Erreger
Der Eichenprozessionsspinner ist in Mitteleuropa beheimatet und tritt seit Mitte der 1990er Jahre verstärkt in Deutschland und seit 2011 auch in Hamburg auf. Er gehört zu den Insekten, deren Verbreitung durch die Klimaerwärmung starkbegünstigt werden. Die unscheinbaren, grauen Falter schwärmen in den Abendstunden von Juli bis September. Die Weibchen legen ihren gesamten Eivorrat ( bis zu 300 Stück) im Kronenbereich ab. Mit Beginn der Vegetationszeit im darauffolgenden Jahr schlüpfen die Raupen. Diese sind zunächst gelblich-braun, später bläulich-schwarz. Sie durchlaufen bis Juni/Juli sechs Larvenstadien, wobei ab dem dritten Stadium die Brennhaare entwickelt werden. Die Raupen leben von Beginn an in Kolonien und „prozessieren“ in der Nacht in die Baumkronen um dort an den Blättern zu fressen. Ab dem fünften Larvenstadium werden die typischen Gespinstnester oft in Astgabelungen oder am Stamm angelegt und nach dem sechsten Larvenstadium verpuppen sich die Raupen in dem Gespinstnest und verlassen dieses ab Juli als Falter.
Schadbild
Eichenblätter werden, ausgenommen der Blattmittelrippe, völlig verzehrt und auch Bäume können komplett kahlgefressen werden. Bei Kahlfraß werden Bäume geschwächt und in Kombination mit weiteren Schadschmetterlingen oder anderen Stressfaktoren können Bäume absterben. Vor allem aber birgt diese Schmetterlingsart Probleme für die Gesundheit des Menschen. Von den Brennhaaren der älteren Larven geht eine große, gesundheitliche Gefahr aus. Kontakt mit den Brennhaaren kann zu starken allergischen Reaktionen führen. Auch Reizung der Atemwege bis hin zur Atemnot und akute Augenreizungen können vorkommen.

Bild: © Archiv Pflanzenschutzamt Berlin
Die Raupenhaare können über Jahre hinweg die Umgebung kontaminieren und allergische Reaktionen hervorrufen. Auch verlassene Gespinstnester enthalten noch Häutungsreste und die darin befindlichen Haare verlieren nicht ihre allergische Wirkung! Der Kontakt mit den Raupenhaaren ist nicht nur durch eine Berührung, sondern auch durch vom Wind verbreitete Haare möglich.
Vorbeugung und Bekämpfung
Eine Bekämpfung, auch im Haus- und Kleingartenbereich, sollte unbedingt Spezialisten überlassen werden! Aufgrund der gesundheitlichen Gefahren wird davon abgeraten Nester selbst zu entfernen! Der Kontakt mit den Nestern sollte unbedingt vermieden werden. Bei Verdacht auf Befall wenden Sie sich bitte an die Abteilung Management des öffentlichen Raumes Ihres Bezirksamtes. Fragen zum Eichenprozessionsspinner beantwortet die Pflanzenschutzberatung.
Faltblatt der Freien und Hansestadt Hamburg zum Thema Eichenprozessionsspinner: