Wie alle anderen Magistralen wurde auch diese von zwei Teams bearbeitet, die unabhängig voneinander ganz eigene Ansätze wählen konnten. Im Folgenden werden beide nacheinander vorgestellt.
Team A
Thema “the new melody of the magistrale”
In der Auseinandersetzung mit dem Raum wurde die Magistrale in charakteristische Sequenzen zoniert. Ansatz ist die Transformation dieser die Magistrale rhythmisierenden „baseline“ von einer hermetischen Schallmauer zu einem qualifizierten öffentlichen Raum mit verbindenden Erdgeschosszonen. Dafür und zur Reduzierung des „Grundrauschens“ des motorisierten Verkehrs sind unterschiedliche Maßnahmen erforderlich wie u.a. Geschwindigkeitsbegrenzungen oder veränderte Mobilitätsformen und –zeiten. Dennoch werden auch in Zukunft bestimmte Abschnitte und Kreuzungspunkte durch Autoverkehr und Verkehrslärm geprägt sein. Statt einer generellen Verdichtung der Ränder, schlägt die Arbeit deshalb eine Stärkung des bestehenden „Rhythmus“ u.a. mit folgenden Interventionen vor:
- „Eidelstedt Market“ - Verlagerung des Busbahnhofes, der aktuell als Verkehrsinsel zwischen Pinneberger Chaussee und Kieler Straße liegt, an die S-Bahnhaltestelle. Von diesem neu geschaffenen Verkehrs-Hub führt ein Radschnellweg ins Zentrum. An den jetzigen, dann umstrukturierten, Standort des Busbahnhofs wird der abseits der Magistrale stattfindende Wochenmarkt verlagert als Bindeglied und sichtbarer Ort von Nachbarschaft.
- „Urban Square“ / „Am Puls“ – Dort, wo die Magistrale die dicht bebauten Nachbarschaften Eimsbüttels zerschneidet, soll ein qualitätsvoller öffentlicher Raum als verbindendendes Element entstehen. Funktionen sollen hier zentralisiert werden, z.B. mit einem Logistik-Hub und einem Quartiersparkhaus, die den Verkehr aus den Nachbarschaften herausholen und an der Magistrale bündeln.
- „Eimsbüttel Market“ – Die Verkehrswege sollen gebündelt und die Räume für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer neu zoniert werden (z.B. zugunsten eines Fahrrad-Highways). Daraus resultierende Freiräume sollen qualifiziert und dem Namen des Eimsbütteler Marktes gerecht werden.
- Entwürfe segelförmiger Gebäude, die als wiederkehrendes Element die Straße säumen könnten, wurden in der Arbeit als mögliche Rhythmusgeber entlang der Magistrale vorgeschlagen und auf Protestschildern durch den Saal getragen. Sie symbolisieren anhaltenden und langfristigen Diskussions-bedarf über die - nicht nur bauliche - Ausgestaltung entlang der Magistralen.
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Team-Mitglieder
Team B
Thema: „From Freeway to Leeway“
Ausgangspunkt der Arbeit ist die Erkenntnis, dass die Magistrale, getrennt durch parallel verlaufende und die Magistrale kreuzende Infrastrukturen (S-Bahn-Trasse, A7), in Teilräume zerfällt. Der kreuzende 2. Grüne Ring kommt als Potenzial nicht zur Geltung und verstärkt vielmehr die Teilung. Die Arbeit erkennt in der Dispersität des Raums Chancen – hier gibt es Möglichkeitsräume für alternative Nutzungen, Kultur, Kleingewerbe und bezahlbaren Wohnraum. Das formulierte Ziel der Arbeit ist der Wandel von einem Raum, der geprägt ist von Autos, zu einem Raum geprägt vom Menschen unter dem Slogan „From Freeway to Leeway“. Für den „Leeway“ – auf deutsch „Spielraum“ – präsentiert die Arbeit bewusst kein „big picture“, sondern zeigt Strategien, Maßnahmen und Orte auf, um einen Prozess anzustoßen, in dem Anwohner und Bürger sich den Leeway aneignen und mitgestalten. An vier ausgewählten Orten wird in Entwürfen für Pilotprojekte aufgezeigt, wie der künftige „Leeway“ aussehen kann – z.B.:
- „Interchange Zone – gate to the city“ - An der Schnittstelle von Magistrale und Autobahn A7 schlägt die Arbeit eine Transitzone vor, wo für Menschen und Waren auf dem Weg in die Stadt ein Wechsel vom Auto auf andere Verkehrsträger möglich sein soll. Vorgeschlagen wird eine Campus-Struktur, die eine Fortentwicklung ermöglicht und bestehende Bausubstanz – wie etwa die Pavillons des heute leerstehenden Ladenzentrums von Werner Kallmorgen – einbettet.
- „Creative Center Eimsbüttel“ Der Straßenraum soll mit dem Stadtraum in Dialog gebracht werden; Freiflächen, Restflächen und Vorzonen von Gebäuden sollen erhalten und geöffnet werden. Bebaute Flächen können – wo Bebauungsstrukturen unterdimensioniert sind – verdichtet werden.
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