Neben der bereits erfolgten Lieferung von zuletzt rund 30 Minendetektoren, die bereits Ende April vom Entschärferdienst der nationalen Polizei der Ukraine entgegengenommen wurden, sowie 5.000 Thermitlanzen ist mit dem GCS-200 das erste von insgesamt vier hochmodernen Minenräumfahrzeugen in der Ukraine angekommen. Das Gerät wird ab sofort zur Entschärfung von Kampfmitteln in den Regionen Charkiw und Cherson eingesetzt. In den kommenden Wochen sollen drei weitere Geräte folgen.
Fotos und Videomaterial von der Übergabe mit einem Dank des Leiters der Sprengstoffabteilung der Nationalen Polizei der Ukraine steht zum Download zur Verfügung: https://public.skyfish.com/p/fhh/2420901.
Die vier Minenräumfahrzeuge des Herstellers Global Clearance Solutions (GCS), mit Sitz in der Schweiz und Produktion im deutschen Stockach, haben einen Wert von mehr als vier Millionen Euro und können jeweils täglich einen Bereich in der Größe von etwa einem Fußballfeld von Kampfmitteln räumen. Die Beschaffung wurde im Vorfeld intensiv zwischen Entschärfungsexperten aus der Ukraine und dem Krisenstab der Hamburger Innenbehörde abgestimmt, um die konkreten Bedarfe zu identifizieren und deren Bestellung vorzubereiten.
Im Laufe des Jahres soll weiteres umfangreiches Entschärfermaterial für die Ukraine bereitgestellt werden, darunter 20 Bombenschutzanzüge sowie 10 Manipulatoren zum Transport bzw. zur Zerstörung unkonventioneller Sprengfallen. Der Wert der Lieferungen wird bis Ende des Jahres bei rund 10 Millionen Euro liegen.
Der Senat hatte im vergangenen Jahr eine Drucksache auf den Weg gebracht, um der Ukraine weiteres dringend benötigtes Material für die Entschärfung von Kampfmitteln zur Verfügung zu stellen (s. Pressemitteilung vom 12. September 2023). Im Zuge des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine werden immer mehr Minen auf ukrainischem Territorium entdeckt. Ein Drittel der Landfläche der Ukraine gilt inzwischen als vermint. Betroffen ist nach ukrainischen Angaben eine Fläche von rund 174.000 Quadratkilometern. Viele der nicht explodierten Sprengsätze kosten Zivilisten, darunter auch Kindern, das Leben. Die Beseitigung dieser Minen gehört zu den größten Herausforderungen, um diese Gebiete wieder für die Bevölkerung zugänglich zu machen.
Seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Hamburg, insbesondere im Rahmen des „Paktes für Solidarität und Zukunft“ mit der Stadt Kyiv, wiederholt umfangreiche Hilfslieferungen für die Ukraine bereitgestellt, darunter waren zuletzt u. a. 14 Rettungswagen und zwei Gerätewagen für die Einrichtung mobiler Behandlungsplätze für bis zu 250 Personen sowie Paletten mit medizinischen Produkten, Bombenschutzanzüge und Schutzhelmen.
Andy Grote, Senator für Inneres und Sport: „Jeden Tag können wir sehen, wie wichtig unsere Unterstützung aus Hamburg für die Ukraine nach wie vor ist. Russische Minen gehören zu den größten Gefahren, die der Krieg für die Bevölkerung mit sich bringt. Ich bin sehr froh, dass jetzt das erste Minenräumfahrzeug in der besonders betroffenen Region Charkiw im Einsatz ist und wir damit etwas dazu beitragen können, Leben zu retten.“
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