Erreger
Die Massaria-Krankheit der Platane wird durch den Pilz Splanchnonema platani verursacht. Das Vorkommen des Pilzes wurde in Deutschland erstmals 2003 nachgewiesen. Mittlerweile tritt die Massaria-Krankheit an Platanen in ganz Deutschland auf. Andere Pflanzen sind nicht betroffen. Der Pilz infiziert Zweige und Äste der Platane, wo er das Rindengewebe abtötet und eine sehr schnell verlaufende Weißfäule des Holzes verursacht. Hierdurch kann es innerhalb weniger Monate zum Abbrechen der betroffenen Zweige und Äste kommen, so dass die Massaria-Krankheit die Verkehrssicherheit des Baums beeinträchtigt. Das Auftreten von Massaria ist häufig nach trocken-heißer Witterung zu beobachten.
Schadbild
An befallenen Äste kommt es durch Massaria zunächst zum Absterben der Rinde. Infizierte Rinde verfärbt sich zuerst rosa, im weiteren Verlauf wird die Rinde durch die Entstehung von Pilzfruchtkörpern und Sporen fleckig schwarz. Die absterbenden Rindenbereiche sind oft mehrere Meter lang. Meist wird allerdings die Oberseite von Ästen befallen, so dass die Verfärbungen der Rinde vom Boden aus oft nicht zu erkennen sind. Später wird die Rinde rissig und blättert ab. Unter der Rinde ist das Holz grau-braun verfärbt, im Querschnitt des Holzes zieht sich die Verfärbung meist tief bis ins Holz. Sie ist zum gesunden Holz scharf abgegrenzt. Außerdem wird im befallenen Holz eine schnell fortschreitende Weißfäule sichtbar. Infizierte Äste sind oft nur noch spärlich belaubt. Ein Befall durch Massaria beschränkt sich aber meist auf schwachwüchsige und unterdrückte Äste im unteren Kronenbereich, so dass es nur zu einer Verlichtung der unteren Baumkrone kommt. In der lichten Baumkrone sinkt aufgrund des günstigeren Kleinklimas und der nun fehlenden geschwächten Äste die Gefahr von weiteren Infektionen deutlich. Ein Absterben von Platanen durch Massaria ist nicht zu erwarten und wurde bislang nicht beobachtet.
Vorbeugung und Bekämpfung
Befallene Äste sollten wegen der Bruchgefahr, aber auch wegen der Sporenbildung des Pilzes bald entfernt werden. Befallenes Material kann nach Zerkleinerung (Häckseln) kompostiert oder verbrannt werden. Auch potentiell gefährdete, unterdrückte Äste sollten bei Baumpflegemaßnahmen mit entnommen werden. Bei Straßenbäumen die bereits Befall aufwiesen, sind aufgrund der Bruchgefahr kürzere Kontrollintervalle notwendig.