Bauforum Kaleidoskop
In abwechslungsreichen Präsentationen wurde mit Plänen, Fotos, riesigen Modellen, mit Musik und kleinen Performances gezeigt, dass in den Entwürfen auch viele strukturelle Themen der Hamburger Stadtentwicklung mit Blick auf die nächsten 30 Jahre enthalten sind.
Begrüßungsworte zur Abschlusspräsentation am 24. August 2019 von Herrn Oberbaudirektor Franz-Josef Höing
Die Präsentationen der Teams
Aufgaben und Ziele Container
Vom urbanen Zentrum zu den ländlich-mondänen Elbvororten verläuft die Magistrale 1 einmal quer durch den Bezirk Altona. Sie verbindet und tangiert sehr verschiedene Wohnquartiere, alte Dorfkerne, Gewerbegebiete, Landschaftsräume und viele der größten Stadtentwicklungsprojekte Hamburgs: die „Mitte Altona“, den neuen Fern- und Regionalbahnhof Altona inklusive Umfeldentwicklung, den „Hamburger Autobahndeckel“ und die „Science City Bahrenfeld“.
Die Kieler Straße ist im Vergleich der Magistralen, trotz gewerblich geprägter Abschnitte und zum Teil unterdimensionierter und lückenhafter Bebauung, eine der am dichtesten bewohnten. Weitere große Projekte sind in Planung und werden das Straßenbild punktuell verändern. Die Frage ist, wie der vom Verkehr dominierte Raum stärker zum Ort von Nachbarschaft werden kann.
Die Magistrale führt vom bunten und lebendigen Uni-Viertel durch elegante Stadtteile wie Harvestehude und Eppendorf mit ihren Stadtvillen, Parkanlagen und Alsterkanälen bis zum Stadtrand. Nördlich von Eppendorf ist sie vom Flughafen, zahlreichen Kleingartenanlagen und lockerer Wohnbebauung geprägt.
Die Magistrale führt vom lebhaften Zentrum am Hauptbahnhof durch den Osten Hamburgs bis zum Naturschutzgebiet Höltigbaum am Stadtrand. Dabei ist das Stadtbild vielfach geprägt von der Zeit des Wiederaufbaus. Eine Reihe großer Wohnbauprojekte und der aktuell geplante Ausbau einer Regionalbahnstrecke zur S-Bahnlinie mit höherem Takt und mehr Haltestellen setzen neue Impulse.
Auf etwas mehr als 20 Kilometern führt die Magistrale von Hamburgs Innenstadt durch zunächst große gewerblich geprägte Straßenfluchten und das durch Kriegszerstörung und Wiederaufbau geprägte Hamm hinaus in die einst eigenständige Stadt Bergedorf. Dazwischen und meist verborgen hinter Lärmschutzwänden liegen suburbane Einfamilienhausgebiete, Hochhaussiedlungen, Kleingartenanlagen, Industriegebiete — und die Seen und Sanddünen der Boberger Niederung.
Zwischen Geest und Marsch, vom Harburger Hafen bis zur Heidelandschaft an der Stadtgrenze führt die Magistrale vorbei an Industrieanlagen und Naturschutzgebieten, Fachwerkhäusern und Hochhaussiedlungen. Nahe der vielbefahrenen Pendlerstrecke entstehen große neue Wohngebiete – und eine neue Autobahn. Diese bietet die strukturelle Chance der nachhaltigen Entlastung der Magistrale und ihrer Umgestaltung von einer Bundesstraße zu einer Stadtstraße.
Der Ring 2 ist ein Zusammenschluss diverser Stadtstraßen – z.T. unter Abbruch von Bebauung, die in den 1970er Jahren zu einer leistungsfähigen Umfahrung des Stadtzentrums umgebaut wurden. Er führt einmal im Halbkreis um die Innere Stadt durch zum Teil hochwertige Wohnviertel der Gründerzeit und der 1920er Jahre, Bürostandorte, Gewerbegebiete aber auch entlang von Kleingarten- und Parkanlagen und verbindet alle anderen Magistralen nördlich der Elbe. Er sammelt und verteilt den Autoverkehr und belastet gleichzeitig die angrenzenden Stadtteile.
Aufgabe der Teams im Bauforum war, „die Magistralen neu zu denken“. Um dies zu erreichen, wurden die Teams interdisziplinär zusammengesetzt: Architekturschaffende, Stadt- und Landschaftsplanende arbeiteten zusammen mit Verkehrsplanenden und Fachleuten aus kreativen Nachbardisziplinen wie Design, Akustik, Videographie, Nachhaltigkeit, Digitalität. Sowohl die Verkehrsplanenden als auch die Querdenkenden lieferten neben ihrer Mitwirkung in den Teams eigene Gruppenbeiträge für die Endpräsentation, in der sie ihren speziellen Blickwinkel auf das Thema Magistralen darstellten.
Schlussworte von Herrn Oberbaudirektor Franz-Josef Höing und Frau Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt
Stimmen zum Bauforum
Was bleibt vom Internationalen Bauforum 2019 | Magistralen? Und wie sehen die Magistralen des 21. Jahrhunderts aus? Das haben wir 24 Planerinnen und Architekten aus den Bauforums-Teams gefragt.