Hamburg.de Startseite Leben in Hamburg Bezirke und Stadtteile Stadtteile Bezirk Altona
Othmarschen

Elbvorort mit weißem Sandstrand

  • Sie lesen den Originaltext

Othmarschen gehört zu den Elbvororten im westlichen Teil Hamburgs und ist einer der beliebtesten, aber gleichzeitig auch teuersten Stadtteile der Hansestadt. Mit Elbstrand, Jenischpark, dem Museumshafen Övelgönne und dem Alten Schweden beheimatet Othmarschen zahlreiche Hamburger Sehenswürdigkeiten.

  • Sie lesen den Originaltext
Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de

Der Stadtteil in Zahlen

Fläche

6,0 km²

Einwohnerzahl

16.662 (31. Dez. 2023)

Bevölkerungsdichte

2777 Einwohner/km²


Othmarschen – lieb und teuer

Othmarschen ist einer der sehenswertesten und schönsten Stadtteile Hamburgs. Das Bild am Elbhang zwischen Ottensen und Nienstedten ist geprägt von Landhäusern und Villen mit teils großen Grünanlagen. Da wundert es nicht, dass sich im Stadtteil die Namen vieler Hamburger Persönlichkeiten wie Jenisch, Sloman oder Reemtsma wiederfinden. 

Othmarschen zählt zu den sogenannten Elbvororten und gehört damit zu den beliebtesten und gleichzeitig teuersten Wohngegenden Hamburgs. Das spiegelt sich im Durchschnittseinkommen der Othmarscher wieder, das mit rund 89.000 Euro im Jahr knapp dreimal so hoch ist wie der Gesamtdurchschnitt der Hansestadt.

Hamburg trifft sich am Elbstrand

In den Sommermonaten ist der Elbstrand in Othmarschen ein beliebtes Ausflugsziel für viele Hamburger. Ob ein gemütlicher Spaziergang, relaxen im weißen Sand oder abendliches Grillen mit Blick auf die Lichter des Hafens auf der anderen Elbseite – ein Besuch am Elbstrand lohnt sich immer. Ein beliebter Treffpunkt ist dabei die Strandperle, ein Lokal unterhalb der Promenade des hohen Elbufers mit seinen typisch hamburgischen Kapitäns- und Fischerhäusern.

Nur ein paar hundert Meter weiter westlich am Elbstrand liegt der Alte Schwede, ein 217 Tonnen schwerer Findling, der bei der letzten Elbvertiefung ausgebuddelt wurde und seit 2000 das Elbufer ziert. Ein paar hundert Meter östlich von der Strandperle kommen Schiffsliebhaber voll auf ihre Kosten. Im Museumshafen Övelgönne liegen alte Schlepper, Kutter, Barkassen und Schwimmkräne zur Besichtigung – geballte Hamburger Schifffahrtshistorie.

Villen am hohen Elbufer

Oberhalb des Elbstrandes, auf dem hohen Elbufer, zeigt sich der Reichtum Othmarschens in seiner ganzen Pracht. Entlang der Elbchaussee steht eine wunderschöne Villa an der nächsten, jede mit traumhaftem Blick auf die Elbe und versteckt im Grün der Bäume. Und auch nördlich der Elbchaussee stehen zahlreiche Villen, wie zum Beispiel das ehemalige Anwesen der Familie Reemtsma mit eigener Parkanlage, das bei seiner Erbauung 1932 das teuerste Privathaus Deutschlands war. 

Überhaupt ist Othmarschen einer der grünsten Stadtteile Hamburgs, auch dank des Jenischparks. Der Park in Hanglage bietet immer wieder wunderschöne Aussichtspunkte auf die Elbe und erstreckt sich von der Elbchaussee fast bis an die nördliche Grenze Othmarschens. Im Jenisch-Park befinden sich mit dem Jenisch Haus und dem Ernst-Barlach-Haus zwei bedeutende Hamburger Museen.

Schul- und Sporttradition

Nördlich des Jenischparks schließt das Gelände des Groß Flottbecker THGC mit eigenem Golfplatz an. Obwohl der Verein – wie es der Name verrät – zum Nachbarstadtteil gehört, liegt sein Vereinsgelände in Othmarschen. Mit seiner Sechs-Loch-Anlage ist der GTHGC der kleinste Golfclub Deutschlands. Der Verein ist vor allem bekannt für seine Hockey-Mannschaften, die in den obersten deutschen Ligen spielen und fester Bestandteil der Hamburger Hockey-Tradition sind.

In Othmarschen befinden sich gleich drei renommierte Hamburger Gymnasien, darunter das Christianeum, das bereits 1738 gegründet wurde. Die altsprachliche Schule ist unter anderem für ihre Brass-Band und den Schulchor bundesweit bekannt. Neben dem Christianeum gibt es im Stadtteil zudem das Gymnasium Hochrad und das Gymnasium Othmarschen. Alle drei Schulen liegen im Umkreis von nur 200 Metern.

Einfahrt in den Elbtunnel

Der nord-östliche Teil Othmarschens unterscheidet sich vom Rest des Stadtteils. Dort dominiert statt Grün das Grau der Klinik Altona, die mit ihrem 60 Meter hohen Hauptgebäude die Blicke auf sich zieht. Direkt daneben geht es bis zu 27 Meter in die Tiefe. Dort befindet sich die nördliche Einfahrt zum Elbtunnel, der die in Othmarschen achtspurige Autobahn 7 unter der Elbe hindurch nach Waltershof führt. Der Elbtunnel ist mit 3,325 Kilometern einer der längsten und meistbefahrenen Unterwassertunnel der Welt und eine unverzichtbare Verkehrsader des Nordens. 

Vom Bauerndorf zum noblen Elbvorort

Othmarschen hat sich in seiner Geschichte stark gewandelt. Einst standen auf dem Gebiet an der Elbe lediglich ein paar Bauernhäuser. Im Jahr 1317 wurde der Ort als villa Othmarschen erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich im hinteren Teil von Marschen, also Sumpfländereien, ab und steht im vorderen Teil für öde und unbewohnt – heute kaum mehr vorstellbar.

Bis ins Mittelalter blieb Othmarschen ein kleines Bauerndorf. Ein letztes Zeugnis dieser Zeit findet sich unweit der Einfahrt des Elbtunnels, wo Historie und Moderne des Stadtteils direkt aufeinandertreffen. Dort steht der Röperhof, ein 1759 erbautes Reetdachhaus, das heute Heimat eines renommierten Hamburger Restaurants ist.

Neben dem Röperhof entstanden zu dieser Zeit auch die ersten Landhäuser an der Elbchaussee. Wohlhabende Kaufleute wollten sich den Blick vom Elbhang und die Natur in Othmarschen nicht entgehen lassen. Mit dem Bauprojekt „Villen-Anlage Neu-Othmarschen“ führten Ferdinand Ancker und das Terrain-Consortium 1883 den Wandel Othmarschens zum noblen Viertel weiter voran. Südlich der Bahnlinie entstanden dabei zahlreiche Villen.

Preußen, Altona, Hamburg

Nachdem Othmarschen bereits 1868 in die preußische Provinz eingegliedert wurde, fiel der Stadtteil 1890 schon wieder an Altona. Das Groß-Hamburg-Gesetz sorgte 1937 schließlich dafür, dass Othmarschen zusammen mit Altona nach Hamburg eingegliedert wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in Othmarschen – im wahrsten Sinne des Wortes – einen tiefen Einschnitt. Der historische Dorfkern musste der achtspurigen A7 und der Einfahrt in den Elbtunnel weichen. Vom Ursprung des Stadtteils blieb nur der Röperhof übrig, der historische Wandel zum noblen Elbvorort ist aber bis heute erhalten geblieben.