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SDG Neues Glück aus alten Taschen

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Was haben handgenähte Taschen, lederbezogene Handläufe und Pelzdecken mit Nachhaltigkeit zu tun? Auf den ersten Blick wenig. Stammen die Produkte jedoch aus dem Atelier von Hamburgs Handwerkerin des Jahres, Christin Dahlmann, müssten sie ein Nachhaltigkeitslabel tragen: Die Feinsattlerin stellt elegante Upcycling-Produkte der Extraklasse her.

Preisverleihung

Neues Glück aus alten Taschen

Beim Upcycling werden Abfallstoffe oder scheinbar nutzlos gewordene Stoffe zu neuen Produkten verarbeitet. Das Besondere: Die wiederverwendeten Rohstoffe werden dadurch aufgewertet. Unter den geschickten Händen der Hamburger Handwerkerin des Jahres 2019 (Link: https://www.zewumobil.de/portfolio-item/handwerkerin-des-jahres-2019/) verwandeln sich alte Ledertaschen aus Großvaters Zeiten in elegante Weekender und die verschlissene Lederjacke aus den wilden 80ern ziert als individueller Einband ein Fotoalbum. Verwendet Christin Dahlmann neues Leder, stammt dies ausschließlich von Biobauernhöfen und wird rein pflanzlich gegerbt und gefärbt. „Häute von Rindern oder Lachsen sind reine Abfallprodukte aus der Lebensmittelherstellung. Kunstleder hingegen besteht zu großen Teilen aus Erdöl“, hält Christin Dahlmann Kritikerinnen und Kritikern tierischer Rohstoffe entgegen. Man müsse nicht auf alles verzichten, nur sehr genau hinschauen, woher das Material stammt und wer es auf welche Art weiterverarbeitet – und den schonenden Umgang damit bewahren.

Handwerk spielt zentrale Rolle bei der Umsetzung der SDGs

„Meine Produkte sind ressourcenschonend, natürlich, zeitlos, langlebig, persönlich“, sagt Christin Dahlmann, die seit Herbst 2019 UmweltPartnerin der Stadt Hamburg ist. Im besten Fall lassen sie sich vererben, denn die Feinsattlerin kann sie immer wieder reparieren, putzen, modernisieren. „Das ist einer der wesentlichen Beiträge, den das Handwerk zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten kann“, sagt Dr. Kai Hünemörder, Leiter des Zentrums für Energie-, Wasser- und Umwelttechnik (ZEWU) der Hamburger Handwerkskammer und Mitglied im Nachhaltigkeitsforum der Stadt. Das Handwerk stehe für Produkte aus der Region für die Region und sei entscheidend, wenn es um die Verlängerung der Lebenszyklen etwa bei Haushaltsgeräten, Textilien oder Fahrzeugen gehe. „Das Handwerk bringt alle Möglichkeiten mit, raus aus der Wegwerfgesellschaft zu gehen“, betont Hünemörder.

Die Themen des Handwerks seien zugleich wichtige Eckpfeiler der Nachhaltigkeitsziele, so der Experte. Er nennt als Beispiele energetisches Bauen, gesunde Ernährung und klimaschonende Mobilität, Instandsetzung und Reparatur, Sanierung, Modernisierung und Recycling, aber auch gute Bildung, Arbeitsschutz und die Vermeidung von Armut. Zugleich falle den Handwerksbetrieben als Vorreiter und Multiplikatoren eine wichtige Rolle zu: „Sie kennen ihre Kundinnen und Kunden persönlich und sind außergewöhnlich flexibel, wenn es um die Anpassung ihrer Geschäftsmodelle geht“, sagt Kai Hünemörder. Einen Leitfaden für kleine und mittlere Unternehmen, der die zahlreichen Schnittstellen zwischen Unternehmen und den 17 Nachhaltigkeitszielen aufzeigt, hat die RENN.nord Bremen gemeinsam mit der Universität Bremen und den Mitgliedern der CSR-Hanse entwickelt.

Feinsattlerei ist noch immer reine Handarbeit

Christin Dahlmann ist den Weg der Nachhaltigkeit mehr zufällig, dafür schließlich jedoch umso konsequenter gegangen. Die 52-jährige gebürtige Schwerinerin war zunächst eines der Top-Models der DDR, lernte nebenher Bauzeichnerin und entwickelte später ein Fußreflexzonen-Massageset. Das patentierte Set verpackte sie in eine schicke Tasche – und fand darüber zum Taschendesign und schließlich zur Feinsattlerei. Als Autodidaktin ist sie heute eine von nur noch zwölf Feinsattlern in ganz Deutschland. Seit sechs Jahren lebt sie nach langen Jahren in Düsseldorf nun in Hamburg, wo alle Produkte im Atelier „Headwig“ in der Gertigstraße entstehen. Maschinen sucht man dort vergeblich – die Feinsattlerei ist noch immer eine reine Handarbeit. „Allein dadurch entwickelt man ein anderes Verständnis für das Material“, betont die Handwerkerin, für die Wegwerfen „ein Frevel“ ist. Ihre Philosophie vermittelt Christin Dahlmann inzwischen auch dem Nachwuchs, der nicht selten vegan lebt: als eine der wenigen Dozentinnen für Taschendesign in ganz Deutschland an der Hamburger Akademie JAK.

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