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Bezirk Wandsbek

Von urban bis dörflich ist alles dabei

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Der Bezirk Wandsbek ist der einwohnerstärkste der Hamburger Bezirke. Wandsbek wandelt sich von Süd nach Nord und tauscht in diesem Verlauf Urbanität gegen Natur. Mehrere große Naturschutzgebiete grenzen den Bezirk nach Schleswig-Holstein ab. Und dann ist da noch die Heimatverbundenheit der Wandsbeker.

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Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de

Bezirk Wandsbek

Einwohner    424.146*
Einwohner pro km²    2.876*
Fläche    147,5 km²*

Bevölkerungsreichster Bezirk Hamburgs

Vom nord-östlichen Zentrum Hamburgs bis hoch in den Norden der Hansestadt zieht sich der Bezirk Wandsbek. Mit über 420.000 Einwohnern ist Wandsbek der bevölkerungsreichste Bezirk Hamburgs – mit Abstand. Es folgt Hamburg-Nord mit rund 302.000 Einwohnern. Knapp geschlagen geben muss sich Wandsbek bei der Anzahl der Stadtteile: 18 sind es, nur Hamburg-Mitte hat mit 19 einen mehr. Der Bezirk Wandsbek ist sehr abwechslungsreich und teilt sich in fünf Untergebiete, die von urban bis ländlich reichen.

Das Kerngebiet beginnt noch in Nähe der Außenalster. Der südlichste Ausläufer des Bezirks ist das kleine Eilbek. Weiterhin zum urbanen Kern gehören Marienthal, Tonndorf, Jenfeld und der Stadtteil Wandsbek. Weitere Bereiche sind das Alstertal mit den Stadtteilen Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Sasel und Wellingsbüttel sowie ganz im Norden die als Walddörfer bezeichneten Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt , Volksdorf und Wohldorf-Ohlstedt. Bramfeld bildet mit Farmsen-Berne und Steilshoop einen weiteren Regionalbereich und schließlich gibt es noch den Stadtteil Rahlstedt – mit über 88.000 Einwohnern größter Stadtteil Hamburgs – als eigenständigen Wandsbeker Teilbereich.

Zahlreiche Naturschutzgebiete

Ist Wandsbek in seinem urbanen Part oft eher grau, erschließt sich in Richtung Norden ein grünes Paradies mit zahlreichen Naturschutzgebieten. Wobei sich grau etwas zu negativ anhört, denn gerade bei jungen Familien ist der Bezirk Wandsbek recht beliebt. Mit seinen ruhigen Wohngebieten nah am Grünen bietet der Bezirk beste Bedingungen für kleine Knirpse. Je grüner es dann nach Norden wird, umso dörflicher wird es auch. Nicht umsonst werden die Stadtteile Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Volksdorf und Wohldorf-Ohlstedt als Walddörfer bezeichnet. Oft verschmelzen die Begriffe „Vorstadt" und „Dorf" als Zuschreibungen für die Wandsbeker Stadtteile.

Herrliche Natur findet sich beispielsweise entlang der Alster, die durch den Nord-Westen des Bezirks fließt. Am Flussufer führt der Alsterwanderweg durch Parks wie den Teetzpark mit seinem Herrenhaus und dem Torhaus in Wellingsbüttel – dort befindet sich auch das Alstertalmuseum –, dem Hennebergpark oder dem Hohenbuchenpark. Weiter nördlich, wo es immer ländlicher wird, werden Parks gegen Naturschutzgebiete getauscht wie Hainesch Iland oder das Rodenbeker Quellental. In der nördlichsten Spitze Hamburgs finden sich schließlich der Wohldorfer Wald, das älteste Forstrevier der Hansestadt, das seit 1770 durch Wanderwege erschlossen ist, und der Duvenstedter Brook. Jedes Naturschutzgebiet besitzt dabei eine ganz eigene und besondere Flora und Fauna. 

Wandsbek ist heimatverbunden

Das waren aber noch längst nicht alle Naturschutzgebiete. Weitere sehenswerte Naturräume sind das Wittmoor in Duvenstedt, das Stellmoorer Tunneltal und der Höltigbaum in Rahlstedt, das Raakmoor, die Hummelsbütteler Moore und die Sievertsche Tongrube in Hummelsbüttel sowie die Volksdorfer Teichwiesen. In dem eher dörflichen Stadtteil zeigt sich die Heimatverbundenheit der Wandsbeker. Im Volksdorfer Museumsdorf wird anschaulich gezeigt, wie die Vorfahren in diesem Gebiet gelebt haben. Auch in Sasel zeigt und pflegt man Traditionen, was jährlich beim beliebten Saseler Heimatfest zu erleben ist.

In Poppenbüttel findet sich zudem ein ganz anderes Stück Kulturgeschichte: Dort ist das NDR-Walross Antje in Bronze verewigt. Neben dem ehemaligen Fernsehstar verkehren aber auch aktuelle Schauspieler in Wandsbek. In Tonndorf befindet sich das Gelände von Studio Hamburg, wo Film- und Fernsehproduktionen wie Tatort, Großstadtrevier oder Notruf Hafenkante abgefilmt werden. 

Apropos Film: Wer durch den Hennebergpark streift, der könnte auch meinen, er steht vor einer Kulisse. Dort ragt zwischen den Bäumen eine Burg hervor: die Burg Henneberg. Sie ist die einzige Burg Hamburgs und einem Gemäuer in Thüringen nachempfunden, allerdings in kleinerem Maßstab. Die Thüringer Version steht heute übrigens nicht mehr.

Alte Kirchen, neue Kirchen

Wo Geschichte ist, finden sich auch immer Kirchen. Da wäre zu einen die Bergstedter Kirche, die sich im Inneren ihren bäuerlichen Stil aus dem 17. Jahrhundert bewahrt hat. Die ältesten Mauerteile des Gotteshauses stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert. Im Kirchenschiff findet sich zudem eine Orgel, die von Arp Schnitger geplant und konstruiert wurde. Noch ein bisschen älter als die Bergstedter Kirche ist die Alt-Rahlstedter Kirche. Ihre ältesten Teile stammen aus dem 12. Jahrhundert. Einen Kontrast zu den historischen Gotteshäusern bildet die Erlöserkirche in Farmsen-Berne mit ihrem geschwungenen Dach und moderner Architektur.

Die Geschichte des Bezirks wird hauptsächlich von den einzelnen Stadtteilen und der einst eigenständigen Stadt Wandsbek bestimmt. Der Bezirk besteht in seiner Form seit 1949 und wurde aus Wandsbek und ehemaligen stormarnschen Gemeinden zusammengesetzt, die bereits 1937 durch das Groß-Hamburg-Gesetz in die Hansestadt eingegliedert wurden. Hinzu kamen Eilbek und die fünf Walddörfer, die bereits seit dem Mittelalter zu Hamburg gehören. Der Name Wandsbek – früher Wantesbeke – leitet sich von dem Flüsschen Wandse ab, das durch den Bezirk fließt. Der Fluss wiederum wurde wohl nach einer Person namens „Wand" benannt. Die Endung „-bek" bedeutet Bach.

*Quelle: Statistische Daten zu den Stadtteilen Hamburgs, Statistikamt Nord (Stand: Nov 2015)