Erreger
Weich- oder Blindwanzen sind etwa 5 mm große Insekten, die durch Besaugen von Blättern, Knospen oder Früchten eine Vielzahl von Pflanzen schädigen können. Da die Basis ihrer Flügeldecken im Vergleich zu anderen Wanzen nur leicht verhornt ist, werden sie Weichwanzen genannt. Neben den pflanzenschädlichen Arten treten bei uns auch verschiedene räuberisch lebende, nützliche Weichwanzen auf. Die wichtigsten pflanzenschädlichen Arten sind bei uns die grüne Futterwanze und die nordische Apfelwanze. Beide können an verschiedenen Gehölzen und krautigen Pflanzen auftreten. Häufig betroffen sind z.B. Engelstrompeten (Datura), Fuchsien, Schmetterlingsflieder und Johannisbeeren. Die Tiere sind sehr beweglich und flugfähig. Sie treten im Frühjahr zunächst an den Gehölzen auf, an denen sie meist als Ei überwintert haben und wechseln dann auf krautige Pflanzen über von wo sie im Herbst wieder zur Eiablage zu den Gehölzen zurückkehren. Da sich das Schadbild der Tiere erst nach Tagen bis Wochen ausprägt, sind die Tiere oft schon nicht mehr an der Pflanze anzutreffen, wenn der Schaden sichtbar wird.
Schadbild
An den von Weichwanzen besaugten Blättern entstehen Löcher und Verkrüppelungen, bei manchen Pflanzen auch rötliche Verfärbungen. Dies entsteht dadurch, daß die von den Tieren besaugten Zellen absterben. Wenn die besaugten Blätter noch im Wachstum sind, reißen die betroffenen Stellen auf und Löcher entstehen. Je jünger die Blätter zum Zeitpunkt des Saugens sind, desto größer sind hinterher die Löcher und Verkrüppelungen der Blätter. Das Schadbild wird häufig mit Fraßschäden von beißenden Insekten verwechselt. Zum Teil saugen die Tiere auch an den Knospen der Pflanze. Aus diesen Knospen treiben dann ebenfalls durchlöcherte oder verkrüppelte Blätter aus. Bei Fuchsien, Clematis und Dahlien kann es durch Besaugen der Blütenknospen auch zu verkrüppelten Blüten oder zum Absterben der Blütenknospen kommen. Bei Apfelbäumen kann es neben Blattschäden auch zu Verkrüppelungen an den Früchten kommen, wenn die Tiere die jungen Blätter besaugt haben.
Vorbeugung und Bekämpfung
Vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Weichwanzen sind kaum möglich, stärkerer Befall ist aber häufig in Waldnähe zu beobachten. Schäden an den Blättern sind insbesondere bei größeren Pflanzen meist zu vernachlässigen und eine Bekämpfung ist hier nicht notwendig. Da die Tiere sich nicht ständig an der Pflanze aufhalten und die Schäden erst zeitversetzt auftreten, ist eine Bekämpfung der Weichwanzen generell schwierig. Wo wiederholt Probleme mit diesen Wanzen auftreten, kann eine Bekämpfung erfolgen. Da das Mittel bienengefährlich ist, darf es allerdings nicht bei blühenden Pflanzen eingesetzt werden.