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Bahnunfälle

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Die Eisenbahn gilt im Vergleich zum Straßenverkehr als sehr sicher, doch auch hier lassen sich Unfälle nicht ausschließen.

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Polizei Hamburg

Inhaltsverzeichnis

Wann sprechen wir von einem Bahnunfall im Sinne des Katastrophenschutzes?

Bahnunfälle im Sinne des Katastrophenschutzes sind Unfälle/Störungen beim Betrieb schienengebundener Verkehrsmittel, bei denen die zu treffenden Maßnahmen eine Verstärkung der für den täglichen Einsatz bestimmten Kräfte und Mittel und/oder eine einheitliche Lenkung der Abwehrmaßnahmen erforderlich machen.

Was sind schienengebundene Verkehrsmittel?

Schienengebundene Verkehrsmittel sind Eisenbahnen im Sinne des § 2 Abs. 1 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) oder Bahnen, die nach dem Personenbeförderungsgesetz (PbefG) betrieben werden (Straßenbahnen). Zu diesen gehören gemäß der Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen (BOStrab) auch unabhängige Bahnen.

Warum bereiten sich die Behörden auf einen Bahnunfall vor?

Schienengebundene Verkehrsmittel zeichnen sich durch eine hohe präventive Sicherheit aus, die das Ergebnis verschiedener Merkmale einer Bahn sind, die im Straßenverkehr nicht existieren. Fahren im Raumabstand, umfangreiche technische Sicherungssysteme in Form von Signalisierungen, Fahrwegsicherungssystemen, Zugbeeinflussungssystemen u. a. sind nur einige Beispiele. Trotz dieser Sicherheit gibt es immer wieder Einsätze anlässlich von Bahnunfällen, die meistens fremd bestimmt sind: Suizide, Missachtung von Signalanlagen, Hindernisse auf den Gleisen etc.  Bei diesen Unfällen kann nie ganz ausgeschlossen werden, dass es auch zu größeren Sachschäden kommt und ggf. auch eine größere Anzahl von beförderten Personen betroffen ist.  Ein solches Ereignis erfordert dann die Beteiligung einer Vielzahl von Behörden, Ämtern, Organisationen und Einsatzkräften. Darum bereitet sich der Hamburger Katastrophenschutz planerisch auf Bahnunfälle vor.

Wie verhalte ich mich richtig, um Unfälle im Bereich von Bahnen zu vermeiden?

Die meisten Bahnunfälle resultieren aus dem Fehlverhalten von Menschen. Nachfolgend finden Sie stichpunktartig ein paar Tipps (nicht abschließend) zum richtigen Verhalten:

  • Vorsicht bei durchfahrenden Zügen: Beachten Sie die Sicherheitslinie. Durchfahrende Züge können einen starken Luftzug entwickeln.
  • Unterschätzen Sie nicht die Gefahren am Bahnsteig: Bleiben Sie aufmerksam. Sprechen Sie spielende Kinder und Jugendliche auf richtiges Verhalten an.
  • Achten Sie auf Warndurchsagen der Bahnbetreiber.
  • Betreten Sie keine Bahnanlagen (Gleise, Güterbahnhöfe, Betriebsanlagen etc…)
  • Betreten Sie keine geschlossenen Bahnübergänge. 

Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter:
Unfallprävention | Deutsche Bahn AG

Wie verhalte ich mich bei Bahnunfällen?

  • Ruhe bewahren
  • Unfall melden (über Handy Tel: 112, Notruf am Bahnsteig oder in der Bahn):
    • Wo geschah es?
    • Was geschah?
    • Wie viele Verletzte?
    • Welche Verletzungen?
    • Wann geschah es?
    • Wer ruft an?
    • Warten auf Rückfragen!
  • Erste Hilfe leisten
  • Rettungsdienst einweisen
  • Anweisungen des Zugpersonals der Einsatzkräfte folgen
  • Auf offener Strecke nicht die Gleisanlagen betreten (Zugverkehr, Hochspannungsleitungen…
  • Evakuierungsanweisungen des Bahnpersonals / der Einsatzkräfte befolgen

Was bedeutet der Begriff (Bahn-) Betreiber?

Betreiber sind alle Unternehmen, die eine Eisenbahnverkehrsleistung (Beförderung von Personen oder Gütern) erbringen (Eisenbahnverkehrsunternehmen) oder die eine Infrastruktur (Gleise, Signale etc.) für die Eisenbahnverkehrsunternehmen bereitstellen und instand halten (Eisenbahninfrastrukturunternehmen).

Ereignisse in Hamburg

Einige der hier aufgeführten Bahnunfälle in Hamburg sind einer "Liste von Eisenbahnunfällen in Deutschland" auf Wikipedia entnommen. Die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) veröffentlicht für Ereignisse ab dem Jahr 2000 die Ergebnisse der Unfalluntersuchungen online auf ihrer Internetseite.

22. Juli 1975 – Hamburg-Harburg: Beim Eisenbahnunfall von Hamburg-Hausbruch starben bei einem Frontalzusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem Güterzug elf Menschen. Der Lokomotivführer des Nahverkehrszugs hatte ein Signal nicht beachtet. Die Deutsche Bundesbahn wurde kritisiert, weil sie trotz einer Beinahekollision vier Jahre vor dem Unfall auf die Installation eines Vorsignalwiederholers verzichtete.


Am 08.04.2008 fuhr in Moorburg ein mit 55 Tonnen Butangas geladener Kesselwagenzug ungebremst auf einem Prellbock auf und rammte sich ca. 1m tief in den Boden.
BIS

Am 08.04.2008 fuhr  in Moorburg ein  mit 55 Tonnen Butangas geladener Kesselwagenzug ungebremst auf einem Prellbock  auf und rammte sich ca. 1m tief in den Boden.
Der Zug verfehlte knapp eine Gaspipeline.



 

Am 10.11.2011 gegen 03.20 Uhr entgleistet ein Güterzug einer privaten Eisenbahngesellschaft auf der strecke zwischen Maschen und Allermöhe. Die Lokomotive stürzte einen Bahndamm herunter und kam ansch
Polizei Hamburg

Am 10.11.2011 gegen 03.20 Uhr entgleistet ein Güterzug einer privaten Eisenbahngesellschaft auf der strecke zwischen Maschen und Allermöhe. Die Lokomotive stürzte einen Bahndamm herunter und kam anschließend mit dem vorderen Teil auf der Straße des Mittleren Landweg zum Liegen.
Die beiden Lokführer konnten aus dem Führerstand abspringen.
Es wurde niemand verletzt.
Im Einsatz waren Feuerwehr, Bundespolizei, Polizei Hamburg und der Notfallmanager der Deutschen Bahn AG.



Arbeitszug rammt Brücke

26. April 2024 – Hamburg: Der Gerätewagen eines Hilfszugs mit dem Standard-Lichtraumprofil der Deutschen Bahn befuhr nach einem Einsatz eine Strecke der S-Bahn Hamburg, die ein niedrigeres Lichtraumprofil aufweist, und blieb dabei unter einer Brücke im Nordkopf des Hauptbahnhofs Hamburg stecken. Sieben Mitarbeiter wurden bei dem Unfall verletzt, einer davon schwer. Der Hamburger Hauptbahnhof wurde für zwei Stunden komplett gesperrt.