FC St. Pauli seit 1910
Der FC St. Pauli ist mehr als ein Fußballverein. Der Club ist Kult – und das weit über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus: In der ganzen Republik hat Pauli Anhänger. Egal, ob in der Bundesliga, in der zweiten oder dritten Spielklasse, die Fans stehen treu an der Seite der Kiez-Kicker und strömen in Scharen ins Millerntor. Bei jedem Heimspiel sorgen bis zu 25.000 Fußballanhänger für Stimmung, die Jubelgesänge sind noch in den angrenzenden Stadtteilen zu hören. Das Fassungsvermögen des Volksparkstadions ist zwar über doppelt so groß, jedoch liegt das Stadion des Stadtrivalen HSV im Volkspark längst nicht so zentral. Nach einem Sieg feiern viele Fans auf der angrenzenden Reeperbahn.
In den letzten Jahren wurden die Süd- und Haupttribüne nach jahrelanger Planung komplett neu errichtet. Neben Sitz- und Stehplätzen haben erstmalig auch Logen Einkehr gehalten und stehen im offensichtlichen Gegensatz zu den beiden noch immer bestehenden provisorischen Tribünen. Im Eckstück zwischen Süd- und Haupttribüne befindet sich zudem die erste Kindertagesstätte in einem Fußballstadion.
Veranstaltungen im Millerntor-Stadion
Seit dem Jahre 2005 findet am Millerntor alljährlich der "Tag der Legenden" statt. Rund 70 ehemalige Profikicker, darunter viele Weltmeister, laufen ein und spielen für den guten Zweck. Der Tag gleicht einer großen Fußballparty und erfreut sich großer Beliebtheit.
Im Sommer verwandelt sich das Millerntor indes für wenige Wochen in ein großes Theater: Die gezeigten Filme im Open Air Kino lassen sich viele Cineasten nicht entgehen. Platz genommen wird auf der Südtribüne, die Leinwand ersetzt das Tor.
Das ehemalige Stadttor Millerntor
Unter dem Namen Millerntor war in Hamburg lange Zeit ein westliches Stadttor zu verstehen, das die damalige Alt- und Neustadt von der Vorstadt Hamburger Berg, dem späteren St. Pauli trennte. Unmittelbar angrenzend befand sich die historische Reeperbahn. Das erste Millerntor befand sich nördlich des heutigen Rödingsmarktes. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts wurde das Stadttor in nordwestliche Richtung und in 1621 an den heutigen Millerntorplatz verlegt – lediglich ein paar Meter weiter westlich. Diese Umpositionierung wurde durch die Errichtung der Hamburger Wallanlagen erforderlich. Im Jahre 1806 wurde das Stadttor unter den Franzosen abgetragen. Dreizehn Jahre später wurde eine neue Toranlage errichtet, dessen nördliches Wachhaus auch heute noch erhalten ist. Nach Sanierungsmaßnahmen in 2003 wurde das Häuschen um einige Meter in Richtung Hamburg Museum versetzt, um eine weitere Beschädigung durch Fahrzeuge zu verhindern. In der ursprünglichen Millerntorwache befindet sich heute das Museum für Hamburgische Geschichtchen. Zeitweilig war Millerntor auch der Name des heutigen U-Bahnhofs St. Pauli.