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Neuallermöhe

Junger Stadtteil mit viel Wasser

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Die Lage an den Fleeten verleiht dem 2011 entstandenen Neuallermöhe einen ganz besonderen Reiz. Davon profitieren auch zahlreiche Familien. Hier ist der Anteil der Haushalte mit Kindern am höchsten in Hamburg.

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Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de

Der Stadtteil in Zahlen

Fläche

4,2 km²

Einwohnerzahl

23.231 (31. Dez. 2023)

Bevölkerungsdichte

5531 Einwohner/km²


Mit dem Kanu unterwegs

In Neuallermöhe wird besonders deutlich, warum Hamburg mehr Brücken als jede andere europäische Großstadt hat – rund 2.500. Zahleiche kleine Brücken überziehen die Fleete im Stadtteil südlich der Elbe. Gesamtlänge der Fleete: 15 Kilometer. Bei wärmeren Wetter schippern Freizeitfans mit ihren Kanus umher oder angeln; bei Minusgraden im Winter sind sie mit Schlittschuhen auf den Fleeten unterwegs. Die zahlreichen Wege entlang der Fleete sind für den motorisierten Verkehr tabu, was besonders vorteilhaft für Fahrradfahrer ist.

Ein Drittel von Neuallermöhe bilden öffentliche Wasser- und Grünflächen wie der Allermöher See. Dadurch bietet der Stadtteil einen hohen Erholungswert. Mit zahlreichen Kinderspielplätzen, diversen Kleingartenanlagen und Badeseen können Groß und Klein ihre Freizeit hier gut verbringen.

Kinderreich

Nicht umsonst gilt der grüne Stadtteil im Bezirk Bergedorf daher als familienfreundlich. Das kommt natürlich den vielen Kids entgegen, die hier wohnen: In mehr als jedem dritten Haushalt leben Kinder (35,2 Prozent), während es im Hamburger Durchschnitt 17,5 Prozent sind. Sie haben in Neuallermöhe überwiegend kurze, fußläufige Wege bis zu den Kitas und Schulen. Bei schlechtem Wetter können sie diverse Spielhäuser oder die Spielscheune besuchen. Auf 1.000 Quadratmetern gibt es dort jede Menge Platz zum Spielen und Toben, sei es auf der hölzernen Arche, auf dem Hüpfkissen oder dem fünf Meter hohen Kletterberg.

Ein Großteil der Kinder in Neuallermöhe kommt aus einer Migrantenfamilie: Der Anteil der unter 18-Jährigen mit Migrationshintergrund liegt mit 75,8 Prozent deutlich über dem Hamburger Durchschnitt von 47,5 Prozent. Die Familien stammen vor allem aus Polen, der Türkei und der ehemaligen Sowjetunion. Daher wird der Stadtteil im Volksmund zuweilen als „Klein-Moskau“ bezeichnet und tatsächlich leben hier Menschen aus mehr als 30 Nationen.

Freizeitangebote für jeden

Zahlreiche Einrichtungen haben es sich zur Aufgabe gemacht, das harmonische Miteinander der fast 24.000 Bewohner Neuallermöhes zu fördern. Das Bürgerhaus Allermöhe im östlichen Teil ist seit 1989 eine beliebte Begegnungsstätte im Stadtteil. Hier finden Veranstaltungen und Kurse statt, unter anderem Tai Chi, Töpfern sowie Gitarrenunterricht.

Das Bürgerzentrum KulturA im Westteil bietet für Kinder und Erwachsene Konzerte, Lesungen, Kinderkino sowie Open-Air-Veranstaltungen an. Es definiert sich als Ort des kulturellen Lebens in Neuallermöhe und will damit die dortige Integration fördern. Kulturelle Höhepunkte sind der Karnevalsumzug „KarnevAllermöhe“ und die alle zwei Jahre stattfindenden Allermöher Festspiele. An mindestens 360 Tagen im Jahr hat das Haus geöffnet und bietet mit dem Café Evergreen auch einen Mittagstisch. Im Kulturzentrum treffen sich zudem verschiedene Initiativen und Gruppen.

In einem dort angemieteten Büro ist zum Beispiel der Kommunikations- und Kunstverein Allermöhe (Kokus e.V.) operativ tätig. Im Verein haben sich Bauherren zusammengeschlossen, die in Neuallermöhe-West Wohnungen errichtet haben. Ziel ist, nicht nur Wohnungen zu vermieten, sondern auch durch kommunikative Aktivitäten sowie durch Kunstobjekte die Attraktivität des Stadtteils zu erhöhen und das Wohlempfinden der Menschen zu fördern. Hierfür ermöglicht Kokus Veranstaltungen sowie Kunstwerke im und für den Stadtteil.

Zuckerstangen als Symbol

Einkaufen lässt es sich auf einer nach italienischem Vorbild gestalteten Piazza an der S-Bahnstation Allermöhe, dem Fleetplatz. Von oben sind seine Muschelform und die klassische Pflasterung gut zu erkennen. Er ist der zentrale Treffpunkt des westlichen Neuallermöhes mit zahlreichen Läden. Fast zum Anbeißen sieht ein Wahrzeichen aus, dass dort steht und von den Künstlern Michael Dörner und Christoph Fischer gefertigt wurde: die Zuckerstangen. Sie ragen bis zu 25 Meter in die Höhe, nachts leuchten ihre Spitzen allen Vorbeikommenden von der Autobahn A 25 aus den Weg.

Im Zentrum des östlichen Neuallermöhes wiederum liegt der großzügig angelegte Grachtenplatz. Er öffnet sich zum seeartig erweiterten Allermöher Hauptfleet. Dort befinden sich einige Läden und die Franz-von-Assisi-Kirche. Nachdem die Gemeindearbeit 1986 in einem Bauwagen begonnen hatte, konnte 1991 der Grundstein für die evangelisch-lutherische Kirche gelegt werden.

Ost und West vereint

Allermöhe, das in den hamburgischen Marschlanden gelegen ist, wurde 1162 erstmals erwähnt. Der damalige Name „Anremutha“ bedeutete so viel wie „andere Mündung“ und bezog sich auf einen früheren Arm der Bille. 1395 kaufte Hamburg neben Billwerder, Ochsenwerder und Moorwerder auch Allermöhe.

Neuallermöhe ist einer der jüngsten Stadtteile Hamburgs: 2011 wurde die Großsiedlung Neuallermöhe-West, die bis dahin zu Allermöhe gehörte, mit der Bergedorfer Siedlung Neuallermöhe-Ost zu einem Stadtteil zusammengefasst.

Neuallermöhe-Ost ist das ältere der beiden Quartiere. 1979 fiel der Beschluss ihn zu realisieren, um die Stadtflucht von jungen Familien ins Umland zu verringern. 1982 begannen die Erschließungsarbeiten. In den weiteren 1980er-Jahren entstand das Neubaugebiet unter dem Motto „Wohnen am Wasser“. Es hatte einen eher kleinstädtischen Charakter. Dort sollten insbesondere junge Familien der ökologisch orientierten Mittelschicht ein attraktives Angebot an Grundstücken für Einfamilienhäuser und qualitativ hochwertigen Mietwohnungen bekommen.

Bis 1992 wurden 2.600 Geschosswohnungen fast nur als öffentlich geförderter Wohnungsbau errichtet. Zeitgleich entstanden 1.300 Eigenheimprojekte als Reihenhäuser und freistehende Einfamilienhäuser. In Neuallermöhe-Ost gibt es daher ein Nebeneinander aus unterschiedlichen Bautypen sowie Wohnformen: Mietwohnungen und Eigenheime.

Wohnungsknappheit führt zu Bau

Neuallermöhe-West ist dichter, aber auch höher bebaut worden. Es entstand in den 1990er-Jahren als städtisch geprägtes Neubauquartier. Das Gebiet wurde entwickelt, weil Hamburg größere zusammenhängende Wohnungsbauflächen brauchte. Preiswerter Wohnraum war dringend nötig – insbesondere für Menschen, die ab Ende der 1980er-Jahre aus Osteuropa nach Hamburg kamen. Ursprünglich sollte in Neuallermöhe-West der Eigentumsanteil höher sein, doch die Pläne wurden aufgrund der großen Wohnungsnachfrage in den 1990er-Jahren – auch bedingt durch den Mauerfall – geändert.

Das führte zu vermehrtem vierstöckigem Bau mit bisher 3.600 Wohnungen. Rund 85 Prozent von ihnen wurden als sozialer Wohnungsbau gefördert. Südlich des Fährbuernfleet liegen die weniger dicht bebauten Flächen mit Eigenheimen.

Das Stadtquartier ist im Gegensatz zu Neuallermöhe-Ost weitgehend rechtwinklig aus Straßen und Fleeten aufgebaut. Die Struktur wird durch die Hainbuchenallee diagonal durchbrochen und aufgelockert. Der 1,8 Kilometer lange und autofreie Weg ermöglicht den Schülern in Neuallermöhe einen sicheren Schulweg zu Fuß oder per Rad.

*Quelle: Hamburger Stadtteilprofile, Statistikamt Nord (Stand: Jan 2019)

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