Lage und Mietpreise
Im Nordosten grenzt Eißendorf an den Stadtteil Harburg. Im Osten bildet der Marmstorfer Weg entlang des Harburger Stadtparkes die Grenze zu Wilstorf. Im Süden und Osten ist Eißendorf durch eine lange Grenze mit Marmstorf verbunden. Der Eißendorfer Forst grenzt im Süden und Südwesten an die Landesgrenze. Im Norden und Nordwesten grenzt Eißenorf an Heimfeld.
Eißendorf wird durch die Eißendorfer Straße geprägt, die vom Harburger Zentrum in westlicher Richtung bis zum Stadtrand auf einem Hügelrücken verläuft. Der ursprüngliche Ortskern befindet sich im südöstlich gelegenen Göhlbachtal. Weil die Nordflanke der Harburger Berge zu Eißendorf gehört, ist der Stadtteil einer der hügeligsten Hamburgs.
Die Mietpreise haben in den letzten Jahren zwar signifikant angezogen, liegen aber immer noch deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt. Durch die Nähe zu den Harburger Bergen und den großen Anteil an Waldfläche ist der Stadtteil für junge Familien und Naturliebhaber besonders attraktiv.
Alles in allem ist Eißendorf ein typischer Wohnstadtteil, der eine gewisse Gelassenheit und Ruhe ausstrahlt. An der Grenze zu Harburg und um die Eißendorfer Straße herum, dominieren Mietshäuser aus der Weimarer Zeit. Am westlichen Ende der Straße Göhlbachtal ist mit dem reetgedeckten Großkätnerhaus und einem backsteinernen Wohnhaus noch ein Teil des alten Dorfkerns erhalten. Westlich dieses alten Kerns begann die Bebauung erst nach dem Zweiten Weltkrieg, hier entstanden vornehmlich Einfamilienhäuser, idyllisch am Waldrand gelegen oder sogar im Wald versteckt.
Verkehrsanbindung
Eißendorf ist gut mit Buslinien versorgt, die beispielsweise die S-Bahn-Stationen Harburg und Heimfeld anfahren. Mit der S 3 ist man in rund 30 Minuten in der Hamburger City (Station Hamburger Rathaus).
Freizeit und Erholung
Eißendorf besteht zur Hälfte aus Wald. Der rund 520 Hektar große Eißendorfer Forst bietet rund 40 Kilometer Wanderwege auf denen man häufig beinahe ungestört wandern, joggen oder radeln kann. Zudem wurden rund zehn Kilometer Reitwege angelegt. Mächtige Buchen, Eichen, Douglasien und zahlreiche andere Baumarten wachsen in dem Forst und in mehreren angelegten Teichen leben heimische Amphibien wie Grasfrösche, Erdkröten und Molche.
Ein wenig Kondition brauchen Spaziergänge*innen jedoch, denn Eißendorf ist - landschaftlich geformt in der Eiszeit - recht hügelig. So ist der Langenberg mit seinen 13 Prozent Steigung eine der steilsten Straßen der Hansestadt. Im Stuck ( einem Teil des Waldgebiets) kann man im Winter sogar rodeln oder Ski fahren, vorausgesetzt es liegt genügend Schnee.
Ein weiteres schönes Stück Natur ist das Naherholungsgebiet Göhlbachtal mit dem Lohmühlenteich. Die gleichnamige Straße, die das Gebiet begrenzt, ist gesäumt von schönen alten Fachwerkhäusern, die noch aus der Zeit stammen, als Eißendorf ein Bauerndorf war. In der Grünanlage Göhlbachtal lassen sich zahlreiche Wasservögel beobachten, die sich am Göhlbach und vor allem um den Lohmühlenteich herum tummeln. Man kann einen schönen Spaziergang um den Teich machen, sich auf einer der vielen Bänke ausruhen oder auf der Wiese gemütlich in der Sonne liegen.
Auch in Richtung Harburger Innenstadt wurde die Grünanlage schön gestaltet, mit mehreren Holzbrücken, die den Lohmühlengraben überspannen. Die hügeligen Rasenflächen werden von Kindern gern zum Herumtoben genutzt.
Dem Lauf des Göhlbachs folgend führt das Göhlbachtal weiter entlang von Kleingärten und Ackerflächen und verbindet sich dann mit dem Neuen Harburger Friedhof. Auch der nördlich des Tals gelegene Harburger Stadtpark ist nicht weit entfernt, gehört jedoch nicht mehr zu Eißendorf.
Zwischen dem Göhlbachtal und der Bremer Straße haben sich mehrere Kleingartenvereine. angesiedelt, darunter der Gartenbauverein Reiherhop II, der 1919 für Familien aus der näheren Umgebung gegründet wurde.
Mit viel Grün kann auch der Neue Friedhof aufwarten, eine Parkanlage mit zahlreichen Rhododendren und Azaleen an der Bremer Straße. Obwohl nur ein Zehntel so groß wie der Ohlsdorfer Friedhof, gehört der Friedhof zu den größeren Friedhöfen in Hamburg. Von einigen höher gelegenen Punkten hat man einen guten Blick über Eißendorf. Wegen des hügeligen Geländes wurden viele Gräber auf schmalen Terrassen entlang der Hänge angelegt.
Einkaufen
Wie im Nachbarviertel Harburg herrscht in Eißendorf eine Kioskkultur. Diese habe manchmal beinahe rund um die Uhr geöffnet und versorgen die Einwohner auch an Sonntagen mit Kaffee, Tee, Konservendosen, süßen und salzigen Knabbereien, kalten Getränken, Spirituosen, Zigaretten, Zeitschriften und allerhand mehr.
Geschäfte, die den täglichen Bedarf abdecken, sind vornehmlich in der Eißendorfer Straße angesiedelt, die so etwas wie die Hauptschlagader des Viertels bildet. Hier finden sich Supermärkte, Fleischer und Metzger, Fischgeschäfte, Bäckereien, Obst-und Gemüseläden, einen Drogeriemarkt und eine Apotheke. Auch einige Restaurants gibt es hier.
In der Bremer Straße hat der Eißendorfer Kult-Imbiss "Bruzzelhütte" seinen Standort. Es soll dort angeblich Hamburgs beste Currywurst geben. Der Wirt bietet sein Curry in zwölf verschiedenen Schärfegraden an, von „Feuerhammer“ bis „Sterbehilfe“.
Kultur
Es gibt in Eißendorf weder ein Theater, noch ein Kino. Das können die Bewohner leicht verschmerzen, befinden sich doch das Harburger Theater und CinemaxX Hamburg-Harburg gleich hinter der Stadtteilgrenze.
Jedes Jahr am ersten Wochenende im Juni findet am Lübbersweg das große Vogelschießen des Eißendorfer Schützenvereins von 1878 statt. Dann ist in Eißendorf richtig was los. Traditionell gibt es einen Festumzug mit dem vereinseigenen Spielmannszug, dem Reinbeker Stadtorchester und dem Fleestedter Fanfarenzug. Natürlich wird nicht auf lebende Vögel geschossen, sondern auf Holzattrappen. Neben dem Vogelschießen veranstaltet der Schützenverein noch ein Dorffest für die Bewohner.
Seit über 20 Jahren ist der Flohmarkt an der Schule In der Alten Forst eine feste Größe für Eißendorfer Flohmarktfans. Rund 100 Flohmarktstände bieten hier jedes Jahr ihren Trödel an, außerdem gibt es ein buntes Rahmenprogramm.
Sport
Sport spielt eine wichtige Rolle in Eißendorf. Vom Harburger Tennis- und Hockey-Club über den Sportverein Rot-Gelb Harburg bis zur Turnerschaft Harburg ist für alle Bewohner der passende Verein dabei.
Die Turnerschaft Harburg von 1865 ist der älteste und größte Sportverein des Stadtteils und bietet ein vielseitiges Trainingsprogramm, von asiatischen Kampfsportarten über Basketball, Ballett, Kinderturnen und Tennis bis hin zum Tauchen. In seinem Sportzentrum am Vahrenswinkelweg hält der Verein zudem ein Fitness-Studio, eine Sauna und ein Solarium für seine Mitglieder bereit, die außerdem die Laufbahn des Sportplatzes nutzen können.
Bemerkenswert ist, dass es mit dem Verein für Skisport Harburg und dem Ski-und Freizeitclub-Harburg gleich Vereine existieren, die sich für den Skisport stark machen.
Schulen und Kitas
Für Familien ist Eißendorf auch deshalb interessant, weil es gleich mehrere Schulen gibt. Die Grund(schule) in der Alten Forst genießt einen guten Ruf, daneben gibt es die Elisabeth-Lange Stadtteilschule, das Heisenberg-Gymnasium sowie die Staatliche Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium Harburg. Zudem grenzt die Technische Universität Hamburg (TUHH) an der Eißendorfer Straße mit ihrem auf Harburger Gebiet gelegenen Gelände unmittelbar an Eißendorf.
Auch zahlreiche Kitas kümmern sich in dem Viertel um den Nachwuchs.
Historie
Eißendorf wird 1332/1333 erstmals erwähnt. Im Jahr 1450 hieß die Siedlung noch Eytzen-dorpe. Dieser Name geht vermutlich auf einen der ersten Bewohner des Haufendorfes zurück und kann mit "das Dorf des Eizo" übersetzt werden. Im Jahre 1811 wurden sämtliche Einwohner von den Franzosen unter Napoleon zum Bau einer Heerstraße (Harburg-Bremen-Wesel) herangezogen, die Bremer Straße kündigt noch heute davon. 1813 und 1814 litt Eißendorf erneut unter den Besatzern und wurde mehrfach niedergebrannt. 1892 wurde der Neue Friedhof angelegt, da der Alte Harburger Friedhof überfüllt war. Um 1900 erreichte die Industrialisierung auch Eißendorf. Viele Bauernhöfe wurden aufgegeben und stattdessen entlang der Eißendorfer Straße die ersten Häuser errichtet. 1904 gründete Eißendorf seine eigene Kirchengemeinde, wenig später wurde die Lutherkirche (Kirchenhang 21) geweiht.
Im Jahre 1910 wird Eißendorf aus dem Landkreis in die Stadt Harburg/Elbe eingemeindet. Als aus Harburg die Großstadt Harburg-Wilhelmsburg wird, entstehen in den 1920er und 1930er Jahren die ersten Großwohnsiedlungen, wie der Adolf-von-Elm-Hof und die Zeilenbauten zwischen Hoppenstedt- und Eißendorfer Straße.
1937 wird Harburg-Wilhelmsburg, das bis dahin noch zur Provinz Hannover gehörte, in die Hansestadt Hamburg eingegliedert. Wenig später wird Eißendorf ein eigenständiger Stadtteil im nach dem Zweiten Weltkrieg begründeten Bezirk Harburg.
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