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Naturschutzgebiet NSG Eppendorfer Moor

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NSG Eppendorfer Moor

NSG Eppendorfer Moor (1) NSG Eppendorfer Moor (1)

Mitten im nördlichen städtischen Ballungsraum an der vielbefahrenen Alsterkrugchaussee und in der Nähe des vielbeflogenen Flughafens Fuhlsbüttel liegt eine grüne Oase, die von der täglich sich darin ergehenden Anwohnerschaft eher für eine Grünanlage denn für ein Naturschutzgebiet gehalten wird. Dabei ist das Eppendorfer Moor bei aller Einschränkung durch die Belastungen des urbanisierten Raumes ein Schutzgebiet mit immer noch beachtlichem Stellenwert als Lebensraum für moortypische Pflanzen- und Tierarten.

Viele Wege führen ins Moor, direkt von Wohnquartieren und Verkehrsstraßen aus. Und wer ihnen folgt und nicht nur dem Massenvergnügen des Joggens frönt oder dem auslaufgierigen Hund hinterherhechelt, kann sich an einer schönen Landschaft ergötzen und von deren Vergangenheit träumen.

 

Pflanzenwelt

NSG Eppendorfer Moor (2) NSG Eppendorfer Moor (2)

Im Zentrum des Schutzgebietes liegt der vielgestaltige und noch überraschend reich strukturierte Flachmoorkomplex. Hier finden sich Schilfröhricht, Schlankseggen-Ried, mit Pfeifengras durchsetzte Glockenheiden, Weidengebüsch und Faulbäume. Dazwischen haben in Hamburg gefährdete Pflanzenarten wie Sumpf-Blutauge oder der Straußblütige Gilbweiderich ebenso wie kleine Bestände an Lungenenzian und Gagelstrauch ihr Domizil. Umgeben ist das Flachmoor von einem Birken-Erlenbruchwald, in dessen Strauchschicht die nach der Roten Arten Liste stark gefährdeten Faden-Segge und der Sumpffarn gedeihen. Der Bruch geht über in einen Stieleichen-Birkenwald, den wiederum ein Laubmischwaldgürtel umschließt - quasi als Pufferzone zu den Wohngebieten und dem Straßenverkehr.

NSG Eppendorfer Moor (3) NSG Eppendorfer Moor (3)

Unscheinbare, dem Botaniker aber höchst interessante Pflänzchen sind die Moose, für deren Artenreichtum das Eppendorfer Moor früher gerühmt wurde. Nach einer Kartierung aus dem Jahre 1909 fanden sich im gegenwärtigen Schutzgebiet 140 Arten. Heute sind es allerdings nur - gemessen aber an der Situation des Standorts immerhin - noch 35 Arten besonders der sauren und sandig-humosen Böden.

Dass das Eppendorfer Moor ehemals für seinen Orchideenreichtum weithin berühmt war, bezeugen ältere botanische Berichte und heute noch eine kleine Zugangsstraße: der Orchideenstieg.

Tierwelt

NSG Eppendorfer Moor (4) NSG Eppendorfer Moor (4)

Das Naturschutzgebiet bietet aufgrund seiner unterschiedlichen Strukturen vielen Vogelarten geeignete Brutreviere. Am häufigsten vertreten sind Zaunkönig, Kohlmeise, Amsel, Rotkehlchen, Zilpzalp und Mönchsgrasmücke. 1998 konnten erstmals als reviertreue Vögel Nachtigall, Grauschnäpper, Kleinspecht, Kleiber und Sumpfmeise nachgewiesen werden. Auch Mäusebussard und Misteldrossel werden im Gebiet beobachtet, ob sie hier auch ihren Standplatz haben ist nicht sicher erwiesen.

NSG Eppendorfer Moor (5) NSG Eppendorfer Moor (5)

Das gleiche gilt für die Fledermäuse. Zumindest sind sie als Nahrungsgäste beobachtet worden, und zwar um den zentralen Teich die Breitflügel-, die Wasser- und die Zwergfledermaus, weiterräumig der Abendsegler.

Reich ist das Revier an Schmetterlingen. Eine Untersuchung von 1990 zählt 641 Arten - davon 78, die in der Roten Liste des Artenschutzes aufgeführt sind.

Von einigen Libellenarten ist die in Hamburg gefährdete Gemeine Smaragdlibelle zu nennen.

Bei den Lurchen gibt es kleine aber stabile Vorkommen von Gras- und Teichfrosch und der Erdkröte. Nach Untersuchungen aus dem Jahre 1995 hat wohl auch der Teichmolch dauerhaft einen für ihn günstigen Lebensraum gefunden.

Die Naturschutzgebiets-Verordnung finden Sie hier.

Information

Das Eppendorfer Moor liegt im Stadtteil Großborstel des Bezirks Hamburg Nord, direkt westlich der Alsterkrugchaussee. Zu erreichen ist es vom Hauptbahnhof Süd mit derU 1 Richtung Ohlsdorf bis Lattenkamp und von dort mit dem Bus 114 Richtung Lufthansa-Basis bis zur Haltestelle Orchideenstieg.

Übersichtskarte Natur- und Landschaftsschutzgebiete

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