Erreger
Das Lilienhähnchen (Lilioceris lilii) gehört zu der Familie der Blattkäfer. Der ausgewachsene Käfer ist 6-8 mm groß und besitzt rote Flügeldecken und ein rotes Halsschild, Beine, Fühler, Kopf und die Körperunterseite sind schwarz. Nach der Überwinterung, ab Mitte April, werden die Käfer aktiv und beginnen sofort, an ihren Wirtspflanzen zu fressen. Einige Tage später legen die Weibchen auf der Blattunterseite ihre Eier ab. Diese sind anfangs orange, färben sich aber bald braun. Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven und fressen wie die Käfer am Blattgewebe. Dabei sitzen die Larven an der Blattunterseite und befinden sich zur Tarnung in einem Erdklumpen ähnlichen schleimigen Kothäufchen. Nach etwa zwei Wochen wandern die Larven in den Boden und verpuppen sich. Drei Wochen später schlüpfen die adulten Käfer. Es können bis zu drei Generationen im Jahr gebildet werden. Die im September geschlüpften Käfer überwintern im Boden. Das Lilienhähnchen besitzt die Besonderheit, dass es bei Gefahr zirpende Laute von sich geben kann, indem es seinen Brustkorb auf und ab bewegt und dabei seine Chininleisten aneinander reibt.
Schadbild
Der Schaden wird sowohl durch die Käfer des Lilienhähnchens, als auch durch die Larven verursacht.

Bild: © E. Mester
An den Blättern der Pflanzen ist zunächst ein Loch- und Fensterfraß zu erkennen, später kommt es bis zum Totalfraß. Ganze Pflanzen können komplett kahl gefressen werden. Befallen werden vor allem weiße, Feuer- und Türkenbundlilien, aber auch Kaiserkronen, Schachbrettblumen, Maiglöckchen und durch das nah verwandte rotbeinige Lilienhähnchen auch Laucharten, Zwiebeln und weitere Allium-Arten.
Vorbeugung und Bekämpfung
Ab April sollten die Pflanzen hinsichtlich eines Befalls kontrolliert werden. Dabei ist zu beachten, dass sich die adulten Tiere bei Gefahr schnell zu Boden fallen lassen, reglos auf dem Rücken liegen bleiben und durch ihre dunkle Körperunterseite nicht mehr leicht zu finden sind. Eigelege oder Larven können bei wenig Befall mit der Hand abgesammelt werden oder durch einen harten Wasserstrahl abgespritzt werden. Die Larven sind unfähig zur Pflanze zurück zu kriechen und können sich nicht mehr weiterentwickeln. Bei starkem Befall können im Haus- und Kleingarten zugelassene Insektizide gegen beißende Insekten eingesetzt werden.