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Stadtentwicklung

Eine attraktive Innenstadt für alle

07. Februar 2020 Pressemitteilung

Die Innenstadt mit ihrer einzigartigen Lage zwischen Elbe und Alster ist das Herzstück Hamburgs. Im Oktober 2019 hat das „Bündnis für die Innenstadt“ den Senat aufgefordert, sich für eine lebendige Innenstadt einzusetzen. Unter der Federführung der Stadtentwicklungsbehörde ist ein Maßnahmenpaket erarbeitet worden, um die öffentlichen Räume in der Innenstadt attraktiver zu gestalten.

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Insgesamt sieben Orte wurden ausgewählt, die für die Aufwertung der Innenstadt ein besonders hohes Potenzial bieten und für eine zeitnahe Neugestaltung im Vordergrund stehen: der Burchardplatz, der Gertrudenkirchhof, der Hopfenmarkt, der Jungfernstieg, das Ost- und Westufer der Binnenalster, der Großneumarkt sowie das südliche Gleisfeld des Hauptbahnhofs. 

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Die Innenstadt ist die „Visitenkarte“ Hamburgs, in der sich die Menschen gerne aufhalten, wo sie einkaufen und sich in Restaurants und Cafes begegnen. Wir wollen die Innenstadt attraktiver machen und zugleich dafür sorgen, dass sie für alle gut erreichbar bleibt. Dazu sollen der öffentliche Raum an vielen Orten neu gestaltet und neben den schon bestehenden autofreien Zonen weitere Straßen vom Autoverkehr freigehalten werden. Wir achten darauf, dass hierdurch keine neuen Staus entstehen und die Menschen noch besser mit Bussen und Bahnen in die City kommen.“ 

Dr. Dorothee Stapelfeldt, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Im Herzen unserer Stadt brauchen wir mehr Wohnen. Wir wollen, dass künftig mehr Menschen in unserer Innenstadt ein neues Zuhause finden. Dazu gehören insbesondere auch bezahlbare Wohnungen. Darüber hinaus brauchen wir eine gute soziale Infrastruktur, eine sehr gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, eine hohe gestalterische Qualität unserer Freiräume sowie mehr Grün. Gerade das Wohnen in der Innenstadt macht unsere City noch lebendiger und attraktiver. Wir wollen die Anziehungskraft der Innenstadt für die Hamburgerinnen und Hamburger und unsere Gäste stärken. Dafür brauchen wir das Engagement vieler. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Bündnis für die Innenstadt." 

Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor: „Der öffentliche Raum – Straßen, Parks und Plätze - sind das „Grundgesetz“ der Hamburger Innenstadt. Mit der Umgestaltung des Burchardplatzes, des Gertrudenkirchhofs, des Hopfenmarkts, der Ufer der Binnenalster sowie dem Großneumarkt setzen wir den Aufwertungsprozess dieses wichtigen öffentlichen Raumes offensiv an wichtigen Orten der Hamburger Innenstadt fort.“ 

Die Pläne zur Aufwertung der Innenstadt orientieren sich an fünf Zielen:

1. Mehr Raum für Fußgänger

Um die Innenstadt fußgängerfreundlicher zu gestalten, soll ein Netz aus Flanierräumen entstehen, das die attraktiven und einzigartigen öffentlichen Plätze und Gewässer fußläufig erschließt und die HafenCity mit der Innenstadt verbindet. Geplant sind unter anderem

  • eine Herausnahme des motorisierten Individualverkehrs am Jungfernstieg und in der Mönckebergstraße,
  • eine schrittweise Verlagerung von Teilen des Busverkehrs von der Mönckebergstraße auf die Steinstraße,
  • die Schaffung von neuen Fußgängerbereichen am Burchardplatz, an der Schauenburgstraße, an der neuen Johannisstraße, im nördlichen Teil des Neuen Walls und im nördlichen Teil der Großen Bleichen, wobei Neuer Wall und Große Bleichen am Wochenende zu temporären Fußgängerzonen werden sollen,
  • eine deutliche Reduktion von Stellplätzen im Kontorhausviertel, im Rathausviertel, im Passagenviertel und im Bereich um den Gertrudenkirchhof sowie eine intensive Prüfung einer darüber hinausgehenden Reduzierung von Stellplätzen in Teilen der Innenstadt.

2. Hervorragende Erreichbarkeit und Vernetzung

Die Steigerung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger darf nicht dazu führen, dass die Innenstadt für bestimmte Nutzergruppen unerreichbar wird.  Daher wird geplant,

  • den ÖPNV weiter so auszubauen, dass auch die gesamte Stadt besser an die Innenstadt angeknüpft wird,
  • mit dem „Hamburg-Takt“ die Frequenz des Busverkehrs so zu erhöhen, dass man an keinem Haltepunkt länger als fünf Minuten auf einen Bus warten muss,
  • den Hauptbahnhof auszubauen, und ihn im Zuge dessen besser an die Innenstadt anzubinden,
  • die bereits vorhandenen Überlegungen zur City-Logistik in ein umfassendes Konzept zu überführen und dieses organisatorisch wie baulich sowie mit elektrisch betriebenen Verkehrsmitteln umzusetzen,
  • neue Querungen über die Willy-Brandt-Straße und Ludwig-Erhard-Straße zu schaffen – am Meßberg, an der Domstraße („Katharinenweg“), an der Cremonquerung am Hopfenmarkt und in der Achse zwischen Großneumarkt und der Hauptkirche St. Michaelis,
  • Radwege weiter auszubauen (zum Beispiel an Dom- und Steinstraße), die Verkehrssicherheit für Radfahrer zu erhöhen (zum Beispiel an der Kreuzung Berg- und Mönckebergstraße) und den Komfort zu erhöhen (zum Beispiel durch Abstellanlagen in den Erdgeschossen der Parkhäuser).

3. Mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum

Durch die Reduktion von Stellplätzen können die öffentlichen Räume in der Innenstadt aufgewertet, neu gestaltet und zusätzlich begrünt werden. Folgende Orte sind in ihrer Funktion für die Innenstadt besonders bedeutsam:

  • im Kontorhausviertel der Burchardplatz mit seinen angrenzenden Straßen,
  • der Hopfenmarkt und die Bereiche der Querungen der Willy-Brandt- und Ludwig-Erhard-Straße,
  • die Uferbereiche der Binnenalster,
  • am Gertrudenkirchhof und am Großneumarkt,
  • entlang der Achse Johanniswall-Brandsende, und
  • im Rathausquartier und
  • im Zuge der Erweiterung des Hauptbahnhofs, der Ausbau der Kunstmeile.
  • Die Überdeckelung des südlichen Gleisfelds am Hauptbahnhof mit einem grünen Park wird geprüft.
  • Der Rödingsmarkt, Verbindung Alter Wall/Rödingsmarkt.

4. Nutzungsvielfalt und mehr Wohnen

Raum für Wohnen, Gastronomie und Kultur schafft schon jetzt ein facettenreiches öffentliches Leben in der Innenstadt. In den derzeit anstehenden Neubauprojekten sind 706 Wohnungen geplant. Die Vielfalt soll weiter gestärkt werden:

  • durch einen Anteil von Wohnungen bei allen zukünftigen Bauprojekten in der Innenstadt,
  • durch die Förderung der vorhandenen kulturellen Potenziale.
  • durch die Prüfung ungewöhnlicher Flächenpotenziale auch für kulturelle Nutzungen, wie zum Beispiel der Parkhäuser am Rödingsmarkt, der Gröninger Straße und der Kleinen Reichenstraße.

5. Gemeinschaftliche Entwicklung

Der bestehende Dialog mit Gewerbetreibenden, Grundeigentümern, Kulturschaffenden, Bildungsinstitutionen, Projektentwicklern, Investoren und bürgerlichen Initiativen soll fortgeführt werden. 

Mit dem „Innenstadtkonzept Hamburg“ hat der Senat bereits 2010 und 2014 Ziele und Ideen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Innenstadt vorgestellt. Die öffentliche Debatte über die Zukunft der Mobilität verlangt jedoch ein Weiterdenken auch für die Mobilität in der City. Auf Grundlage des jetzt vorliegenden neuen Konzepts soll im Dialog mit allen Beteiligten und Partnern bis Mitte 2020 ein gemeinsames Handlungskonzept „Innenstadt – Perspektive 2020-2030“ erarbeitet werden. 

Innenstadtkonzept Hamburg

Visualisierungen und Bilder finden Sie im Internet unter folgendem Link: https://www.skyfish.com/p/fhh/1682730