Die Veloroute 1 verläuft vom Rathausmarkt über St. Pauli, Altona, Othmarschen und Blankenese nach Rissen. Diese Strecke in den Hamburger Westen ist insgesamt zirka 19 Kilometer lang. Von Othmarschen. führt ein Abzweig der Route in nördlicher Richtung über Groß Flottbek bis zum Osdorfer Born. Diese Strecke benötigt zirka 15 Kilometer von der Innenstadt bis in den Nordwesten der Stadt.
Der Bezirk Hamburg-Mitte plant im Verlauf der Veloroute 1 Straßenbaumaßnahmen in den Bereichen Valentinskamp (M22) und Thadenstraße (A25) im Rahmen des Bündnisses für den Radverkehr, um ein sicheres, komfortables und zu jeder Jahreszeit zügig befahrbares Radverkehrsangebot für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen.
Thadenstraße (A25)
Die Thadenstraße verläuft parallel zur Stresemannstraße in Ost-West-Richtung von der Straße Neuer Pferdemarkt bis zur Holstenstraße. Der Abschnitt A25 erstreckt sich von der Straße Beim Grünen Jäger bis zur Wohlers Allee. Es handelt sich um eine bezirkliche Straße, die sich zur östlichen Hälfte im Bezirk Hamburg-Mitte (bis zur Bernstorffstraße im Stadtteil St. Pauli) und zur westlichen Hälfte im Bezirk Altona, Stadtteil Altona-Altstadt, befindet. Der Straßenzug wurde in einem gemeinsamen Auftrag überplant, um eine einheitliche und durchgängige Planung zu sichern. Das Bezirksamt Altona hat die Federführung bei der Planung übernommen (daher A25). Die Begleitung der Straßenbaumaßnahme soll durch das Bezirksamt Hamburg-Mitte erfolgen
Eine Verkehrserhebung für den Knotenpunkt Thadenstraße/Lerchenstraße/Brunnenhofstraße aus 2018 zeigt auf, dass das durchschnittliche Radverkehrsaufkommen etwa dreimal so hoch wie die Stärke des Kfz-Verkehrs ist (rund 1.680 Kfz pro Tag sowie rund 5.140 Fahrräder pro Tag). Während der Spitzenstunde übersteigt der Radverkehr den Kfz-Verkehr sogar um das Sechsfache. Gleichzeitig sind die räumlichen Bedingungen sehr beengt. Die schmale Fahrbahn wird auf beiden Seiten vom Kfz-Verkehr beparkt, ihre Asphaltdecke ist in vielen Bereichen bereits aufgebrochen. Die Gehwegbreiten sind zu schmal und nicht barrierefrei hergestellt. Parkmöglichkeiten für Fahrräder fehlen in großen Teilen, sodass die Gehwege – insbesondere in den Bereichen der Gastronomie – zugestellt sind.
In drei Bereichen kommt es zu gehäuften Unfällen, die insbesondere durch beengte Verkehrsverhältnisse, Unübersichtlichkeiten, Verletzungen der Vorfahrtsregelung und Konflikten mit dem ruhenden Verkehr ausgelöst werden.
Die Planungen des zirka 600 Meter langen Abschnittes haben zum Ziel, einen veloroutengerechten und verkehrssicheren Straßenquerschnitt zu schaffen, der durch den Ausbau als Fahrradstraße dem hohen Radverkehrsaufkommen gerecht wird. Gleichzeitig sollen die Bedingungen für den Fußverkehr verbessert und der Kfz-Durchgangsverkehr weiter verringert werden.
Wesentliche Inhalte des Veloroutenausbaus sind:
- Ausweisung des gesamten Planungsabschnittes als Fahrradstraße (einmündende Straßen werden mit Gehwegüberfahrten angebunden, sodass der Verkehr auf der Thadenstraße vorfahrtsberechtigt ist),
- Einrichtung einer gegenläufigen Einbahnstraßenregelung für den Kfz-Verkehr (der Straßenabschnitt Wohlwillstraße bis Brunnenhofstraße wird als Einbahnstraße stadtauswärts und der Abschnitt Lerchenstraße bis Wohlers Allee wird als Einbahnstraße stadteinwärts für den Kfz-Verkehr eingerichtet) und Einbau einer Diagonalsperre am Knotenpunkt Thadenstraße/Brunnenhofstraße/Lerchenstraße,
- Durchgängigkeit für den Radverkehr weiterhin in beide Richtungen,
- reduziertes Kfz-Parken zukünftig nur auf der Nordseite (Bewohnerparken),
- Umgestaltung des Knotenpunktes Beim Grünen Jäger, um den Radverkehr von den Gehwegen fernzuhalten,
- Erhalt beziehungsweise Verbreiterung der Gehwegbreiten von knapp 2 Meter bis 2,30 Meter im Norden und mindestens 2,15 Meter bis 2,65 Meter im Süden, sowie Einrichtung von zusätzlichen Querungsmöglichkeiten und barrierefreier Ausbau,
- Einbau von rund 40 zusätzlichen Fahrradabstellbügeln.
Link zum Beteiligungsverfahren und zu den Lageplänen:
https://www.steg-hamburg.de/veloroute-altona.html
Die Schlussverschickung zu dieser Planung erfolgte am 12.07.2019. Die Lagepläne dazu finden Sie hier.
Baustelleninformation:
Die Baumaßnahme begann ab dem 06. April 2020 und benötigt voraussichtlich eineinhalb Jahre an Bauzeit.

Bild: © BA-M / Anne Ganter
Die Umbauarbeiten sind in vier Bauphasen unterteilt (Karte 1). In den jeweiligen Bauphasen wird die Thadenstraße jeweils abschnittsweise voll gesperrt. Aufgrund des engen Straßenraumes werden für den Radverkehr in einigen Bauphasen Umleitungen eingerichtet. Der Fußverkehr hingegen wird jederzeit die Baufelder gesichert passieren können.
Die Bauphasen ein und zweit wurden im Frühling 2021 abgeschlossen und umfassten den Abschnitt von der Bernstorffstraße bis zur Wohlers Alle, sowie der Brenstorffstraße bis zum Schmidt-Rottluff-Weg. Die dritte und vierte Bauphase schließen entsprechend an, so dass die Bauarbeiten bis voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen sein werden.
Weitere Informationen über diese oder andere Straßenbaumaßnahmen erhalten Bürger im Internet unter www.hamburg.de/baustellen oder über die Baustellen-Hotline 040 / 428 28 2020.
Valentinskamp (M22)

Bild: © BA-M / B. Sinhuber
Die Veloroute 1 im Bereich Valentinskamp (VR1v) befindet sich im Bezirk Hamburg-Mitte, im Stadtteil Neustadt. Die 500 m lange Verbindungsstrecke zwischen der Veloroute 1 / 2 und der Veloroute 3 verleiht diesem Veloroutenabschnitt eine hohe Bedeutung im innerstädtischen Bereich. Die Straße Valentinskamp geht westlich in die Straße Dragonerstall über, beides sind Bezirksstraßen. Sie haben die Aufgabe, die angrenzenden, untergeordneten Straßen zu erschließen und die Hauptverkehrsstraßen Johannes-Brahms-Platz / Kaiser-Wilhelm-Straße sowie Dammtorstraße / Gänsemarkt miteinander zu verbinden. Der Valentinskamp ist durch seine vielen Randnutzungen von einem hohen Quell- und Zielverkehr geprägt.
Im Planungsgebiet sind derzeit, bis auf die Radverkehrsanlagen in den Knotenpunkten Gänsemarkt und Valentinskamp, keine weiteren baulichen Anlagen vorhanden. Der Radverkehr wird demnach bisher im Mischverkehr bei Tempo 50 geführt. Aufgrund des hohen Radverkehrsaufkommens durch den Verbindungsverkehr der beiden o. g. Velorouten entspricht der Zustand des Radfahrens im Mischverkehr nicht den Anforderungen.
Der vorhandene Fahrbahnquerschnitt mit vier Fahrstreifen ist für die vorherrschende Kfz-Verkehrsbelastung überdimensioniert. Hierdurch werden Teilbereiche der Fahrbahn zum Parken und Halten genutzt. Im Planungsbereich fährt der Radverkehr oftmals auf dem Gehweg, was zu Konflikten zwischen dem Fuß- und Radverkehr führt.
Im Zuge der hier vorliegenden Baumaßnahme soll die Fahrbahn neu aufgeteilt werden. In einigen Bereichen, in denen der Fahrbahnquerschnitt nicht ausreichend ist, um regelkonforme Radverkehrsanlagen herzustellen, wird die Fahrbahn verbreitert. Hierdurch wird eine sichere Führung des Radverkehrs weitestgehend auf Radfahrstreifen ermöglicht.
Wesentliche Inhalte des Veloroutenausbaus:
- Es werden beidseitige Radfahrstreifen von min. 1,85 m Breite, z. T. deutlich breiter bis zu 2,50 m eingerichtet, um den Komfort für den Radverkehr zu steigern.
- Der Knotenpunkt Valentinskamp/Caffamacherrreihe wird weiter ausgebaut, d. h. der Radfahrstreifen entgegen der Einbahnstraßenregelung der Caffamacherreihe (Süd) wird über eine Ampel angebunden
- In der Straße Caffamacherreihe (Nord)/Jungiusstraße wird die Einbahnstraßenregelung aufgehoben und die Fahrbahn zur Einrichtung von beidseitigen Radfahrstreifen auf einer Länge von ca. 50 m aufgeweitet und neu aufgeteilt. Die Ampelschaltung wird im gesamten Knotenpunkt an die neue Situation angepasst.
- Z. T. können aufgeweitete Radaufstellstreifen, sogenannte ARAS, in den Knotenarmen eingerichtet werden, andernfalls werden für die Radfahrer vorgezogene Haltebalken zur besseren Erkennbarkeit aufgebracht.
- Im und vor den Kreuzungsbereichen bzw. Abzweigungen werden zusätzlich Rotmarkierungen auf der Fahrbahn aufgebracht.
- Die bisher für den Kfz-Verkehr vierstreifige Fahrbahn wird auf hauptsächlich zwei Fahrstreifen (eine je Richtung) reduziert.
- Es werden im gesamten Planungsbereich zahlreiche neue Fahrradanlehnbügel vorgesehen.
- An allen Planungsgrenzen werden direkte Anschlüsse an die bestehenden bzw. die geplanten Radverkehrsanlagen hergestellt.
- Die vorhandene StadtRAD-Station in der Caffamacherreihe (Nord) wird aufgrund der Fahrbahnverbreiterung auf die östliche Nebenflächen verlegt und in diesem Zuge vergrößert.
Hinter der Aufweitung im Knotenbereich Caffamacherreihe (Nord)/Jungiusstraße Süd wird eine Anschlussplanung des Landesbetriebes Straßen Brücken und Gewässer (LSBG) neu umgesetzt. Darüber hinaus werden die Neue ABC-Straße und ABC-Straße als Einbahnstraße eingerichtet. Sie führt in der Neuen ABC-Straße vom Valentinskamp bis zur ABC-Straße, von wo aus die Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Westen bis zur Einmündung Caffamacherreihe (Süd) fortgeführt wird. Aufgrund der Einrichtung der Neuen ABC-Straße als Einbahnstraße wird der Einmündungsbereich Valentinskamp entsprechend umgestaltet und eingeengt. Der Radverkehr wird in der umgestalteten Neuen ABC-Straße auch in Gegenrichtung zugelassen.
Neben der Radverkehrsstrategie werden in dieser Maßnahme Planungsansätze des Fußverkehrskonzeptes umgesetzt. Die Fußverkehrsinfrastruktur wird vor allem im Hinblick auf die Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und Aufenthaltsqualität überplant. Die Nebenflächen werden in Teilbereichen neu geordnet, und es wird eine neue Querungsmöglichkeit als „Sprunginsel“ westlich der Einmündung Neue ABC-Straße im Valentinskamp vorgesehen. Alle vorhandenen Querungen sowie die Bushaltestellen werden barrierefrei gestaltet.
Sämtliche Bushaltestellen im Planungsbereich werden in Betonbauweise neu hergestellt und die Fahrgastwartebereiche barrierefrei neu geordnet.
Der Knotenpunkt Dragonerstall / Kaiser-Wilhelm-Str. wird in Abstimmung mit dem LSBG an die dortige Anschlussplanung des LSBG in Teilen angepasst. Hierdurch können in den Knotenarmen Dragonerstall und Kaiser-Wilhelm-Straße Radfahrstreifen etabliert werden.
Die Schlussverschickung zu dieser Planung erfolgte am 24.02.2021. Die Lagepläne dazu finden Sie hier.
Die Baumaßnahme soll Ende 2021 beginnen und benötigt voraussichtlich ein dreiviertel Jahr an Bauzeit.