Als Deutschlands meistfrequentierter Bahnhof ist der Hamburger Hauptbahnhof einer erhöhten Kriminalitätsbelastung ausgesetzt. Bezogen auf die mehr als 550.000 Menschen, die täglich am Hamburger Hauptbahnhof unterwegs sind, ist das Risiko, hier Opfer einer Gewalttat zu werden, zwar deutlich geringer als an anderen deutschen Bahnhöfen, dennoch war auch hier mit Ende der pandemiebedingten Einschränkungen im zweiten Halbjahr 2022 ein Anstieg der Kriminalität feststellbar. Auf Grund der Kriminalitätsbelastung wurde im April 2023 die „Allianz sicherer Hauptbahnhof“ mit den Partnern Polizei Hamburg, Bundespolizei, DB Sicherheit und der Hochbahn gegründet.
Die Allianz „sicherer Hauptbahnhof“ setzt dabei Stück für Stück unterschiedliche Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und damit auch zur Aufenthaltsqualität für Besucherinnen und Besucher von Hamburgs Hauptbahnhof ein.
Kriminalitätsentwicklung und Einflussfaktoren:
Die verstärkte Präsenz der Sicherheitskräfte am Hauptbahnhof macht sich auch bei der Kriminalitätsentwicklung bemerkbar. Unmittelbar am Hauptbahnhof ist die Zahl der Gewaltdelikte zuletzt um -25 Prozent gesunken. Demnach zählte die Bundespolizei im vergangenen Jahr 546 Gewaltdelikte. 2023 waren es noch 720 Gewaltdelikte. Auch in anderen Deliktsbereichen, wie den Eigentumsdelikten, registrierten die Sicherheitspartner der "Allianz sicherer Hauptbahnhof" zuletzt sinkende Fallzahlen.
Was sind Kontrolldelikte?
Ein Kontrolldelikt ist eine Straftat, die nur durch die Kontrolle der Polizei festgestellt wird und ansonsten unbemerkt bleiben würde. Durch verstärkte Kontrolldelikte steigen Kriminalitätszahlen an. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es ein mehr an Kriminalität gibt.
Hellfeld vs. Dunkelfeld
Das polizeiliche Hellfeld umfasst alle Straftaten, welche der Polizei durch eigene Ermittlungen oder Anzeigen bekannt werden und in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) auftauchen. Im Gegensatz zu diesem sogenannten „Hellfeld“ stehen jene Taten, die nicht angezeigt oder aufgedeckt wurden. Der Anteil der Kriminalität, der amtlich nicht registriert ist, nennt sich Dunkelfeld beziehungsweise Dunkelziffer.