Als drittgrößter Seehafen Europas ist Hamburg wie die anderen großen Nordseehäfen in besonderer Weise vom internationalen Drogeneinfuhrschmuggel betroffen.
Auf Grund seiner weit über die Metropolregion hinausreichenden Bedeutung für den Warenverkehr ist der Hamburger Hafen als kritische Infrastruktur eingestuft. Für die Hafensicherheit sind neben den Betreibern insbesondere HPA, Zoll und Polizei zuständig.
Um den erheblichen Gefahren durch die international organisierte Drogenkriminalität auf allen Ebenen gemeinsam und entschlossen zu begegnen, haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Sicherheitsbehörden und der Hafenwirtschaft beim Hamburger Hafensicherheitsgipfel im vergangenen Oktober zu einer "Allianz sicherer Hafen" zusammengeschlossen.
Neben den klassischen Erkenntnisgewinnen haben die unterschiedlichen Institutionen ihre Kompetenzen in Hamburg gebündelt und sind in den Austausch mit weiteren betroffenen Häfen, wie Rotterdam und Antwerpen getreten.
Um den Schmuggel gemeinsam mit den Herkunftsländern zu bekämpfen, besteht ein Austausch mit Südamerika.
Maßnahmen der Allianz sicherer Hafen:
Einrichtung eines Hafensicherheitszentrums:
Ein zentrales Ziel der Allianz „sicherer Hafen“ ist es, die Kompetenzen und das Know-how aller Akteure in einem gemeinsamen Hafensicherheitszentrum zu bündeln. Das Hafensicherheitszentrum hat im Sommer 2024 seine Arbeit aufgenommen.
Ein kleiner Auszug aus dem Aufgabenspektrum des Hafensicherheitszentrums:

Projekt INOK (Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität):
Für die Einfuhr illegaler Drogen über Häfen bedient sich die Organisierte Kriminalität auch häufig sog. "Hafeninnentäter", d. h. Personen, die ihre berufliche Tätigkeit im Bereich der Hafenwirtschaft nutzen, um Kriminelle bei der Drogeneinfuhr maßgeblich zu unterstützen. Für die Herausgabe interner Informationen oder das Eingreifen in logistische Prozesse bieten Drogenschmuggler Mitarbeitern aus Hafenbetrieben viel Geld.
Diese Zusammenarbeit birgt für die "Hafeninnentäter" ein hohes Risiko. Von der Strafverfolgung abgesehen, ist ein Ausstieg so nicht einfach möglich –es kommt zu Bedrohungen, Einschüchterungsversuchen und kann tödlich enden.
In Hamburg wurden daher zusätzliche Maßnahmen vereinbart, um den Schutz der Hafenbeschäftigten vor Anwerbeversuchen und allen daraus resultierenden Gefahren durch kriminelle Organisationen wirksam zu verstärken. Hierzu gehören neben repressiven und operativ-taktischen Maßnahmen auch präventive Ansätze.
Der ständige Austausch aller Stakeholder ist für die Sicherheit unseres Hafens unerlässlich. Hierfür gibt es unterschiedliche Gruppen, wie beispielsweise das Port Security Steering Committee oder Veranstaltungen wie den 3 Ports Summit.