Dörfliche Atmosphäre
Natur und Landleben geben im 2,3 Quadratkilometer umfassenden Rönneburg den Ton an. In der südlichen Ecke der Hansestadt geht es beschaulich zu, ebenso wie in den Nachbarstadtteilen Wilstorf, Gut Moor, Langenbek und Sinstorf. Im östlichen Teil grenzt der Stadtteil bereits an Niedersachsen. Das Straßenbild bestimmen viele reetgedeckte Fachwerk- und Bauernhäuser, aber auch Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie historische Stadtvillen gehören zu Rönneburg.
Die hügelige Landschaft aus bewaldetem Sumpfland, Teichen und Bachläufen ist besonders bei Familien mit Kindern beliebt. Mit ein paar Kindertagesstätten und der Grundschule Rönneburg ist der Grundbedarf zwar gedeckt, für weiterführende Schulen müssen allerdings andere Stadtteile angesteuert werden. Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf sind vorhanden, zum ausgiebigen Shopping fahren die rund 3.000 Bewohner Rönneburgs zum Beispiel ins nahegelegene Harburg.
Ohne Auto geht’s kaum
Die dörflichen Strukturen schlagen sich auch im Ausbau des Nahverkehrssystems nieder: Eine direkte Anbindung in die Hamburger City ist nicht vorhanden, die einzige Buslinie fährt nur über Harburg. Ein eigenes Auto ist also fast unverzichtbar und die Anzahl der privaten PKW im Stadtteil vergleichsweise hoch. Über die A1 oder die B4 ist die Innenstadt so jedoch in etwa 30 Minuten erreichbar.
Viele Wandermöglichkeiten
Rönneburg besitzt zweifelsfrei einen sehenswerten historischen Ortskern – die reetgedeckten Bauernhöfe und Fachwerkhäuser stammen teils noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Doch die Natur ist die eigentliche Sehenswürdigkeit des Stadtteils. Umgeben von Wäldern, Wiesen und Feldern kommen Naturliebhaber und Wanderer voll auf ihre Kosten.
Beliebte Ausflugsziele sind vor allem der Burgberg, von dessen Plateau man einen wunderbaren Ausblick über das Dorf und die umliegende Landschaft genießen kann, und der 60 Meter hohe Fuchsberg. Letzterer gehört zur Kuppe des Höhenzuges Wilstorf-Höpen und gibt den Blick auf Rönneburg und den Langenbeker Friedhof frei. Wandertouren rund um Rönneburg lassen sich auch gut mit Ausflügen in die benachbarten Stadtteile Gut Moor und Langenbek verbinden, die ebenfalls zahlreiche Naturattraktionen zu bieten haben.
Hanne-Darboven-Stiftung
Die wohl bekannteste Einwohnerin des Stadtteils ist die Konzeptkünstlerin Hanne Darboven (1941-2009). Die Rönneburgerin beschäftigte sich vor allem mit Zahlen, Noten und Buchstaben, die sie in rhythmischen Linien darstellte, beispielsweise Ziffern ausschrieb oder Zahlensysteme in Notenfolgen umsetzte. Mit ihrer innovativen Kunst wurde sie vor allem in den 1970er und 1980er Jahren international bekannt und feierte Erfolge auf der documenta oder der Biennale von Venedig. Im Jahr 2000 wurde die nach Hanne Darboven benannte Stiftung gegründet, die sich ebenfalls in Rönneburg befindet. Die Stiftung soll der Öffentlichkeit die Möglichkeit geben, sich mit dem Werk der Künstlerin nachhaltig auseinanderzusetzen.
Geschichte des Stadtteils
Rönneburg kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schätzungsweise zwischen dem 9. und 11. Jahrhundert wurde hier auf dem Burgberg eine Befestigungsanlage errichtet, von welcher aus die Elbmarsch überwacht wurde.
In Anlehnung an den nahegelegenen Bach Rönne (mittelniederdeutsch für „Rinnsal“ oder „kleiner Bach“) erhielt die Burg den Namen „Runneborg“. Zudem verlief dort eine uralte Handelsstraße, sodass sich bereits sehr früh Siedler in der Nähe der Burg niederließen.
So entstand nach und nach das kleine Dorf Rönneburg, dessen erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen „Runneborge“ auf das Jahr 1233 datiert ist. Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 wurde Rönneburg schließlich zum Hamburger Stadtteil.
*Quelle: Hamburger Stadtteilprofile, Statistikamt Nord (Stand: Jan 2019)