Erreger
Schmetterlingsraupen aus der Familie der Gespinstmotten können an verschiedenen Gehölzen im Frühjahr starke Fraßschäden bis hin zum Kahlfraß ganzer Bäume verursachen. Insbesondere Trauben-kirschen, Pfaffenhütchen, Weißdorn, sowie Pflaume und Apfel werden häufiger befallen. Die bis zu 20 mm langen Raupen fressen in Gruppen und erzeugen dabei mehr oder weniger große Gespinste. Nach der Fraßtätigkeit verpuppen sie sich in den Gespinsten. Etwa im Juli erscheinen dann die 10 bis 15 mm langen Falter, deren weiße Flügel mit schwarzen Punkten versehen sind. Diese legen wiederum ihre Eier an den Wirtspflanzen ab. Aus den Eiern schlüpfen zwar im Herbst noch die Larven, diese beginnen aber erst im Frühjahr wieder an den Gehölzen zu fressen.
Schadbild
Im Frühjahr entstehen an den betroffenen Pflanzen Gespinste, die z.T. nur Faustgröße erreichen, bei starkem Befall können aber auch ganze Sträucher oder Bäume eingesponnen werden. Die Zweige im Inneren der Gespinste werden von den gelbgrauen bis graugrünen, gesellig lebenden Raupen kahlgefressen. In den Gespinstfäden hängen schwarze, krümelige Kothäufchen. Im weiteren Verlauf verpuppen sich die Raupen wieder und weiße bis gelbliche, bis 10 mm lange Puppenkokons werden sichtbar. Das Gespinst ist sehr elastisch und zäh. Die einzelnen Motten-Arten sind oft auf eine oder wenige Wirtspflanzen-Arten beschränkt. Bei sehr starkem Befall kann es aber sein, dass benachbarte Pflanzen oder anderer Art miteingesponnen und befressen werden.
Vorbeugung und Bekämpfung
Das Auftreten von Gespinstmotten ist auf relativ wenige Wirtspflanzen beschränkt und erfolgt unregelmäßig. Oft baut sich eine Population über mehrere Jahre auf, und bricht wieder zusammen, wenn sie eine gewisse Stärke erreicht hat. Ein zu starker Befall fördert z.B. das Auftreten von Krankheitserregern innerhalb der Population. Chemische Gegenmaßnahmen sind in der Regel nicht notwendig.
Selbst ein Kahlfraß schädigt die Bäumen oder Sträuchern nicht nachhaltig, sie treiben mit dem Johannistrieb wieder durch und sind wieder grün. Kleinere Befallsnester können ausgeschnitten werden. Wird der Befall frühzeitig (vor der Bildung dichter Gespinste) entdeckt, kann auch eine Behandlung mit biologischen Pflanzenschutzprodukten erfolgen.