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Matthiae-Mahl 2017 Trudeau und Gabriel Ehrengäste

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Der kanadische Premierminister Justin Trudeau und Bundesaußenminister Sigmar Gabriel waren in diesem Jahr die Ehrengäste beim Matthiae-Mahl, das am Freitag Abend im Rathaus gefeiert wurde.

Trudeau und Gabriel Ehrengäste

Bürgermeister Olaf Scholz begrüßte den kanadischen Premierminister gegen 18.50 Uhr traditionell auf der Senatstreppe, dem sogenannten Spiegel. Rund 400 Gäste waren der Einladung des Senats gefolgt.

Scholz: Guter Freund Europas

Hamburg sei an diesem Abend Gastgeberin für zwei Politiker, die mit ihrem guten Namen für Frieden, Gerechtigkeit und Weltoffenheit stehen, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz in seiner Begrüßungsrede. "Dass Sie die Einladung angenommen haben, bedeutet uns viel“, sagte Scholz an die Adresse von Justin Trudeau und Sigmar Gabriel. Kanada sei ein guter Freund Europas, ein verlässlicher Verbündeter Deutschlands, für dessen Befreiung vom Nationalsozialismus auch kanadische Soldaten kämpften. „Kanada ist ein vertrauensvoller transatlantischer Partner, dessen Vorstellung von einer freiheitlichen und toleranten Gesellschaft wir uneingeschränkt teilen“, betonte der Bürgermeister.

Faire Regeln für die Globalisierung

In seiner Rede würdigte Scholz besonders die Verdienste der beiden Ehrengäste für das Zustandekommen des europäisch-kanadischen Freihandelsabkommens Ceta. Unter ihrer Führung sei im vergangenen Herbst das Abkommen präzisiert worden mit dem Ergebnis, "dass die ökologischen und sozialen Standards noch einmal verbessert wurden". Ceta schaffe dringend nötige, faire Regeln für die Globalisierung. Es setze Maßstäbe, wie man Arbeitnehmer, Umwelt, Verbraucher und kulturelle Vielfalt auf einem offenen Markt schützen könne. "Tarifvereinbarungen, Streikrecht und Mindestlohn bleiben gültig; ein öffentlich legitimiertes Gericht für Investitionsstreitigkeiten und das Recht der Staaten auf Regulierung im Interesse des Gemeinwohls sind im Vertrag verankert", sagte Olaf Scholz. Es sei ein ermutigendes Signal, "dass sich in diesen Zeiten so viele Staaten zusammentun statt sich zurückzuziehen".

Gabriel: Standards für den Welthandel

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel betonte in seiner Rede, Hamburg stehe für Weltoffenheit und Diversität. „Hamburg ist ein Ort, an dem man weiß, dass man sich nicht abschotten darf“. Das Freihandelsabkommen Ceta sei daher wichtig. Es setze Standards für den Welthandel und helfe, die Globalisierung besser zu gestalten. Mauern zu bauen oder Schutzzölle zu errichten, sei der falsche Weg. An die Adresse des kanadischen Premiers betonte Gabriel, Justin Trudeau sei ein Freund Deutschlands: „Kanada und Deutschland stehen Seite an Seite. Gemeinsam werden wir mit unseren Partnern für unsere Ziele kämpfen“, sagte der Minister.

Trudeau: Sorgen um die Zukunft

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau forderte in seiner Rede Politiker und Unternehmer auf, den Anliegen der Bevölkerung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. "Zu viele Menschen auf der ganzen Welt machen sich Sorgen um ihre Zukunft", sagte er. Das Volk brauche nicht Führer, die ihnen sagten sie hätten ein Problem, sondern solche, mit denen sie gemeinsam Lösungen finden könnten. Er appellierte daher an die Verantwortlichen der Wirtschaft, nicht nur an ihre kurzfristige Verantwortung gegenüber den Eignern zu denken. "Sie haben eine langfristige Verantwortung für die Beschäftigten, ihre Familien und die Städte und Gemeinden, die Sie unterstützen", Die Politiker müssten zuhören, um die Sorgen zu verstehen und danach handeln zu können.

Eintrag ins Goldene Buch

Vor Beginn des Festmahls hatten sich die beiden Ehrengäste in das Goldene Buch der Stadt Hamburg eingetragen. Trudeau zeigte sich von der Gastfreundschaft der Hansestadt beeindruckt: "Die Schönheit Hamburgs und der freundliche Empfang werden immer in meiner Erinnerung bleiben", schrieb er.

Rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur waren in diesem Jahr der Einladung des Senats gefolgt. Dazu zählten neben den Senatorinnen und Senatoren auch Hamburgs Ehrenbürger. Zum Vier-Gänge-Menü, das bis kurz Beginn des Festmahls ein gut gehütetes Geheimnis war, gab es unter anderem Schleswig-Holsteiner Rinderfilet.

Beim Matthiae-Mahl 2016 waren der damalige britische Premier David Cameron und Kanzlerin Angela Merkel Ehrengäste. 

Hintergrund

Der Name des historischen Ehrenmahls bezieht sich auf das Datum, an dem es traditionell stattfindet. Der Matthias-Tag am 24. Februar galt im Mittelalter als Frühlingsbeginn und Auftakt des Geschäftsjahres. Es entwickelte sich zu einem Brauch, "Vertreter der Hamburg freundlich gesonnenen Mächte" am Matthias-Tag zu einem Festmahl einzuladen. Seit 1356 feiern die Hamburger mit ihren Gästen dieses Mahl. Es ist damit das weltweit älteste heute noch begangene Festmahl.

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