Kleiner Stadtteil im Süden
Aus der einst kleinen Bauernsiedlung Langenbek, die am Anfang aus nur einem Hof bestand, hat sich bis heute ein recht dicht besiedelter Stadtteil entwickelt. Dennoch ist Langenbek immer noch einer der kleinsten Stadtteile Hamburgs geblieben. Mit einer Fläche von 0,8 Quadratmetern sind nur Hoheluft-Ost und Hoheluft-West sowie die Sternschanze kleiner als das Quartier im Bezirk Harburg. Umringt wird der kleine Stadtteil von Wilstorf im Norden, Rönneburg im Osten, Sinstorf im Süden und Marmstorf im Westen.
Langenbek lockt mit seinen günstigen Immobilienpreisen besonders Familien in den Süden Hamburgs. Die finden in Langenbek vor allem zweigeschossige Reihenhäuser mit großen Gärten vor. Auch die Infrastruktur passt für einen so kleinen Stadtteil: An der Winsener Straße gibt es einen großen Supermarkt, einen Discounter und eine Apotheke, für alles weitere sind die Wege in die umliegenden Stadtteile oder nach Harburg nicht weit. Zwar hat Langenbek keinen eigenen Anschluss an die S- oder U-Bahn, allerdings verkehren auf der Winsener Straße gleich sieben Buslinien. Über Harburg ist dann auch das Hamburger Zentrum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in einer halben Stunde erreicht.
Berühmtes Langenbek
Das kleine Langenbek liegt recht unscheinbar zwischen seinen Nachbarstadtteilen, bei der Durchfahrt könnte man schnell übersehen, dass man sich in einem anderen Stadtteil befindet. Und wenn man denkt, man ist in Langebek, ist man es oft gar nicht. So zum Beispiel beim Tennisclub Langenbektal, dessen Plätze sich bereits auf Marmstorfer Grund befinden sowie bei der Langenbeker Grundschule an der Scheeßeler Kehre, die in Sinstorf liegt, ebenso wie der Friedhof Langenbek.
Dennoch haben rund 400.000 Menschen, viele davon ohne Hamburg-Bezug, schon einmal von Langenbek gelesen – gänzlich unbewusst allerdings. In dem Stadtteil ist der Hamburger Autor und Musikers Heinz Strunk aufgewachsen und in seinem Bestseller „Fleisch ist mein Gemüse“ erzählt er autobiografisch von seiner Jugend in Langenbek. Allerdings schreibt Strunk dabei nur von Harburg, so dass wohl nur die ganz Eingeweihten das unscheinbar berühmte Langenbek erkannt haben.
Hügelgrab aus der Bronzezeit
Das Gebiet des heutigen Langenbeks war schon sehr früh besiedelt, davon zeugt ein kleines Wäldchen, das das Zentrum des Stadtteils bildet. In dem kleinen Buchenhain findet sich ein Hügelgrab aus der Bronzezeit, das 1956 von Archäologen des Harburger Helms-Museums erforscht wurde. Dabei wurden Schwerter und Langspitzen gefunden, die aus der Bronzezeit stammen. Das Hügelgrab ist heute ein geschütztes Denkmal, um das mit der Parkanlage Langenbeker Feld ein grüner Rückzugsort angelegt wurde.
Doch nicht nur das Langenbeker Zentrum ist grün. Im Westen des Stadtteils trifft man auf die Engelbek. Ein Spazierweg am Ufer des Flüsschens führt idyllisch direkt in den Harburger Stadtpark und zum Außenmühlenteich. Im Süden und Süd-Osten Langenbeks ist man wiederum schnell in der Feldmark der Nachbarstadtteile.
Ursprung im Meyerschen Hof
Wie das Hügelgrab zeigt, ist das Gebiet des heutigen Langenbeks bereits seit frühester Zeit besiedelt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Langenbek dann im Jahr 1306 als einzelner Hof mit dem Namen „Langenbeke de Meyersche Hof“. Der Ursprung des Namens ist dabei schnell erklärt: Bek bedeutet Bach und der war anscheinend etwas länger. Langenbek wuchs in den folgenden Jahrhunderten nur langsam und entwickelte sich erst um 1850 vom Hof zum Dorf. In diesem Jahr wurde Langenbek auch zur eigenständigen Gemeinde im Landkreis Harburg erhoben.
Die Landwirtschaft prägte den Stadtteil, der 1937 per Groß-Hamburg-Gesetz der Hansestadt zugeordnet wurde, eine lange Zeit lang. Noch immer lebten nur rund 400 Einwohner in dem kleinen Ort. Seit den 1950er-Jahren entwickelte sich Langenbek aufgrund intensiver Bebauung dann aber rapide. In dieser Zeit entstanden viele Reihenhäuser und von 1987 bis 1994 wurde im Neubaugebiet Langenbeker Feld noch einmal nachgelegt, so dass der Stadtteil heute rund 4.000 Einwohnern ein Zuhause bietet.
*Quelle: Hamburger Stadtteilprofile, Statistikamt Nord (Stand: Jan 2019)