Der Bezirk Wandsbek ist der einwohnerstärkste der Hamburger Bezirke. Wandsbek wandelt sich von Süd nach Nord und tauscht in diesem Verlauf Urbanität gegen Natur. Mehrere große Naturschutzgebiete grenzen den Bezirk nach Schleswig-Holstein ab. Und dann ist da noch die Heimatverbundenheit der Wandsbeker.
Einwohner 424.146* Einwohner pro km² 2.876* Fläche 147,5 km²*
Bevölkerungsreichster Bezirk Hamburgs
Vom nord-östlichen Zentrum Hamburgs bis hoch in den Norden der Hansestadt zieht sich der Bezirk Wandsbek. Mit über 420.000 Einwohnern ist Wandsbek der bevölkerungsreichste Bezirk Hamburgs – mit Abstand. Es folgt Hamburg-Nord mit rund 302.000 Einwohnern. Knapp geschlagen geben muss sich Wandsbek bei der Anzahl der Stadtteile: 18 sind es, nur Hamburg-Mitte hat mit 19 einen mehr. Der Bezirk Wandsbek ist sehr abwechslungsreich und teilt sich in fünf Untergebiete, die von urban bis ländlich reichen.
Das Kerngebiet beginnt noch in Nähe der Außenalster. Der südlichste Ausläufer des Bezirks ist das kleine Eilbek. Weiterhin zum urbanen Kern gehören Marienthal, Tonndorf, Jenfeld und der Stadtteil Wandsbek. Weitere Bereiche sind das Alstertal mit den Stadtteilen Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Sasel und Wellingsbüttel sowie ganz im Norden die als Walddörfer bezeichneten Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt , Volksdorf und Wohldorf-Ohlstedt. Bramfeld bildet mit Farmsen-Berne und Steilshoop einen weiteren Regionalbereich und schließlich gibt es noch den Stadtteil Rahlstedt – mit über 88.000 Einwohnern größter Stadtteil Hamburgs – als eigenständigen Wandsbeker Teilbereich.
Zahlreiche Naturschutzgebiete
Ist Wandsbek in seinem urbanen Part oft eher grau, erschließt sich in Richtung Norden ein grünes Paradies mit zahlreichen Naturschutzgebieten. Wobei sich grau etwas zu negativ anhört, denn gerade bei jungen Familien ist der Bezirk Wandsbek recht beliebt. Mit seinen ruhigen Wohngebieten nah am Grünen bietet der Bezirk beste Bedingungen für kleine Knirpse. Je grüner es dann nach Norden wird, umso dörflicher wird es auch. Nicht umsonst werden die Stadtteile Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Volksdorf und Wohldorf-Ohlstedt als Walddörfer bezeichnet. Oft verschmelzen die Begriffe „Vorstadt" und „Dorf" als Zuschreibungen für die Wandsbeker Stadtteile.
Herrliche Natur findet sich beispielsweise entlang der Alster, die durch den Nord-Westen des Bezirks fließt. Am Flussufer führt der Alsterwanderweg durch Parks wie den Teetzpark mit seinem Herrenhaus und dem Torhaus in Wellingsbüttel – dort befindet sich auch das Alstertalmuseum –, dem Hennebergpark oder dem Hohenbuchenpark. Weiter nördlich, wo es immer ländlicher wird, werden Parks gegen Naturschutzgebiete getauscht wie Hainesch Iland oder das Rodenbeker Quellental. In der nördlichsten Spitze Hamburgs finden sich schließlich der Wohldorfer Wald, das älteste Forstrevier der Hansestadt, das seit 1770 durch Wanderwege erschlossen ist, und der Duvenstedter Brook. Jedes Naturschutzgebiet besitzt dabei eine ganz eigene und besondere Flora und Fauna.
Bildergalerie Bezirk Wandsbek
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Bergstedt
Bergstedt ist ein Walddorf im Nordosten von Hamburg. Das besondere an diesem Stadtteil ist die Naturlandschaft des Rodenbeker Quellentals, die von der Weichsel-Eiszeit geformt wurde. Das abströmende Gletscherwasser riss tiefe Furchen in den Boden und so entstand eine abwechslungsreiche Landschaft. Das zweite große Naturschutzgebiet in Bergstedt ist Hainesch Iland. Dort kann man sich in die Wälder und Wiesen zurückziehen.
Weitere Infos: Bergstedt (was link with id: 2148002)
Bramfeld
Bramfeld hat viele Gesichter und bildet mit seinen über 51.000 Bewohnern und der umfangreichen Infrastruktur fast eine eigene Stadt in der Stadt. Zum Beispiel kann man auf dem Gut Karlshöhe neun Hektar pure Natur erleben. Neben Wald, Wiesen, Weiden sowie Hühnern, Schafen und Ziegen erfreut man sich am Entdecker-Rundweg. Das kulturelle Zentrum Bramfelds bildet allerdings das Kulturzentrum Brakula, das gleichzeitig Begegnungsstätte für die Bramfelder ist.
Weitere Infos: Bramfeld (was link with id: 2107980)
Duvenstedt
Der ländliche Stadtteil Duvenstedt an der Grenze zu Schleswig-Holstein gehört zu den Walddörfern Hamburgs und ist ein Paradies für Naturliebhaber. Zu diesem Paradies gehört unter anderem die beeindruckende Landschaft des Hochmoorgebietes Wittmoor. Bei einem Spaziergang oder einer ausgiebigen Wanderung kann man dort die Arbeit der Natur bewundern. Eine noch größere Naturlandschaft bietet der Duvenstedter Brook, der sich hauptsächlich über das Stadtteilgebiet von Wohldorf-Ohlstedt erstreckt.
Weitere Infos: Duvenstedt (was link with id: 2107980)
Eilbek
Eilbek ist geprägt vom schlichten Nachkriegs-Siedlungsbau, einer Top-Anbindung an die Innenstadt und dem romantischen Jacobipark. Der Jacobipark ist die Ruhezone der Eilbeker. Die rund sechs Hektar große Grünfläche bietet eine besondere Idylle zwischen der Wandsbeker Chaussee und der Hasselbrookstraße. Architekturliebhaber sind an der Blumenau goldrichtig. Wer allerdings lieber Stadtvillen bestaunen möchte, findet auch diese in Eilbek.
Weitere Infos: Eilbek (was link with id: 2164500)
Farmsen-Berne
Grün zu wohnen, bedeutet nicht unbedingt abseits zu leben. Bestes Beispiel dafür ist Farmsen-Berne im Bezirk Wandsbek. Dort hat sich das Gebiet um die Berner Au zum schönsten Grüngürtel des Stadtteils entwickelt. Das kleine Flüsschen kommt aus Volksdorf und verläuft bis zum südlichen Ende von Farmsen-Berne. Folgt man der Berner Au nach Norden und biegt mit dem Deepenhorngraben nach Osten ab, landet man im Berner Gutspark, einer wunderschönen Parkanlage rund um das Gutshaus Berne.
Weitere Infos: Farmsen-Berne (was link with id: 2181096)
Hummelsbüttel
Hummelsbüttel hat zwar relativ viele Einwohner, bietet aber trotzdem genügend Raum für Natur. Unter anderem gibt es dort ein Hochmoor: Das Raakmoor ist heute eines der kleinsten Naturschutzgebiete Hamburgs und besticht durch seine Wanderwege und moortypischen Pflanzen. Ganz im Süden von Hummelsbüttel liegt ein weiterer Naturraum – der Teetzpark. Der Park bietet nicht nur die wunderschöne Natur und Ruhe des Alstertales, sondern auch die Möglichkeit für ein schönes Picknick.
Weitere Infos: Hummelsbüttel (was link with id: 2167624)
Jenfeld
Jenfeld putzt sich immer mehr heraus. Schmucke Neubauviertel ersetzen nach und nach graue Plattenbauten und alte Kasernengelände. Auch die Grünanlagen werden ausgebaut. Wo früher tiefes Moor war und Torf gestochen wurde, findet sich heute mit dem Jenfelder Moorpark eine schöne Grünanlage, in der sich die Jenfelder entspannen können.
Weitere Infos: Jenfeld (was link with id: 2146056)
Lehmsal-Mellingstedt
Der Stadtteil liegt an der Grenze zu Schleswig-Holstein und gehört zu den Walddörfern. Dabei bildet die Alster die natürliche Grenze des Stadtteils im Osten. Der Alsterfluss schlängelt sich idyllisch durch die Landschaft und lädt zu einem Spaziergang in der Natur ein. Lemsahl-Mellingstedt wirkt manchmal auch wie ein Museumsdorf für alte Bauernhäuser. In den Straßen stehen zahlreiche historische Reetdachkaten und große Bauernhäuser mit angeschlossenen Höfen.
Weitere Infos: Lehmsal-Mellingstedt (was link with id: 2167832)
Marienthal
Marienthal hebt sich durch seine Architektur stark von seinen Nachbarstadtteilen ab. Der Stadtteil besticht mit Gründerzeitarchitektur und noblen Vorstadtvillen, die Marienthal ein ganz individuelles Aussehen verpassen. Zudem grenzen sich die Marienthaler darüber gerne von den umliegenden Stadtteilen ab, denn ihr Marienthal ist für sie etwas nobles und besonderes. Auch ein grüner Gürtel durchzieht das Stadtteil in Richtung Südosten: das Wandsbeker Gehölz.
Weitere Infos: Marienthal (was link with id: 2172656)
Poppenbüttel
In Poppenbüttel lebt man mit jeder Menge Natur vor der Tür. Besonders schön ist dieses Fleckchen Hamburg an der Poppenbüttler Schleuse. Dort kann man das Wasser rauschen hören und Kanufahrer beim Anlanden zusehen. Eine Seltenheit für Hamburger Verhältnisse ist der Hohenbuchenpark, der den Stadtteil mit einem alten Buchen-Mischwald schmückt.
Weitere Infos: Poppenbüttel (was link with id: 2170294)
Rahlstedt
Rahlstedt, der größte Stadtteil Hamburgs, wird oft unterschätzt, glänzt aber durch schöne Bebauung mit vielen Gründerzeithäusern und Stadtvillen. Auch seine Landschaft ist beeindruckend. Besonders glänzt der Stadtteil mit seinen Weideflächen, langgezogenen Hügeln und mit Wasser gefüllten Senken. Im Naturschutzgebiet Höltigbaum gibt es zahlreiche einzigartige Tier- und Pflanzenarten, die nur in diesem Naturraum leben.
Weitere Infos: Rahlstedt (was link with id: 2147790)
Sasel
Der perfekte Mix aus Urbanität und Ländlichkeit sowie die hohe Dichte an Einfamilienhäusern macht Sasel zum attraktiven Stadtteil. Im Westen grenzt der Stadtteil an das Alstertal – eine schönere Grenze kann es kaum geben. Was das Alstertal mit dem Alsterfluss im Westen ist, ist die Saselbek im Nordosten des Stadtteils. Das kleine Flüsschen im Naturschutzgebiet Hainesch-Iland grenzt Sasel zum Nachbarstadtteil Bergstedt ab.
Weitere Infos: Sasel (was link with id: 2171152)
Steilhoop
Steilshoop mit seinen Großsiedlungen, junger sowie multikultureller Bewohnerschaft und vielen Grünflächen ist im Aufschwung. Einer dieser Grünflächen mit dem Bramfelder See liegt direkt an der Grenze von Steilshoop zu Ohlsdorf. Eine etwas andere Besonderheit im Stadtteil ist die St. Johannis-Kirche, die fast als Kunst-Kirche betitelt werden kann. Im Inneren des Gotteshaus sind zahlreiche Kunstwerke zu sehen, die fast alle von der Bildhauerin Gisela Bär stammen.
Weitere Infos: Steilshoop (was link with id: 2138940)
Tonndorf
Tonndorf ist in seinem Zentrum ein urbaner Stadtteil. Entfernt man sich von der Mitte, wird es jedoch immer grüner. Zur Urbanität trägt auch Studio Hamburg bei. Vermutlich kennt jeder mindestens eine Film- oder Fernsehproduktion, die dort entstanden ist. Zwischen Walddörfer Straße und Ahrensburger Straße taucht man dann in das grüne Tonndorf ein. Die Wandse und die Rahlau bilden das Gerüst für einen idyllischen Grüngürtel mit Spazierwegen.
Weitere Infos: Tonndorf (was link with id: 2182132)
Volksdorf
Volksdorf ist ein sehr naturnaher Stadtteil und vielleicht der dörflichste von allen. Dort gibt es auch ein Museumsdorf, in dem man mehr über die Geschichte der ersten Siedler Stadtteils erfahren kann. Möchte man eher das aktuelle Leben des Stadtteils kennen lernen, besucht man den Volksdorfer Wochenmarkt, der als einer der größten und schönsten Wochenmärkte Hamburgs gilt.
Weitere Infos: Volksdorf (was link with id: 2171276)
Wandsbek
Wandsbek ist urban, geschäftig und ebenso grün. Zum grünen Wandsbek trägt unter anderem der Eichtalpark bei, der 1926 als Wandsbeker Stadtpark angelegt wurde. Die Parkanlage erstreckt sich entlang der Wandse deren Ufer kilometerlange Spazierwege bietet. Möchte man entspannen, eignet sich der Botanische Sondergarten bestes dazu. Dieser ist wunderschön gestaltet und bietet zur Blütezeit ein buntes Blumenmeer.
Weitere Infos: Wandsbek (was link with id: 2140062)
Wellingsbüttel
Wellingsbüttel ist ein traditionell wohlhabender Stadtteil, was vom 1750 erbauten Herrenhaus unterstrichen wird. Das Herrenhaus an der Alster steht wie kein zweites Gebäude für die Geschichte des Stadtteils. Auch die Natur in Wellingsbüttel mit verwunschenen Wälder und weiten Wiesen, dem Alstertal und Alsterfluss zählt zu den schönsten Orten in Hamburg.
Weitere Infos: Wellingsbüttel (was link with id: 2171334)
Wohldorf-Ohlstedt
Wohldorf-Ohlstedt ist der nördlichste der Hamburger Stadtteile und bietet einen sehr hohen Grünanteil. Kaum ein Naturraum in Hamburg ist so abwechslungsreich wie der Duvenstedter Brook in Wohldorf-Ohlstedt. Interessant ist es vor allem, im September in das Naturschutzgebiet zu kommen, zur Brunftzeit der Hirsche. Wer einen Ausflug in den Duvenstedter Brook plant, sollte auch unbedingt einen Besuch im BrookHus einplanen.
Weitere Infos: Wohldorf-Ohlstedt (was link with id: 2172014)
Wandsbek ist heimatverbunden
Das waren aber noch längst nicht alle Naturschutzgebiete. Weitere sehenswerte Naturräume sind das Wittmoor in Duvenstedt, das Stellmoorer Tunneltal und der Höltigbaum in Rahlstedt, das Raakmoor, die Hummelsbütteler Moore und die Sievertsche Tongrube in Hummelsbüttel sowie die Volksdorfer Teichwiesen. In dem eher dörflichen Stadtteil zeigt sich die Heimatverbundenheit der Wandsbeker. Im Volksdorfer Museumsdorf wird anschaulich gezeigt, wie die Vorfahren in diesem Gebiet gelebt haben. Auch in Sasel zeigt und pflegt man Traditionen, was jährlich beim beliebten Saseler Heimatfest zu erleben ist.
In Poppenbüttel findet sich zudem ein ganz anderes Stück Kulturgeschichte: Dort ist das NDR-Walross Antje in Bronze verewigt. Neben dem ehemaligen Fernsehstar verkehren aber auch aktuelle Schauspieler in Wandsbek. In Tonndorf befindet sich das Gelände von Studio Hamburg, wo Film- und Fernsehproduktionen wie Tatort, Großstadtrevier oder Notruf Hafenkante abgefilmt werden.
Apropos Film: Wer durch den Hennebergpark streift, der könnte auch meinen, er steht vor einer Kulisse. Dort ragt zwischen den Bäumen eine Burg hervor: die Burg Henneberg. Sie ist die einzige Burg Hamburgs und einem Gemäuer in Thüringen nachempfunden, allerdings in kleinerem Maßstab. Die Thüringer Version steht heute übrigens nicht mehr.
Alte Kirchen, neue Kirchen
Wo Geschichte ist, finden sich auch immer Kirchen. Da wäre zu einen die Bergstedter Kirche, die sich im Inneren ihren bäuerlichen Stil aus dem 17. Jahrhundert bewahrt hat. Die ältesten Mauerteile des Gotteshauses stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert. Im Kirchenschiff findet sich zudem eine Orgel, die von Arp Schnitger geplant und konstruiert wurde. Noch ein bisschen älter als die Bergstedter Kirche ist die Alt-Rahlstedter Kirche. Ihre ältesten Teile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Einen Kontrast zu den historischen Gotteshäusern bildet die Erlöserkirche in Farmsen-Berne mit ihrem geschwungenen Dach und moderner Architektur.
Die Geschichte des Bezirks wird hauptsächlich von den einzelnen Stadtteilen und der einst eigenständigen Stadt Wandsbek bestimmt. Der Bezirk besteht in seiner Form seit 1949 und wurde aus Wandsbek und ehemaligen stormarnschen Gemeinden zusammengesetzt, die bereits 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz in die Hansestadt eingegliedert wurden. Hinzu kamen Eilbek und die fünf Walddörfer, die bereits seit dem Mittelalter zu Hamburg gehören. Der Name Wandsbek – früher Wantesbeke – leitet sich von dem Flüsschen Wandse ab, das durch den Bezirk fließt. Der Fluss wiederum wurde wohl nach einer Person namens „Wand" benannt. Die Endung „-bek" bedeutet Bach.
*Quelle: Statistische Daten zu den Stadtteilen Hamburgs, Statistikamt Nord (Stand: Nov 2015)