Bei Verkehrsunfällen in Hamburg starben im vergangenen Jahr 26 Menschen, dies ist der zweitniedrigste Wert seit Beginn der polizeilichen Statistik im Jahr 1953. Relativ konstant blieb mit 64.995 die Zahl der insgesamt von der Polizei registrierten Verkehrsunfälle. Sie sank gegenüber 2012 (65.727) leicht um 1,1 Prozent. Bei der weit überwiegenden Zahl von Unfällen blieb es bei Blechschäden (88,5%), der Anteil der Personenschadensunfälle betrug 2013 nur noch 11,5% (Vorjahr: 11,8%).
„Ich freue mich über den insgesamt positiven Trend und vor allem über die Tatsache, dass die Zahl der Unfälle mit Kindern deutlich gesunken ist “, sagte Hamburgs Innensenator Michael Neumann. „Auch die Tatsache, dass die Zahl der Verkehrstoten wesentlich unter der des Vorjahres lag, ist grundsätzlich positiv. Bei 26 Getöteten von einem Erfolg zu sprechen, wäre jedoch nicht nur pietätlos, sondern auch falsch. Wir dürfen unsere Anstrengungen bei der Verkehrssicherheitsarbeit deshalb nicht verringern, weder bei der Verkehrsüberwachung, noch bei der Unfallprävention“, so Neumann weiter.
Der Innensenator verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuell laufende Verkehrssicherheitsaktion „Rücksicht auf Kinder“ und dankte allen Beteiligten für ihr Engagement, nicht nur der Polizei, sondern auch den Partnern wie der Unfallkasse Nord.
„Verkehrsunfälle sind keine Zufälle und auch keine Erscheinung, die nur bestimmte Zielgruppen betrifft. Die weit überwiegende Anzahl von schweren Unfällen ist auf ein eindeutiges Fehlverhalten der Verursacher zurückzuführen, die praktisch aus allen Altersgruppen kommen. Auch wenn junge Fahrer und mittlerweile auch Senioren überdurchschnittlich oft unter den Unfallverursachern zu finden sind, macht es keinen Sinn, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Unser Appell für mehr Rücksicht im Straßenverkehr richtet sich bewusst an alle Verkehrsteilnehmer“ so Innensenator Neumann.
Die Eckdaten der polizeilichen Unfallstatistik für 2013:
Mit – 1,1% gab es eine leichte Abnahme bei der Zahl aller von der Polizei registrierten Verkehrsunfälle (64.995 gegenüber 65.727).
Die Zahl der Verunglückten ging in Hamburg gegenüber dem Vorjahr um 4,5% zurück, was im Wesentlichen auf einen Rückgang bei der Zahl von Leichtverletzten zurückzuführen ist (8.642 gegenüber 9.105 im Vorjahr, dies bedeutet -5,1 %.) Hingegen stieg die Zahl der Schwerverletzten leicht um 2,4% (806 gegenüber 787).
Unter den 26 Verkehrstoten des vergangenen Jahres befanden sich 13 Fußgänger, zwei Radfahrer und acht Motorradfahrer. Insgesamt also 23 Verkehrsteilnehmer, die zur Gruppe der „schwächeren Verkehrsteilnehmer“ zu zählen sind, die nur über eine geringere passive Sicherheit verfügen. Allerdings verursachten 13 von 26 Getöteten den Unfall selbst.
Mit dem Rückgang der Zahl der verunglückten Kinder (bis 14 Jahre) von 808 auf 697 (ein Minus von 13,7%) setzt sich der langfristig positive Trend fort, der ab 2011 zwischenzeitlich unterbrochen wurde. Seit die Polizei im Jahr 2004 ihre Verkehrssicherheitsarbeit für diese Zielgruppe intensiviert hat, ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung um 21,4% zurückgegangen, die Zahl der verunglückten Kinder sogar um – 28,3%. Dies, obwohl die Zahl der Kinder in Hamburg in den vergangenen Jahren gestiegen ist und über der von 2004 liegt.
Auch bei den jungen Erwachsenen (18- bis 24-jährige) sinkt die Zahl der registrierten Unfälle stetig, wenn auch langsamer. 11.249 Unfälle wurden im Jahr 2013 registriert (Vorjahr 11.581), die Zahl der Verunglückten sank von 1.404 auf 1.300. Die jungen Erwachsenen stellten jedoch zu 59,8% den Hauptunfallverursacher bei den 11.249 Unfällen, bei denen Menschen ihrer Altersgruppe beteiligt waren.
Bei der Altersgruppe der Senioren (ab 65 Jahren) registrierte die Polizei bei einer nahezu gleichbleibenden Anzahl von Unfällen (11.078 gegenüber 10.953) mit + 12,7% einen deutlichen Anstieg der Zahl der Verunglückten (996 gegenüber 884). Unter den 26 Verkehrstoten befanden sich 10 Senioren. Von allen Altersgruppen stellten Senioren zu 61,2% am häufigsten den Hauptunfallverursacher.
Fast keine Veränderungen gab es 2013 bei den Radfahrunfällen. Die Zahl der registrierten Unfälle fiel geringfügig von 3.024 auf 3.014. Auch die Zahl der Verunglückten blieb mit 2.212 gegenüber 2.204 im Vorjahr nahezu konstant.
Bei den Unfällen mit Fußgängern ist der Trend leicht rückläufig. Die Zahl der Unfälle sank um 22 (-1,5%) von 1.428 auf 1.406. Die Zahl der Verunglückten ging um 69 (-6,1%) von 1.128 auf 1.059 zurück. Darunter befindet sich allerdings die hohe Zahl von 13 getöteten Fußgängern.
Bei den Hauptunfallursachen standen Geschwindigkeit und mangelnder Sicherheitsabstand mit 28,8 % erneut an erster Stelle, gefolgt von den großstadttypischen Ursachen „Fehler beim Einfahren, Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren“, die zusammengefasst bei 25,3% der Personenschadensunfälle als Hauptunfallursache festgestellt wurden.
Positiv war die Entwicklung bei den Alkoholunfällen, die von 863 Unfällen im Jahr 2012 auf 790 in 2013 zurückgingen (-8,5%). Allerdings führten 32,4% der Alkoholunfälle zu Personenschäden, bei allen Unfällen liegt diese Quote nur bei 11,5%. Auffällig: 77,1% der alkoholisierten Unfallverursacher kamen aus der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen und gehörten somit nicht etwa einer besonderen Risikogruppe an.
Bei den Drogenunfällen blieben die Zahlen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. 120 Unfälle wurden registriert (Vorjahr: 117) bei denen 63 Verkehrsteilnehmer verunglückten (Vorjahr: 60).
Laut Innensenator Michael Neumann sieht die Behörde für Inneres und Sport den Schwerpunkt ihrer Aufgabe weiterhin darin, im Rahmen der Unfallprävention Beratung und Hilfe vor allem für schwächere Verkehrsteilnehmer zu leisten, gleichzeitig aber durch eine gezielte Verkehrsüberwachung all denjenigen Grenzen aufzuzeigen, die durch ihr Verhalten nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden. Die positive Resonanz, die es anlässlich des „Blitzermarathons“ im vergangen Jahr gegeben hat, sieht der Innensenator als Indiz dafür, dass die Toleranz in der Stadt gegenüber rücksichtslosem Verhalten im Straßenverkehr sinkt. Die Hamburger Polizei wird sich auch 2014 am „Blitzermarathon“ beteiligen, vor allem aber kontinuierlich und täglich zur Verhinderung von Unfällen den Straßenverkehr überwachen.
Anlage:
Freie und Hansestadt Hamburg | 2013 | 2012 | + / - | Differenz in % |
Verkehrsunfälle gesamt | 64.995 | 65.727 | -732 | -1,1 |
Verunglückte im Straßenverkehr | 9.474 | 9.925 | -451 | -4,5 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 8.642 | 9.105 | -463 | -5,1 |
Schwerverletzte | 806 | 787 | 19 | 2,4 |
Getötete | 26 | 33 | -7 |
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Verkehrsunfälle mit Kindern | 599 | 607 | -8 | -1,3 |
Verunglückte Kinder | 697 | 808 | -111 | -13,7 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 638 | 723 | -85 | -11,8 |
Schwerverletzte | 59 | 85 | -26 | -30,6 |
Getötete | 0 | 0 | 0 |
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Verkehrsunfälle mit Jungen Erwachsenen | 11.249 | 11.581 | -332 | -2,9 |
Verunglückte Junge Erwachsene | 1.300 | 1.404 | -104 | -7,4 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 1.195 | 1.312 | -117 | -8,9 |
Schwerverletzte | 103 | 90 | 13 | 14,4 |
Getötete | 2 | 2 | 0 |
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Verkehrsunfälle mit Senioren | 11.078 | 10.953 | 125 | 1,1 |
Verunglückte Senioren | 996 | 884 | 112 | 12,7 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 857 | 753 | 104 | 13,8 |
Schwerverletzte | 129 | 118 | 11 | 9,3 |
Getötete | 10 | 13 | -3 |
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Verkehrsunfälle mit Fußgängern | 1.406 | 1.428 | -22 | -1,5 |
Verunglückte Fußgänger | 1.059 | 1.128 | -69 | -6,1 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 828 | 895 | -67 | -7,5 |
Schwerverletzte | 218 | 215 | 3 | 1,4 |
Getötete | 13 | 18 | -5 |
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Verkehrsunfälle mit Radfahrern | 3.014 | 3.024 | -10 | -0,3 |
Verunglückte Radfahrer | 2.212 | 2.204 | 8 | 0,4 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 1.991 | 2.000 | -9 | -0,5 |
Schwerverletzte | 219 | 200 | 19 | 9,5 |
Getötete | 2 | 4 | -2 |
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Verkehrsunfälle mit motorisierten Zweirädern (alle) | 1.401 | 1.461 | -60 | -4,1 |
Verunglückte motorisierte Zweiradfahrer | 765 | 799 | -34 | -4,3 |
Darunter: |
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Leichtverletzte | 624 | 645 | -21 | -3,3 |
Schwerverletzte | 133 | 151 | -18 | -11,9 |
Getötete | 8 | 3 | 5 |
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Ergänzende Downloads:
Verkehrsunfallstatistik Hamburg 2013
PDF-Datei, 9 Seiten, 370 kBPräsentationsfolien der Pressekonferenz
PDF-Datei, 21 Seiten, 1,07 MB
Die Behörde für Inneres und Sport im Internet: www.hamburg.de/innenbehoerde