Erreger
Der kleiner Frostspanner ist ein grau-brauner Schmetterling mit 2 bis 3 cm Flügelspannweite. Die Larven des Frostspanners treten als Fraßschädlinge an Obstgehölzen, aber auch an Eiche, Ahorn, Linde oder Rose auf. Etwa ab Oktober schlüpfen die Frostspanner aus dem Boden und paaren sich. Die Weibchen sind flugunfähig und deshalb darauf angewiesen am Stamm ihrer Wirtsbäume hochzukriechen, um ihre Eier in der Krone in Rindenritzen abzulegen. Die Eier sind etwa 0,8 mm groß und orange-rot gefärbt. Die zeitig im Frühjahr auftretenden, grünen Raupen sind an ihrer charakteristischen "katzenbuckelartigen" Fortbewegung zu erkennen. Sie erreichen eine Größe bis zu 2,5 cm und verpuppen sich Anfang Juni im Boden.
Schadbild
Vom Knospenaufbruch bis zur Blüte der Obstbäume schlüpfen die Raupen des Frostspanners und fressen an den Knospen, Blättern, Blüten oder jungen Früchten. Bei größeren Bäumen ist vor allem die untere Kronenhälfte betroffen.
Bevorzugt befallen werden Kirschbäume und ihre Früchte. Diese werden häufig kochlöffelartig ausgehöhlt. Zum Teil werden Blätter zusammengesponnen und die Raupen halten sich im Schutz der so entstandenen Kuppel auf. An einem Spinnfaden abgeseilt, lassen sich die Raupen vom Wind auf benachbarte Pflanzen herüberwehen. Bei starkem Befall kann es zum Kahlfraß oder zu starken Ernteausfällen durch den Fraß an den Früchten kommen.
Vorbeugung und Bekämpfung
Wichtigste vorbeugende Maßnahme ist das Anbringen von Leimringen an den Stämmen und Pfählen der Obstbäume. Diese verhindern das Aufsteigen der flugunfähigen Weibchen in die Baumkrone, so dass es nicht zur Eiablage kommt. Die Leimringe sollten mindestens 8 cm breit sein und eng am Stamm anliegen. Sie sind Anfang Oktober anzubringen und müssen bis zum ausgehenden Winter am Stamm verbleiben.
Es ist regelmäßig zu kontrollieren, ob z.B. durch Falllaub Brücken entstanden sind, die den Frostspanner-Weibchen ein Passieren des Leimrings ermöglichen können. Eine direkte Bekämpfung kann im Frühjahr erfolgen. Diese richtet sich ausschließlich gegen die Frostspanner-Larven und muss bei ausreichend hohen Temperaturen (≥ 15°C) durchgeführt werden.