Erreger
Echte Mehltaupilze unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lebensweise in einigen Aspekten grundsätzlich von den meisten anderen pflanzenschädigenden Pilzen. So gehören sie zu den Ektoparasiten, d.h. sie bilden ihr Pilzgeflecht nicht im Pflanzengewebe, sondern obenauf und senken lediglich die ihrer Ernährung dienenden Haustorien ins Gewebe ein. Daher ist der charakteristische, weiße Belag von den Blättern abwischbar. Während die meisten Pilze zum Auskeimen ihrer Sporen auf Blattfeuchte angewiesen sind, keimen die Sporen der echten Mehltaupilze nur auf trockenen Blättern, aber bei hoher Luftfeuchte. Deshalb gelten sie auch als Schönwetterpilze, da sie sich bei trocken-warmen Wetterlagen, wenn es abends zu Taubildung kommt, stark ausbreiten können. Dritte Besonderheit: echte Mehltaupilze sind obligate Parasiten, d.h. sie können sich nur auf lebenden Pflanzen weiterentwickeln. Daher gehen sie mit ihren Wirtspflanzen meist sehr pfleglich um und auch stark befallene Pflanzen können noch relativ lange weiterleben. Die meisten echten Mehltaupilze überwintern am Falllaub ihrer Wirtspflanzen, wo sie ihre Überwinterungsform bilden. Der häufig auftretende Stachelbeermehltau, sowie der Apfelmehltau überwintern aber auch an den Knospen.
Schadbild
Charakteristisch für echte Mehltaupilze ist der meist weiße, selten braune, abwischbare Belag. Befallen werden sowohl Blattober- und Unterseite, als auch Triebe und Blüten. Grundsätzlich können alle grünen Pflanzenteile infiziert werden. Der Apfelmehltau infiziert auch junge Früchte und führt zu einer Berostung der Äpfel. Während es an manchen Pflanzen bereits mit dem Austrieb zur Infektion kommt, breitet sich an anderen Pflanzen (z.B. Eiche) der Befall erst mit dem Johannistrieb richtig aus.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahmen gegen Mehltaupilze ist das Entfernen des Falllaubs. Bei denjenigen Erregern, die an den Knospen überwintern, sollten außerdem die befallenen Zweige vor dem Austrieb weggeschnitten werden. Befallene Triebe sind daran zu erkennen, dass die Knospenschuppen nicht eng anliegen, wie bei gesunden Knospen, sondern abgespreizt sind. Bei vielen Pflanzen (z.B. Stachelbeere, Apfel) sind mehltau-resistente Sorten im Handel. Trocken-warme Standorte bei anfälligen Pflanzen meiden (z.B. Südbalkone). Vom Mehltau befallene Triebe sofort entfernen. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sollte im Haus- und Kleingartenbereich erst bei starkem und mehrjährigen Befall zur Anwendung kommen.