Gute Prävention stoppt Einbrecher
Ein Einbruch ist eine verstörende Erfahrung: Die Wohnung ist verwüstet, private Schubladen sind durchwühlt, und Wertgegenstände sind verschwunden. Auch wenn die Anzahl der Wohnungseinbrüche in Hamburg in den letzten Jahren zurückgegangen ist, sind solche Vorfälle nach wie vor ein ernstes Problem und kommen täglich vor.
Dieser positive Trend ist nicht nur den intensiven Bemühungen der Polizei zu verdanken, sondern auch der zunehmenden Nutzung moderner Sicherheitstechnik durch Privatpersonen und Unternehmen. Diese technischen Maßnahmen, wie verstärkte Tür- und Fenstersicherungen oder Alarmanlagen, tragen dazu bei, Einbrüche schon im Ansatz zu verhindern.
Tatsächlich wird in vielen Fällen der Versuch eines Einbruchs durch Sicherheitsvorkehrungen vereitelt. Jede zusätzliche Barriere, die potenzielle Täter überwinden müssen, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie den Einbruchsversuch abbrechen. Eine robuste Prävention, sei es durch mechanische oder elektronische Sicherungen, zahlt sich daher aus.
Schwachstellen machen Einbrüche zum Kinderspiel
In Einfamilienhäuser dringen Einbrecher am häufigsten über Terrassen- oder Balkontüren ein, in Wohnungen in der Regel durch Aufbrechen der Wohnungstür. Leider tragen nicht selten die Opfer selbst dazu bei, dass die Straftäter leichtes Spiel haben: Oft können sich Einbrecher am Ort des Geschehens mit offen herumliegenden Werkzeugen versorgen. Darüber hinaus, erleichtern gekippte Fenster, unverriegelte Türen und ungesicherte Einstiegshilfen, wie Mülltonnen und Leitern, den ungesetzmäßigen Einstieg. Die Deutsche Versicherungswirtschaft (GDV) bescheinigte rund 80 Prozent aller Haushalte eine unzureichende Sicherung. Am schlechtesten sind Wohnungsmieter gegen ungebetene Gäste geschützt: Nur knapp jede fünfte Mietwohnung in Deutschland verfügt über abschließbare Fenstergriffe und zusätzliche Sicherungen an den Türen.
Die richtige Sicherheitstechnik installieren
Notwendig für den Schutz ist vor allem die mechanische Sicherung von Türen und Fenstern. Die Polizei rät zu geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Modellen.
Glasklar: Fenster einbruchsicher machen!
Geübte Einbrecher haben bereits nach zehn bis 15 Sekunden ein ungesichertes Fenster geknackt. Beim sogenannten „kleinen Glasbruch“ werfen sie die Scheibe mit einem Stein ein, greifen - so keine keine unliebsame Störung dazwischen kommt - durch das entstandene Loch und entriegeln das Fenster. Durch abschließbare Griffe , die mit Pilzzapfenbeschlägen – hinterhakenden Beschlägen – verbunden sind, kann dieser leichte Einstieg verhindert werden. Derartige Einbruchtechnik kann leicht an Fenstern nachgerüstet werden. Will man dabei keine Spezialbeschläge einbauen, kann man auch aufschraubbare Produkte verwenden, die ebenfalls zertifiziert sein sollten und zumindest jeweils am Griff und auf der Scharnierseite eine Sicherung aufweisen.
Sicherheit hinter Schloss und Riegel
Wenn es ein Dieb innerhalb von drei bis fünf Minuten nicht geschafft hat, in eine Wohnung einzudringen, gibt er in der Regel auf. So lange sollten Schlösser also mindestens standhalten. Bei einer Untersuchung der Stiftung Warentest erwiesen sich Querriegelschlösser als wirksamster Schutz vor ungebetenen Gästen. Schlechter beurteilten die Experten Kastenzusatzschlösser, bei denen die Schlossseite der Tür mit einem zusätzlichen Riegel gesichert wird.
Private Dokumente, Wertpapiere oder teure Gegenstände sind am besten in zertifizierten Tresoren geschützt. Empfehlenswert sind hier Schließfächer, die durch einen geistigen Verschluss – also zum Beispiel einem elektronischen Zahlenschloss – geöffnet werden, da Safeschlüssel häufig von Einbrechern entdeckt werden.
Smart-Home-Systeme als wirkungsvolle Ergänzung
Mechanische Sicherungen können durch Smart-Home-Systeme wirkungsvoll ergänzt werden. Beispielsweise kann eine programmierte Steuerung von Licht, Fernseher und Rollläden Straftätern vorgaukeln, dass jemand zuhause ist. Zudem verfügen smarte Gegensprechanlagen über eine Videofunktion, die man auch über Notebooks oder TV-Bildschirme abrufen kann. Bei einigen intelligenten Vorrichtungen sollte man im Vorhinein jedoch Tücken ausschließen: Etwa, dass man die Meldung der smarten Alarmanlage über unbefugtes Betreten auf dem Mobiltelefon nicht verpasst, weil man gerade keinen Empfang hat. Hier empfiehlt die Polizei, den Alarm immer an eine Wach- und Sicherheitsfirma weiterzuleiten, die schnell beim Objekt sein oder die Polizei alarmieren kann.
Grundsätzlich gilt für alle technischen Maßnahmen: Täter wissen Einbaufehler auszunutzen, weshalb Sicherungen immer fachgerecht eingebaut werden sollten!
Der gelungene Einbruchsschutz für Gewerbe fährt mehrgleisig
Im Gewerbe ist Einbruchsschutz besonders wichtig: Egal, ob Sie ein Juwelier-, Computerfachgeschäft, Kiosk, Kino, Frisiersalon oder eine Bar betreiben, es sich um einen größeren Industriekomplex oder Supermarkt handelt: Kasse, Waren und teure Technik müssen immer vor Diebstahl gesichert werden! Dabei ist zum einen ein angemessener Versicherungsschutz, zum anderen aber auch eine mehrgleisige Strategie bei der technischen Absicherung geboten. Als absolutes Muss gelten mittlerweile elektronische Schlössern, Code-Systeme sowie durchdachte Außenbeleuchtungsanlagen. Die Polizei rät zudem dringend zu gesicherten Kellerfenstern, verschließbaren Fenstern mit Sicherheitsglas im Erdgeschoss und dem Verwenden einer Alarmanlage.
Wollen Sie im Vorfeld Schäden und Einsatzkosten vermeiden, investieren Sie in eine 24h-Live-Fernüberwachung mit sogenannter „Live-Täter-Ansprache“. Hier werden die Täter nach dem Übertreten einer Lichtschranke oder anderer Warnsysteme von überwachenden Mitarbeitern lautstark verjagt. Den Eindringlingen verpasst dies einen riesen Schrecken und vermittelt ihnen das Gefühl, unter fremder Kontrolle zu stehen Diese Kombination aus Alarm und Überwachung verzeichnet eine hohe Erfolgsquote.
Beratung in Hamburg
BürgerInnen können sich kostenlos in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle informieren, wie man Einbruchsgefahren erkennt und sein Heim erfolgreich sichert. Einen Termin können Sie montags bis freitags zwischen 10 und 16 Uhr unter der Telefonnummer 040 / 4286-70777 vereinbaren.
Polizei Hamburg
Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
im Haus des Polizeikommissariats 14
Caffamacherreihe 4
20355 Hamburg
kriminalberatung@polizei.hamburg.de
Alle Angaben ohne Gewähr.