Gehörlose Menschen können zukünftig eine neue Möglichkeit zur Teilhabe am organisierten Sportbetrieb in Anspruch nehmen. Als Ergebnis von Gesprächen zwischen dem Steuerungsgremium Inklusion (welches einen Zusammenschluss aus dem Hamburger Sportbund, dem Hamburger Gehörlosen-Sportverein, dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg, dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband und Special Olympics Deutschland in Hamburg darstellt), der Behörde für Inneres und Sport sowie der Sozialbehörde wurde die Einrichtung eines Fördertopfes beschlossen, in welchen beide Behörden jeweils 15.000 Euro einzahlen.
Ziel des Fördertopfes ist es, gehörlosen Menschen die aktive Teilhabe am organisierten Sport mithilfe von Dolmetschleistungen zwischen Deutscher Lautsprache und Deutscher Gebärdensprache sowie Deutscher Lautsprache und Deutscher Schriftsprache zu ermöglichen.
Der Fördertopf wird vom Hamburger Sportbund verwaltet; antragsberechtigt sind ordentliche Mitglieder des HSB. Die Fördermöglichkeit richtet sich an die jeweiligen Veranstalter, sofern diesen vorher ein individueller Bedarf gemeldet worden ist.
Die Dolmetschleistung erfolgt bei aktiver Teilnahme von gehörlosen Menschen bei (Sport-) Veranstaltungen, Gremienarbeiten, Mitgliederversammlungen, Qualifizierungsmaßnahmen, Sportangeboten (max. drei Trainingseinheiten), etc.
Die Einrichtung dieses Fördertopfes ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Teilhabe im Sport und leistet einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und des Hamburger Landesaktionsplans.
Sportsenator Andy Grote: „Mit der Einrichtung dieses Fördertopfes setzen wir ein deutliches Zeichen für mehr Inklusion im Hamburger Sport. Die Active City Hamburg möchte allen Menschen die Möglichkeit bieten, am Sportbetrieb teilzunehmen und einen sportlich aktiven Lebensstil zu führen. Die finanzielle Unterstützung von Dolmetschleistungen ist dabei ein wichtiger Schritt, um Barrieren abzubauen und echte Teilhabe zu ermöglichen. Gemeinsam gestalten wir so eine Active City, in der Sport für alle selbstverständlich ist.“
Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Mit der Finanzierung von Dolmetschleistungen für gehörlose Menschen setzen wir ein wichtiges Zeichen für mehr Inklusion im Sport. Wir erweitern so die Teilhabemöglichkeiten gehörloser Menschen und erleichtern ihnen den Zugang zu einem aktiven, gemeinschaftlichen Sportleben.“
Katharina von Kodolitsch, Präsidentin des Hamburger Sportbundes: „Wir freuen uns, dass unsere langjährige Forderung nach einem Fördertopf für die Bereitstellung von Dolmetschenden für Deutsche Gebärdensprache im Sport nun endlich umgesetzt wird. Der HSB und seine Mitgliedsorganisationen sind im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention bestrebt, eine Teilnahme von Menschen mit Behinderungen an breitensportlichen Aktivitäten auf allen Ebenen zu fördern. Um Sportangebote, -veranstaltungen und Aus- und Fortbildungen für gehörlose Menschen sprachlich zugänglich zu machen, ist eine Simultanverdolmetschung durch Gebärdensprachdolmetschende notwendige Voraussetzung. Nur durch eine angemessene Förderung von Dolmetschleistungen kann nachhaltig sichergestellt werden, dass Vereine und Verbände ihrer Verantwortung, eine gleichberechtigte Teilhabe aller zu ermöglichen, gerecht werden.“
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