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Hauptschlagadern der Stadt Was ist eine Magistrale?

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Avenues, Boulevards, Highstreets, Paseaos, Magistralen: Es gibt viele Begriffe für diesen besonderen Stadtraum. Was alle großstädtische Hauptverkehrsstraßen eint, ist eine Vielzahl an Nutzungen und Mobilitätsräumen und ein damit einhergehendes Potenzial an städtebaulichen Lösungen zur flächensparsamen Entwicklung vor dem Hintergrund steigender Einwohnerzahlen und sich ändernden Mobilitätsbedürfnissen.

Was ist eine Magistrale?

Zur Bedeutung von Magistralen

Magistralen sind die Hauptschlagadern der Stadt. Sie sind Stadteingang, erste Adresse, Quartierszentrum und zugleich Zäsur, Barriere und Transitraum. Mit ihren heterogenen architektonischen, städtebaulichen, verkehrlichen und sozialen Strukturen prägen sie das Gesicht der Metropolen und sind damit Ort größter Herausforderungen und Chancen für die Zukunft der Stadt.


Glossar

Grammatik der Magistralen  

Obwohl jede Magistrale durch ihre Lage, ihre Geschichte und ihr „urbanes Programm“ einen ganz eigenen Charakter aufweist, stehen alle Magistralen vor vergleichbaren Herausforderungen und sind von ähnlichen Themen geprägt. Die hier aufgeführten Begriffe sind als Glossar zu verstehen. Sie geben einen Überblick über die thematische Breite des „Gesamtbilds Magistrale“.

           
STADTEINGANG
In früheren Zeiten manifestierte sich der Moment des gefühlten Ankommens, in dem die Stadt als Gestalt vor Augen tritt, klar an den Stadttoren. Heute übernehmen häufig die Magistralen die Funktion von Stadteingängen – jedoch sind diese Momente diffuser und werden weniger bewusst wahrgenommen.

#von Außen nach Innen #Durchquerung #Wechsel und Zunahme von Dichte #erkennbare Kontraste #Blickbeziehungen #Achsen #Inszenierung #Zelebrierung #Wahrnehmung #Höhenentwicklung #Erdgeschosszonen

DIFFUSITÄT UND DICHTE
Die Räume der Magistralen sind durch eine Vielzahl von Einzelentscheidungen und meist ohne strategische Planung entstanden. Der Verlauf einer Magistrale ist geprägt durch heterogene Strukturen und teils extreme Kontraste. Dichte urbane Abschnitte charakterisieren diese ebenso wie suburbane und ländlich geprägte Räume.

#Nebeneinander von Klein- und Großstrukturen #Typologien #Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungen #Gemengelage #fehlende städtebauliche Fassung #Widersprüche #Nicht-Orte #Dicht #ländlich #Wahrnehmung #Charakter #Identität


ZENTRALITÄT
Der Magistrale Raum ist durch eine sequenzielle Abfolge verschiedenster Produktions- und
Versorgungsstrukturen geprägt. Punktuell verdichten sich diese Strukturen und formen Orte diverser Zentralitäten. Diese reichen vom kleinen Dorfzentrum mit kleinteiligen Läden im Erdgeschossbereich bis hin zum großen Einkaufszentrum mit überregionaler Bedeutung. Die Magistrale ist sowohl Begegnungs- als auch Versorgungsraum.

#alte Dorfkerne #überformte Dorfkerne #Zentren in zweiter Reihe #Einkaufszentren #Hub #Gewerbestrukturen #Versorgungsfunktion #ÖPNV- Haltepunkte #neue Zentralräten durch Bauprojekte #Transit orientierte Entwicklung #hohe Frequenz

STADTLANDSCHAFTSBEZUG
Entlang der Magistralen finden sich in Teilräumen immer wieder plötzliche Öffnungen, Sichtbeziehungen und Bereiche mit einem Gefühl von Weite. Gleichzeitig weisen die Magistralen durch Grünelemente, Querungs- und Kreuzungsbereiche einen Charakter als Landschaftsraum auf.

#Kulturlandschaft #grüne Ringe #gebaute Stadtlandschaft #Waldbereiche #Weite #Öffnung und Schließung #Brachen #Baumreihen #Abstandsgrün #Mittelstreifen #Lärmschutzwände #Sichtbeziehung


ZÄSUR
Magistralen haben neben ihrer verbindenden Funktion als Transitraum auch immer eine Trennwirkung. Selbst wenn sie durch homogene Quartiere führen, bewirken sie eine Teilung des Stadtraums in Ost und West oder nördlich und südlich der Magistrale.

#Trennwirkung #Barrieren #Transit #Teilung #harte physische Grenzen #mentale Grenzen #Querungen #Nachbarschaft #Raumqualität #Durchlässigkeit des Stadtraums


INFRASTRUKTUR
Bahnstrecken, Kanäle, Autobahnen, Grünzüge – Magistralen verlaufen häufig entlang von wichtigen Infrastrukturen oder kreuzen sie. Gleichzeitig erfüllen sie über ihre Funktion als Verbindung, Mobilitätsraum oder Zubringer selbst die Rolle eine gesamtstädtischen Infrastruktur.

#Kreuzungsbereiche #Hub #Querungen #Anbindung #Verknüpfung #Öffentliche Einrichtungen #Logistik #Verbindung #ÖPNV-Linien

SEGREGATION
Stau, Lärm, schlechte Luft: Der Verkehrsraum Magistrale weist eine Häufung problematischer Umweltbelastungen auf. In einigen Teilräumen bewirken diese Dynamiken sozialer Segregation.

#Ballung von Problemlagen #Lärmbelastung #Imageproblem #Adresse #Preisgefälle #soziale Milieus #Stigmatisierung

KORRIDOR
Magistralen bündeln eine Vielzahl von Funktionen und Nutzungen und stehen in direkter Korrespondenz mit den angrenzenden Räumen der „zweiten und dritten Reihe“. Der Magistralenraum ist erheblich breiter, vielschichtiger und komplexer als der eigentliche Verkehrsraum.

#Nahversorgung #Fassadenfolgen #Hierarchisierung #Wohnbereiche #Quartiersbezug #Rückseiten #Stadtteilzentren #Zweite Reihe

TRANSIT
Magistralen sind in erster Linie funktionale Verbindungsräume zwischen Zentrum und Umland, die Menschen von A nach B bringen. Vorrangig nach ihrer Leistungsfähigkeit für den Verkehr bewertet, werden Ansprüche an darüber hinausgehende städtebauliche oder identitätsstiftende Qualitäten meist nicht gestellt.

#Pendelbeziehungen #Verbindung und Vernetzung #wirtschaftliche Bedeutung #Straßenquerschnitte #Verkehrsaufkommen #Lärm und Emissionen #geringe Aufenthaltsqualität #Warteräume #geringe Identität

GROSSSTRUKTUREN UND GEWERBE
Entlang der Magistrale, von zentral zu peripher, vollzieht sich ein Wandel von klassischem Einzelhandel zu meist autogerechten Groß- und Gewerbestrukturen. In ihrer übergeordneten Funktion lassen sich diese Räume unter dem Schlagwort „typisches Suburbia“ beschreiben.

#Flächenverbrauch #Höhenversprünge #Parkplätze #Discounter #Autohäuser #Waschanlagen #Tankstellen #Baumärkte #Einkaufszentren #Discounter HotSpot #Großhandel #Gewerbeflächen #Drive-in #Dichte

WOHN- UND LEBENSRAUM
Die Magistralen haben verschiedene Gesichter: Vom Blockrand über Hochhäuser bis zum Einfamilienhaus – die Diversität an Typologien und Dichte prägt das Erscheinungsbild der Magistralen maßgeblich. Besonders auffällig ist die geringe straßenbegleitende Aufenthaltsqualität, obgleich die Quartiere (in der zweiten und dritten Reihe) zum Teil hohe Qualitäten aufweisen.

#Straßenbegleitgrün #Abstandsflächen #Ansammlung diverser Typologien #Blockrand #50er- und 60er-Jahre Zeilen #Großwohnsiedlungen #Vorgärten #Abschottung #Parkplätze #Lärm #Rück- und Vorderseite #Raumpotenzial

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