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Hoheluft-Ost

Exklusives Wohnviertel mit dörflichem Charme

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Klein, aber fein: Mit seiner Lage am Isebekkanal und den Altbauten im Jugendstil steht der Stadtteil Hoheluft-Ost ganz hoch im Kurs.

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Christoph Bellin / bildarchiv-hamburg.de

Der Stadtteil in Zahlen

Fläche

0,6 km²

Einwohnerzahl

9829 (31. Dez. 2023)

Bevölkerungsdichte

16.382 Einwohner/km²


Begehrte Wohngegend

Fast 10.000 Menschen leben auf nur 0,6 Quadratkilometern, das macht Hoheluft-Ost zu einem der kleinsten Stadtteile Hamburgs – und damit auch zu einem der begehrtesten, möchte man zentral und doch idyllisch wohnen. Der zum Bezirk Hamburg-Nord gehörende Stadtteil grenzt im Nordosten an Eppendorf, im Südosten an den schönen Isebekkanal und Harvestehude und im Westen an Hoheluft-West. Die gute Lage macht das kleine Quartier damit allerdings auch zu einem der teuersten in der Gegend. 

Doch es spricht vieles für den Stadtteil: die Wohnanlage Falkenried, deren Mieten deutlich unter den herkömmlichen liegen, eine fast schon dörfliche Atmosphäre trotz bester Citylage, topsanierte Altbauten im Jugendstil und hervorragende Verkehrsanbindungen (die Innenstadt ist in zehn Minuten erreichbar). Wird der Isebekkanal einmal zu klein, lockt die Naherholung an der Außenalster. 

Die Bewohner sind altersmäßig sehr gemischt. So schätzen junge Familien und Senioren die Ruhe inmitten der Großstadt, Studenten die Nähe zur Universität. Auch einige, die sich eigentlich als Eppendorfer verstehe, leben hier: Hoheluft-Ost zählt mit seinen 50 Jahren zu einem der jüngsten Stadtteile. Erst 1951 erklärte man das Viertel, das ursprünglich zum großen Nachbarn Eppendorf gehörte, zum eigenständigen Quartier.

Falkenried Terrassen

Eine Besonderheit in dem kleinen Viertel stellen die bereits erwähnten Falkenried-Terrassen dar. Die schmalen Häusergassen sind eine Oase im Großstadttreiben. In den zweigeschossigen Häuserreihen mit begrünten Innenhöfen und Gehwegen befinden sich 324 Wohnungen. Die nur 31 bis 42 Quadratmeter kleinen Apartments wurden Ende des 19. Jahrhunderts für die Beschäftigten der Straßen-Eisenbahn Gesellschaft (SEG) errichtet und in den 1970er Jahren bis 1999 vollständig saniert. Die Mietpreise liegen unter dem Durchschnitt, dafür muss ein Paragraf-5-Schein vorgelegt werden können. Eine Mietergenossenschaft ist für eine diverse Sozialstruktur zuständig. Vor allem die grünen Innenhöfe des Falkenrieds sollen auf dem engen Raum ein nachbarschaftliches Miteinander fördern und die Möglichkeit geben, miteinander ins Gespräch zu kommen. 

Falkenried Quartier und Tower

Zwischen Hoheluftchaussee, Eppendorfer Weg, Lehmweg und Falkenried waren früher die Fahrzeugwerke Falkenried ansässig. Wo einst Busse und Straßenbahnen der Hochbahn gewartet wurden, entstand in den Jahren 2003 bis 2006 das Falkenried Quartier mit fast 500 Eigentumswohnungen und Townhouses, Geschäftsflächen und Büroräumen.

Highlight und zugleich jüngstes Wahrzeichen des Stadtteils ist der mehrfach ausgezeichnete Falkenried-Tower. Das gesamte 50.000 Quadratmeter große Quartier gewann 2004 sogar den Deutschen Städtebaupreis. Durch den gelungenen Mix aus historischen Backsteingebäuden und modernen Neubauten sowie der fast autofreien Gestaltung erhielt das Areal zudem eine Auszeichnung der Behörde für Stadtentwicklung als „Hamburgs schönster Wohnplatz“. Die enorme Investitionssumme von 200 Millionen Euro scheint sich also gelohnt zu haben.

Shopping und Kulinarisches

Hoheluft-Ost bietet rund um die Hoheluftchaussee und den Eppendorfer Weg alles für den täglichen Bedarf und vieles darüber hinaus. Im Falkenried und der gleichnamigen Piazza haben sich nach und nach zahlreiche individuelle Geschäfte und stilvolle Cafés niedergelassen. In dem kleinen Stadtteil gibt es außerdem viele kleine Boutiquen, die zum Bummeln einladen.

Auch gastronomisch herrscht eine große Vielfalt. Palästinensisch, Japanisch, Spanisch, Fusion – in dem kleinen Viertel kann man sich gefühlt durch die Weltkarte schlemmen. Die abwechslungsreichen Restaurants und Cafés entlang des Eppendorfer Wegs lassen kaum kulinarische Wünsche offen. Ein wirklicher Höhepunkt ist das Restaurant Ono von TV-Koch Steffen Henssler. Das vielgelobte Sushi-Restaurant im Lehmweg 17 gehört zu den besten Hamburgs und ist definitiv einen Besuch wert.

Einmal im Jahr findet außerdem das beliebte Nachbarschaftsfest im Eppendorfer Weg statt. Die Kombination aus Flohmarkt, Straßenfest und zahlreichen Aktivitäten für Groß und Klein begeistert nun schon seit über zehn Jahren und zieht immer mehr Besucher an.

Makabrer Quartiersname

Zum Ursprung des Namens Hoheluft gibt es mehrere Thesen – die makabre Version geht davon aus, dass der Name sich auf eine Hinrichtungsstätte aus dem Mittelalter bezieht, die sich hier befand. An diesem Galgenturm konnten die Verurteilten wenige Sekunden vor ihrem Ableben die „hohe Luft“ atmen. Heimatforscher halten allerdings auch für möglich, dass sich die Namensherkunft auf ein Wirtshaus namens „Hoge Licht“ beziehen könnte. Das dortige Licht soll den Fuhrleuten in der Dunkelheit zur Orientierung gedient haben und stand ebenso für den kleinen Anstieg, den man dort zurücklegen musste.

Auf eine lange eigenständige Geschichte kann der Stadtteil nicht zurückblicken, bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts gehörte Hoheluft-Ost noch zu Eppendorf und ist daher historisch mit diesem Stadtteil eng verwachsen. Bekannt ist, dass im heutigen Gebiet der Hoheluftchaussee bereits 1870 eine Pferdebahn fuhr. Zwei Jahrzehnte später wurde sie elektrifiziert und diente bis 1978 der Straßenbahn Linie 22 als Strecke.

Ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Viertels war der 1892 erbaute Betriebshof der Straßen-Eisenbahn Gesellschaft (SEG). Daraus entstanden die Fahrzeugwerkstätten Falkenried, die bis zu ihrem Umzug nach Hummelsbüttel 1999 hier Straßenbahnfahrzeuge für Hamburg und die ganze Welt produzierten.

*Quelle: Hamburger Stadtteilprofile, Statistikamt Nord (Stand: Jan 2019)