Hamburg.de Startseite Leben in Hamburg Bezirke und Stadtteile Stadtteile Bezirk Altona
Sülldorf

Bauerndorf in der Großstadt

  • Sie lesen den Originaltext

Im Westen Hamburgs an der weitläufigen Sülldorfer Feldmark liegt eines der letzten Bauerndörfer der Hansestadt. Südlich befindet sich ein Wohnquartier mit hübschen Reihenhaussiedlungen.

  • Sie lesen den Originaltext
Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de

Der Stadtteil in Zahlen

Fläche

5,7 km²

Einwohnerzahl

9387 (31. Dez. 2023)

Bevölkerungsdichte

1647 Einwohner/km²


Ländliches Idyll in der Großstadt

Sülldorf liegt im Westen Hamburgs. Östlich und westlich liegen die Stadtteile Iserbrook und Rissen, im Süden liegt der bekannte und vornehme Elbvorort Blankenese, im Norden grenzt der Stadtteil an Schleswig-Holstein.

Das Durchschnittseinkommen (Stand 2020) beträgt 54.893 Euro. (Hamburg: 48.035).

Der Mietenspiegel liegt leicht über dem Durchschnitt der Hansestadt.

Durchzogen von Fachwerkscheunen, Reetdachkaten und Bauerhöfen scheint in Sülldorf die Zeit stehen geblieben zu sein. Denn wer hier in Sülldorf landet, kann schon mal vergessen, dass dieses Bauerndorf ein Teil der Millionenmetropole Hamburg ist. Gleich mehre Bauernhöfe werden hier seit Generationen betrieben, wodurch Sülldorf von ländlichen Traditionen und Gebräuchen geprägt bleibt.

Im Gegensatz dazu weist der südliche Teil Sülldorfs wieder einem vorstädtischen Charakter auf. In der Nähe der S-Bahn-Station Sülldorf und Iserbrook finden sich zunehmend Einfamilien-, Reihenhäuser und Wohnblocks, wie die SAGA-Siedlung in Op´n Hainholt, wieder. 

Ein Paradies für Pferde- und Naturliebhaber

Hinter den alten Höfen dehnen sich die weitläufigen landwirtschaftlichen Nutzflächen der Sülldorf-Rissener Feldmark aus, die im Nordwesten in den Forst Klövensteen übergeht. Läufer, Wanderer und Fahrradfahrer finden hier eine ideale Umgebung, zudem bieten sich Unternehmungen in den nahe gelegenen Naturschutzgebieten Waldpark Marienhöhe oder Wedeler Au an. Mit seinen Reiterställen zieht Sülldorf zudem viele junge Menschen an, die hier Pferde striegeln, voltigieren und reiten können.

Das nostalgische Freibad Marienhöhe mit dem Charme der 1960er-Jahre ist beliebt, aber nicht überlaufen. Mit seiner weitläufigen Liegefläche unter schattenspendenden Bäumen, einem Schwimmbecken mit Sprungtürmen, einem Beachvolleyballfeld und Planschbecken lockt es Badelustige an. In der Nähe liegt der weitläufige Waldpark Marienhöhe und eine alte Kiesgrube, die zu einem Spaziergang einlädt und im Winter zum Rodeln.

Kultur 

Etwas versteckt an der S-Bahnhaltestelle Sülldorf liegt das renommierte Hamburger Musikkonservatorium, das bereits 1908 gegründet wurde. Kinder, Jugendliche und Erwachsene lernen dort jede gewünschte Stilrichtung von Klassik bis Swing. Musiktalente aus der ganzen Welt kommen nach Sülldorf, um in speziellen Begabtenklassen zu studieren. Unterrichtet werden alle Instrumente von Cello bis E-Gitarre.

Anfang Oktober feiert die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Sülldorf Iserbrook gemeinsam mit den Vereinen und Institutionen sowie den Landwirten das Erntedankfest mit einem feierlichen Umzug. Ein weiterer kultureller Bezugspunkt ist die Freiwillige Feuerwehr Sülldorf-Iserbrook, die heute mit 30 Mitgliedern gut besetzt ist und jährlich das Sülldorfer Feuerwehrfest ausrichtet. Sportbegeisterte lockt der Sportverein Sülldorf mit seinem Trainingsprogramm in der Schule Lehmkuhlenweg an.

Verkehrsanbindung: Vom Dorf in die Stadt

Trotz des ländlichen Charakters ist Sülldorf mit den S-Bahn-Stationen Iserbrook und Sülldorf gut an das Zentrum angeschlossen. Nur knapp 20 Minuten sind es mit der S-Bahn bis zum zentral gelegenen Bahnhof Altona. Ein Bus verbindet Sülldorf mit dem Süden und Blankenese. Von dort sind die Elbe sowie diverse Elbstrände gut zu erreichen. Mit der  durch den Ort verlaufenden Bundesstraße B431 ist Sülldorf zudem besser an die Innenstadt angebunden als andere, etwas außerhalb gelegenen Stadtteile.

Bemerkenswert: Die letzten Landwirte Hamburgs

Acht Bauern arbeiten noch in der Landwirtschaft, darunter die Ramckes, Behrmanns, von Appens und Gehrkens. Sie gehören zu den letzten Hamburger Bauern und bewirtschaften Höfe, die teilweise seit dem 17. Jahrhundert und damit seit neun Generationen in Familienbesitz sind. Heute betreiben in Sülldorf noch ein Milchbauer, ein Ackerbauer und fünf Bauern mit Reitställen Landwirtschaft.

Geschichte

Die Siedlungsgeschichte Sülldorfs reicht bis in die Steinzeit zurück. Etliche Hügelgräber zeugen noch heute davon. Sülldorf wird 1256 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vermutlich von Suhle ab, ein Verweis auf die zahlreichen Wasserlöcher, die sich rund um die Ansiedlung befanden. 

Sülldorf gehörte bis 1927 zum im Kreis Pinneberg. Seit 1938 gehört es zu Hamburg. (Groß-Hamburg-Gesetz).