Erreger
Der Birnengitterrost (Gymnosporangium sabinae) gehört zu den wirtswechselnden Rostpilzen. Er überwintert an den Trieben bestimmter Wacholder-Arten und bildet dort Sporen, die im Frühjahr die jungen Blätter des Birnbaums befallen. An den Birnenblättern werden zum Herbst hin wiederum Sporen gebildet, die den Wacholder infizieren. Während ein befallener Wacholder dauerhaft infiziert bleibt, ist die Birne nach Abwurf des Laubs wieder befallsfrei, da lediglich die Blätter der Birne befallen werden. Neben der Birne werden seltener auch Quitten befallen.
Schadbild
Beim Wacholder ist eine Infektion an warzenartigen Verdickungen an den Ästen zu erkennen, an denen Mitte April zunächst braune, später gelbe, im feuchtem Zustand gallertartige Sporenlager entstehen. Diese können bis 2 cm groß werden. Da die Sporenlager häufig dicht an dicht stehen, können ganze Zweigpartien orange gefärbt sein. Befallene Äste können absterben. An den Blättern der Birne erscheinen ab Mitte Mai orangerote Flecken auf der Blattoberseite, die bis zu 1 cm Durchmesser erreichen können. Ab August entstehen an diesen Stellen helle Warzen auf der Unterseite.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist die räumliche Trennung der beiden Wirtspflanzen bzw. die Rodung eines der Wirte. Obwohl die Sporen sehr große Entfernungen überbrücken können, kann man hierdurch den Befallsdruck deutlich senken. Vom Birnengitterrost werden vor allem einige Sorten des China-Wacholders (Juniperus chinensis), sowie der Sadebaum (Juniperus sabina und seine Sorten) befallen. Bei der Birne können grundsätzlich alle Sorten befallen werden, die japanischen Nashi-Birnen gelten aber als wenig anfällig. Anfällige Wacholder-Büsche sollten spätestens im Frühjahr auf Befall kontrolliert werden, befallene (angeschwollene) Astpartien sind zu entfernen. Bereits vor dem Aufquellen der Sporenlager können die infizierten Zweigpartien Sporen freisetzen. Schwache Infektionen an den Birnen, die nicht zum vorzeitigen Abwerfen der Blätter führen, werden von den Bäumen ertragen.
Nur bei massivem Befall (>40 % befallene Blätter) ist mit einer Schwächung des Wachstums zu rechnen. Zur Bekämpfung und solang es die Baumgröße zulässt, können Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Die erste Behandlung sollte erfolgen, sobald die ersten Blätter sichtbar werden. Eine chemische Behandlung der Wacholder-Büsche ist nicht sinnvoll.