Jugendkriminalität weiter stark rückläufig
Auf dem Gebiet der Jugendkriminalität hält der stark rückläufige Trend ungebrochen an. Im Jahr 2012 wurden 13.989 Tatverdächtige unter 21 Jahren (TVu21) ermittelt, 951 bzw. 6,4 Prozent weniger als im Jahr 2011. Im Zehn-Jahres-Vergleich sank die Zahl der TVu21 sogar um 27,5 Prozent. Der Rückgang betrifft beide Geschlechter, der Anteil weiblicher Tatverdächtiger an allen TVu21 liegt derzeit bei 27,9 Prozent. Bei der Jugendgewaltkriminalität fällt der Rückgang mit 13,5 Prozent noch deutlicher aus: 2012 ermittelte die Polizei im Bereich Gewaltkriminalität insgesamt 2.238 TVu21, das sind 349 weniger als 2011. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten reduzierte sich nochmals spürbar von 35,6 auf 32,1 Prozent. Offenbar zeigt hier die intensive behördenübergreifende Zusammenarbeit der vergangenen Jahre Wirkung.
Wohnungseinbrüche bleiben Herausforderung – Präventionskampagne gestartet
Nachdem sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in Hamburg im Jahr 2011 gegen den Bundestrend um 14 Prozent reduziert hatte, registrierte die Polizei 2012 wieder 612 Fälle mehr – ein Anstieg um 9,4 Prozent. Positiv: Noch nie scheiterten in Hamburg so viele Einbrecher an der Vollendung ihrer Tat. Der Versuchsanteil hat mit 40 Prozent die höchste Quote seit 1971 erreicht. Hamburgs Innensenator Michael Neumann: „Es ist erfreulich, dass es den Tätern in zwei von fünf Fällen nicht gelungen ist, in die Wohnung einzudringen. Das zeigt, dass man sich vor Einbrechern wirksam schützen kann. Hier müssen wir ansetzen – deshalb haben wir im Herbst 2012 eine neue Präventionskampagne zum Einbruchsschutz gestartet. Unabhängig davon werden wir nicht nachlassen, diese für die Menschen in unserer Stadt besonders belastenden Straftaten konsequent zu bekämpfen.“
Gewaltkriminalität: Rückgang bei gefährlichen und schweren Körperverletzungen
Die Gewaltdelikte sind 2012 um 1,9 Prozent bzw. 171 Taten auf 8.680 Fälle zurückgegangen. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die Abnahme der gefährlichen und schweren Körperverletzungen um 359 (- 6,1 Prozent) auf 5.559 Taten zurückzuführen. Dagegen nahmen die Raubdelikte um 152 auf 2.877 Fälle zu. Bemerkenswert: Im Jahr 2012 gab es in Hamburg erstmals keinen Banküberfall. Bei den Tötungsdelikten verzeichnete die Polizei eine Zunahme um 14 auf insgesamt 75 versuchte und vollendete Taten, bei Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen stiegen die Fallzahlen um 25 auf 169, lagen damit aber immer noch deutlich unter dem Durchschnitt (238 Fälle) der vergangenen zehn Jahre.
Weniger Autobrände
Seit 2010 standen vorsätzliche Brandstiftungen an Kraftfahrzeugen im Fokus polizeilicher Ermittlungen. 2012 war im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang der Fallzahlen um 132 (- 45,1 Prozent) auf 161 Taten zu verzeichnen. In mehr als 60 Prozent der Fälle kam Vandalismus als Motiv in Frage. Der Polizei gelang es, die Aufklärungsquote bei den Kfz-Brandstiftungen von 12,6 Prozent (2011) auf 25,5 Prozent zu verdoppeln.
Diebstähle rund um das Kfz: Niedrigster Stand seit mehr als 40 Jahren
Im Vergleich zum Vorjahr reduzierten sich die Diebstähle im Zusammenhang mit Kraftfahrzeugen um 772 Fälle (- 3,9 Prozent) auf 18.953 Fälle. Das ist der niedrigste Wert in Hamburg seit mehr als 40 Jahren. Entsprechend gingen auf die Diebstähle der bei den Tätern besonders begehrten Navigationsgeräte um 460 (- 13 Prozent) auf 3.091 Fälle zurück, die Zahl der gestohlenen Airbags verminderte sich sogar um 20,7 Prozent auf 589 – das sind 154 Fälle weniger als 2011.
Hamburgs Innensenator Michael Neumann: „Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Polizei, die rund um die Uhr hochmotiviert dafür sorgen, dass sich die Menschen in Hamburg sicher fühlen können. Ich bin überzeugt, dass unsere Polizei künftig nicht nur die Kriminalität weiter eindämmen, sondern auch die bislang nicht zufriedenstellende Aufklärungsquote verbessern kann.“
Ergänzende Downloads:
- Kriminalitätslage in Hamburg
- Kurzfassung der Kriminalstatistik -
PDF-Datei, 15 Seiten, 506 kB - Straftaten- und Straftäterübersicht
- Tabellarische Kurzübersicht-
PDF-Datei, 2 Seiten, 27 kB - Polizeiliche Kriminalstatistik 2012
- Gesamtausgabe -
PDF-Datei, 272 Seiten, 3,1 MB - Stadtteilatlas 2012
- ausgewählte Delikte, aufgeschlüsselt nach Bezirken und Stadtteilen -
PDF-Datei, 186 Seiten, 687 kB - Kriminaliätsentwicklung in Hamburg
- Präsentations-Folien der Pressekonferenz -
PDF-Datei, 12 Seiten, 477 kB
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