Das Leben in Lurup
Gelegen an der schleswig-holsteinischen Grenze, ist das Leben in Lurup weniger großstädtisch als in vielen anderen Teilen des Bezirks Altona. Architektonisch reicht die Palette von Hochhaussiedlungen am Lüdersring oder im Flüsseviertel bis hin zu Ein- und Zwei- und Einfamilienhäusern mit kleinem Garten. Ein richtiges Zentrum besitzt der Stadtteil zwar nicht, aber dennoch verteilen sich in dem Viertel viele Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, wie zum Beispiel das moderne Lurup-Center. Mit rund 35.000 Einwohnern gehört Lurup außerdem zu den größten Stadtteilen Hamburgs und ist auch bei Zuwanderern beliebt.
Lage und Verkehr
Die schleswig-holsteinischen Gemeinden Schenefeld und Halstenbek begrenzen Lurup im Nordwesten. Die benachbarten Hamburger Stadtteile sind Eidelstedt, Osdorf, Groß Flottbek und Bahrenfeld. Die Infrastruktur in Lurup ist vergleichsweise nicht so weit ausgebaut, wie in anderen Stadtteilen: Zwar sind die nahe gelegenen S-Bahnstationen Elbgaustraße oder Eidelstedt gut zu erreichen, einen eigenen U- oder S-Bahnanschluss besitzt der Stadtteil jedoch noch nicht, um beispielsweise schnell in die Innenstadt zu gelangen. Ändern könnte das in den nächsten Jahren der geplante Ausbau der U5. Weiterhin verbinden diverse Buslinien den Stadtteil zum Beispiel mit Blankenese Bahrenfeld oder Altona.
Vielfältige Stadtteilkultur
Das Luruper Stadtteilhaus bietet unter dem Motto „Bewegung, Begegnung, Beteiligung“ unterschiedlichste Angebote für Interessierte jeden Alters. Eine feste Institution ist die Stadtteilbühne. In der Theaterwerkstatt haben auch Laien in lockerer Atmosphäre die Möglichkeit, ihre Freude am Schauspiel zu entdecken, an ihrer Präsenz und Ausdrucksfähigkeit zu arbeiten und beim improvisierten Spiel auf der Bühne mitzuwirken.
Im Haus befindet sich auch das Lese-Kultur-Café. Neben Lesungen und wechselnden Ausstellungen lokaler Künstler stehen Kindern und Erwachsenen dort mehr als 4.000 Bücher zur Verfügung. Einige Galerien und Malwerkstätten wie der Flieder Salon mit Malkursen und künstlerischem Austausch ergänzen das kulturelle Angebot in Lurup.
Für Kinder und Jugendliche gibt es außerdem das Jugendzentrum Luur-up, wo neben Gruppenaktivitäten wie Musik-, Computer- und Kreativangeboten auch Hausaufgaben- und Nachhilfe angeboten. Im Jugendkeller Underground bietet der Verein in den Holz-, Metall- und Schneiderwerkstätten außerdem Kurse zur Berufsorientierung an.
Auch für Sportbegeisterte hat der Stadtteil einiges zu bieten: Der SV Lurup, der größte Sportclub des Quartiers, bietet ein breites Angebot von Basketball über Boxen bis Tanzen und Tai-Chi. Bekannt ist der Verein auch für seine Fußballer, die Mitte der 1990er-Jahre in der damals drittklassigen Regionalliga Nord spielten. Für eine Saison trug auch der in Lurup lebende TV-Moderator Oliver Geißen das rot-weiße Trikot des Vereins.
Vom (Fischkisten-)dorf zum Siedlungszentrum
Die Anfänge der Besiedelung lassen sich bis ins Jahr 1746 zurückverfolgen, dennoch ist Lurup ein relativ junger Stadtteil. 1910 lebten auf dem circa 266 Hektar großen Areal nur 762 Menschen. Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 gehörte Lurup zu Dänemark, bis 1927 zu Pinneberg. Gemeindevorsteher war bis zur Eingemeindung nach Altona im Jahr 1927 der Landwirt Klaus Eckhoff, der auch der Namensgeber des heutigen Eckhoffplatzes ist.
In den 1930er Jahren entstand unter anderem im Gebiet der heutigen Straßen Farnhornweg und Lüttkamp eine Kleinsiedlung. Arbeitslose und arme Familien aus Altona konnten dort auf städtischem Pachtland in Eigenleistung eingeschossige Doppelhäuser errichten. Unter dem nationalsozialistischen Regime wurde Lurup durch das Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 und die Zugehörigkeit zu Altona ein Stadtteil Hamburgs.
Der Name Lurup
Zur Herkunft des Ortsnamens Lurup kursieren verschiedene Theorien. Möglich ist, dass Fuhrleute nach einer langen Fahrt dem Ort seinen Namen gegeben haben: „Dor luert wi op!“ (bedeutet sinngemäß: Da sind wir aber mal gespannt, was das werden soll/ Da warten wir drauf). Aus den niederdeutschen Worten "luert" und "op" soll schließlich der Name "Lurup" entstanden sein.
Doch auch ein Wirtshaus, das sich im heutigen Stadtgebiet befunden haben soll, könnte Namensgeber gewesen sein. Der Legende nach warteten dort im 18. Jahrhundert Hamburger Viehhändler auf das Schlachtvieh aus dem benachbarten Holstein. Als die Händler eines Tages sehr lange warten mussten sagte einer von ihnen: „Dor luur op“. Deshalb wurde das Wirtshaus „To den Lurup op der Heiden“ genannt.
Eine weitere Hypothese geht davon aus, der Name rühre vom niederdeutschen „lau rup“ her, das den Verlauf der von Bahrenfeld her leicht ansteigenden Straße beschreibt.