Nach derzeitigen Berechnungen werden rund 300 Menschen monatlich in Hamburg erwartet, die eine Unterkunft benötigen, um hier Schutz vor Krieg und Gewalt zu finden. Diese Prognose ergibt sich maßgeblich aus den monatlichen Mittelwerten des Jahres 2017. In Hamburg werden demnach 2018 rund 3.600 Neuzugänge erwartet. In die aktuelle Kapazitätsplanung zur Unterbringung fließt u.a. auch der zusätzliche Bedarf für 300 Personen ein, die wohnungslos sind. Außerdem sind rund 1.500 Personen für die Familienzusammenführung berücksichtigt.
Die Anzahl der in EA und Folgeunterkünften unterzubringenden Frauen, Männer und Kinder in Höhe von rund 33.400 (Ende 2017) verändert sich auch bei Berücksichtigung der Fluktuation bis Ende 2018 nicht. Es wird davon ausgegangen, dass sämtliche Zuzüge mit Unterbringungsbedarf durch Auszüge, z.B. in privaten Wohnraum oder durch Rückführung, in gleicher Höhe kompensiert werden. Gleichzeitig wird sich die Anzahl der Bewohnerinnen und Bewohner in EA weiter reduzieren und die Belegung in den Folgeunterkünften entsprechend steigen. Bis Mitte des Jahres soll der letzte der zurzeit 2.300 Überresidenten, also jene berechtigten Personen, die länger als ein halbes Jahr in einer Erstaufnahmeeinrichtung wohnen, in eine Folgeunterkunft verlegt werden.
Anselm Sprandel, Leiter Zentraler Koordinierungsstab Flüchtlinge (ZKF): „Noch immer leben rund 2.300 Überresidente in Erstaufnahmen. Unser Ziel, den Überresidenten einen Platz in einer Folgeunterkunft anzubieten und den Menschen damit eine bessere Integration zu ermöglichen, werden wir 2018 erreichen. Außerdem werden wir die Bürgerverträge dank unserer geplanten Baumaßnahmen weiterhin konsequent umsetzen.“
20 Folgeeinrichtungen werden 2018 gebaut oder erweitert:
Bezeichnung | Bezirk | Geplante Inbetriebnahme 2018 | Geplante Kapazität |
Björnsonweg 39 | Altona | 2. Quartal | 192 |
Suurheid 22 UPW | Altona | 1. Quartal | 300* |
Binnenfeldredder / Bünt | Bergedorf | 1. Quartal | 264 |
Hörgensweg UPW | Eimsbüttel | 2. Quartal | 300* |
Hagendeel 60 - Baufeld A + B | Eimsbüttel | 2. Quartal | 528 |
Holsteiner Chaussee 389, Dreiecksfläche | Eimsbüttel | 2. Quartal | 168 |
Große Bahnstraße 50 | Eimsbüttel | 1. Quartal | 203 |
Kieler Straße 263-265 | Eimsbüttel | 2. Quartal | 308 |
Am Aschenland III | Harburg | 2. Quartal | 300 |
Haferblöcken UPW | Mitte | 4. Quartal | 960 |
Eiffestraße UPW | Mitte | 4. Quartal | 740 |
Krausestraße 96a LEB - Erweiterung | Nord | 4. Quartal | 58 |
Loogestraße | Nord | 3. Quartal | 104 |
Flughafenstraße - Ohkamp UPW | Nord | 3. Quartal | 600 |
Papenreye/Borsteler Bogen "Pehmöllers Garten" | Nord | 3. Quartal | 400 |
Averhoffstraße 38 | Nord | 2. Quartal | 311 |
Rehagen UPW | Wandsbek | 2. Quartal | 550* |
Kelloggstraße 35 | Wandsbek | 3. Quartal | 148 |
Kielkoppelstraße 16 c | Wandsbek | 1. Quartal | 88 |
Eulenkrugstraße | Wandsbek | 3. Quartal | 260 |
*Da ab 2020 an einigen UPW-Standorten u.a. in Abhängigkeit der Vorweggenehmigungsreife geringere Platzzahlen zu antizipieren sind, beschränkt sich die Darstellung auf die potenziell niedrigeren Werte, d.h. Suurheid 300 statt 400 Plätze, Hörgensweg 300 statt 600/1400 Plätze; Rehagen, 550 statt 600 Plätze.
In Flüchtlingsunterkünften mit der Perspektive Wohnen (UPW; siehe Tabelle oben) werden an insgesamt 6 Standorten in Altona, Eimsbüttel, Mitte, Nord und Wandsbek 3.450 Plätze im Standard des sozialen Wohnungsbaus bereitgestellt.
2018 werden so in Folgeunterkünften und den UPW-Standorten rund 6.800 Plätze errichtet, voraussichtlich müssen aber 3.300 Plätze aus rechtlichen (SOG), vertraglichen und baulichen Gründen außer Betrieb genommen werden. Dazu gehören unter anderem der P+R-Parkplatz am Friedrich-Frank-Bogen und der P+R Parkplatz Kiwittsmoor. Netto werden damit ca. 3.500 zusätzliche Plätze geschaffen.
Von 5.752 Plätzen in 14 Erstaufnahmeeinrichtungen werden 3.202 Plätze an folgenden Standorten außer Betrieb genommen:
Platzabbau durch Schließung: | Bezirk | Platzzahl |
1. Schnackenburgallee (f & w) | Altona | 900 |
2. Flagentwiet I (DRK) | Eimsbüttel | 600 |
3. Vogt-Kölln-Straße (DRK) | Eimsbüttel | 350 |
4. Papenreye 1 a (ASB) | Eimsbüttel | 300 |
5. Neuland 1 (DRK) | Harburg | 400 |
6. Oskar-Schlemmer-Straße (AWO) | Mitte | 70 |
7. Fiersbarg 8 (JUH) | Wandsbek | 452 |
Platzabbau durch Reduzierung: | Bezirk | Platzzahl |
8. Harburger Poststraße (f & w) | Harburg | 130 |
Um im Falle eines erneuten Anstiegs der Flüchtlingszahlen gewappnet zu sein, werden insgesamt rund 2.550 Plätze in EA und zusätzlichen Reserve- und Notfallstandorten vorgehalten.
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