alster und unterhalb des Stadtparks. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Theater, Tanz und Performance, bis zu Musik, Bildender Kunst und Architektur. 900 Veranstaltungen pro Spielzeit locken 180.000 Besucher*innen an. Das seit 2008 stattfindende Internationale Sommer Festival auf dem Werksgelände bildet jedes Jahr den krönenden Abschluss der Kampnagel-Spielzeit.

Dabei ist Kampnagel nicht nur Spielstätte, sondern auch Produktionshaus und Think Tank. Gesellschaftliche Themen und Kontroversen werden in der Kunst des Hauses verarbeitet. Kampnagel ist deutschlandweit im Bündnis internationaler Produktionshäuser vernetzt und arbeitet mit einer Vielzahl unterschiedlicher Kooperationspartner*innen zusammen.

Kultur in ehemaligen Fabrikhallen

Im Jahre 1984 wurde die ehemalige Kranfabrik umfunktioniert. Nach einem kurzen Gastspiel des Deutschen Schauspielhauses haben sich sechs Bühnen und Veranstaltungsräume mit Kapazitäten von 150 bis 2.500 Plätzen in den umfunktionierten Hallen etabliert. Zahlreiche Proberäume, ein Kino, gastronomische Angebote und ein gläsernes Foyer runden das Angebot ab.

Kampnagel bei Nacht
Kampnagel bei Nacht Frederik R''h

Geschichte des Geländes

Die Geschichte der späteren Kampnagel AG begann als Maschinenfabrik mit dem Namen Nagel & Kaemp, Zivilingenieure in 1865. In späterer Zeit wurden zuerst Reismühlen, ab 1890 vorrangig Schiffs- und Hafenkräne hergestellt. Im Jahr 1934 wurde die Firma Nagel und Kaemp in Kampnagel AG umbenannt. In den sechs Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde Kampnagel wie viele andere Maschinenfabriken zur Produktion von Rüstungsgütern herangezogen. Die ursprüngliche Tätigkeit, Ladetechnik für Schiffe, wurde nach 1945 wieder aufgenommen. Das Unternehmen erarbeitete sich einen internationalen Namen: Kräne mit dem Schriftzug Kampnagel an der Rückseite lassen sich noch heute in vielen Häfen der Welt finden. In den 1960er Jahren erfreuten sich Containerschiffe immer stärkerer Beliebtheit, so dass die von Kampnagel hergestellten Stückgutkräne an Bedeutung verloren. Im Zeitraum von 1968 bis 1981 wurden nach Verkauf an die Demag AG Gabelstapler in den Produktionsstätten hergestellt.

Pläne für die Sanierung von Kampnagel vorgestellt

Kampnagel wird in den kommenden Jahren umfassend saniert und denkmalgerecht erweitert. Das Produktionshaus Kampnagel und die Stadt Hamburg planen gemeinsam mit dem Architekturbüro Lacaton & Vassal eindrucksvolle Zubauten und die Modernisierung des historischen Industriestandorts.

Die Pläne wurden im September 2024 vorgestellt und sehen eine veranstaltungs- und haustechnische Modernisierung des bisherigen Bestandes vor. Zudem werden durch zwei eindrucksvolle Neubauten zusätzliche Flächen entstehen. Die neue Spielstätte soll eine hohe räumliche Flexibilität und die Option bieten, den Innenraum noch besser in Verbindung mit dem Außenbereich zu bespielen. So soll das Gelände noch weiter für die Nachbarschaft und Stadtgesellschaft geöffnet werden.

Während der Sanierungsarbeiten wird der Betrieb aufrechterhalten, sodass parallel weiterhin Veranstaltungen stattfinden können, was eine "performative Baustelle" entstehen lässt. Baubeginn ist nach jetzigem Stand der Planungen für September 2026 angesetzt, ihren Abschluss sollen die Maßnahmen voraussichtlich Anfang der 2030er Jahre finden.

Weitere Informationen: Pressemitteilung der Behörde für Kultur und Medien

Veranstaltungen auf Kampnagel