Mariendom Hamburg

Katholischer Bischofssitz

Im zentralen Stadtteil St. Georg, in der Nähe des Hauptbahnhofes, steht St. Marien, die Kathedralkirche des Erzbistums Hamburg. Der Sitz des Erzbischofs überrascht den Besucher mit klaren, schlichten Formen.

Hans-Raimund Kinkel, fotoarchiv-kinkel.de

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Der existierende und der abgerissene St. Marien-Dom

Der heutige St. Marien-Dom wurde Ende des 19. Jahrhunderts als St. Marien-Kirche gebaut und geweiht. Seit der Reformation war es der erste katholische Neubau einer Kirche in Hamburg. Ihr Name spielt an auf die erste Kirche Hamburgs aus dem 9. Jahrhundert , die in 1806 abgerissen wurde. Der katholische Dom war durch Vernachlässigung nach der Reformation baufällig geworden. An ihrer Position in Nähe der Mönckebergstraße befinden sich heute weiße Blöcke, die den Umriss des ehemaligen Doms symbolisieren sollen. In unmittelbarer Nähe des Doms in St. Georg befinden sich zudem der Hansaplatz, der Hauptbahnhof, der Heidi-Kabel-Platz und die Alster

Der Künstler Wilhelm Gies

Als Papst Johannes Paul II. die gegenwärtige Pfarrkirche mit den beeindruckenden Doppeltürmen in 1995 zur Kathedralkirche erhob, wurde der neoromanische Bau saniert. Der Innenraum wurde in hellen Farben und schlichten Formen umgestaltet. Die Neugestaltung des Kircheninnenraumes erfolgte durch Wilhelm Gies. Er setzte auf ursprüngliche, elementare Formen mit geraden Linien, ohne ablenkende Details und Zierrat, außerdem auf wenige Farben mit Symbolcharakter. Sie wirken in der weißen Kirche umso eindrücklicher. Der schneeweiße Altar bildet durch seine Größe den klaren Mittelpunkt des Altarraums. Er besteht aus einer wuchtigen Steinplatte, die auf drei Säulen ruht. Auch der Bischofsstuhl und die Chorstühle folgen dem schlichten Grundkonzept. Ebenso schlicht und streng wirkt die Tabernakelstele: Es sind drei übereinander gestellte steinerne Würfel mit einer Aussparung, wo das Allerheiligste lagert, die geweihten Hostien.

Sehenswertes Apsismosaik und Wandmalereien

Während der Domsanierung wurden im Altarbereich überraschend vier Wandmalereien im Nazarenerstil gefunden. Sie stammen aus dem Jahr 1927 und zeigen Szenen aus dem Leben Mariens. Ein einzigartiges Ensemble stellt zudem in der Apsis das neobyzantinische Mosaik mit den integrierten Farbfenstern dar. Strahlend und farbenfroh zieht es die Besucherblicke in dem hellen Kirchenraum an.

Auf Anfrage finden kostenlose Führungen im Marien-Dom statt. In Kinderkirchenführungen wird den Kleinen ein Gefühl für die wichtigsten Räume in der Kirche vermittelt und die kirchlichen Begriffe auf kindgerechte Weise erklärt. Informationen erteilt das Pfarrbüro unter der Telefonnummer 040 / 243015.