Flugunfälle – Rechtliches / Organisatorisches
Wann wurde die ICAO gegründet und welche Aufgaben hat sie?
Die ICAO (International Civil Aviation Organisation) wurde am 7. Dezember 1944 als Sonderorganisation der Vereinten Nationen in Chicago gegründet. Ihre Aufgabe ist es, einheitliche Regelungen für die Sicherheit, Regelmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit des internationalen Luftverkehrs zu erarbeiten und weiterzuentwickeln.
Wie ist ein Flugunfall laut ICAO definiert?
Ein Ereignis bei dem Betrieb eines Luftfahrzeugs vom Beginn des Anbordgehens von Personen mit Flugabsicht bis zum Zeitpunkt, zu dem diese Personen das Flugzeug wieder verlassen haben, wenn hierbei:
- eine Person tödlich oder schwer verletzt wurde,
- das Luftfahrzeug oder die Luftfahrzeugzelle beschädigt wurde oder
- das Luftfahrzeug vermisst wird oder unzugänglich ist.
Welche gesetzlichen Grundlagen gibt es für die Flugunfalluntersuchung?
International gilt das Abkommen über die internationale Zivilluftfahrt (ICAO) als Grundlage für die Untersuchung von Unfällen und schweren Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge.
National regelt das Luftverkehrsgesetz (LuftVG) die Zuständigkeit im Bereich der Flugunfalluntersuchung. Das Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz (FlUUG) ist die Umsetzung der europäischen Richtlinie 94/56/EWG des Rates vom 21. November 1994 über die Grundsätze der Untersuchung von Unfällen und schweren Störungen in der Zivilluftfahrt im Zuständigkeitsbereich der EU.
Welche Stellen sind in die Maßnahmen an einer Unfallstelle involviert?
Airline, Flughäfen, Behörden (Feuerwehr, Polizei, Aufsichtsbehörden, Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung), Rettungsdienste, Flugsicherung, PSNV (Psychosoziale-Notfallversorgung), Seelsorge, etc.
Welche Maßnahmen sind an der Unfallstelle schnellstmöglich einzuleiten?
Die Unfallstelle sollte frühestmöglich gegen den Zutritt Dritter abgesperrt werden. Sämtliche Wrackteile, Trümmerstücke und sonstiger Inhalt des Flugzeugs dürfen nicht berührt werden. Lediglich Löscharbeiten, Maßnahmen zur Abwehr unmittelbarer Gefahren sowie Rettung von Verletzten sind gestattet.
Wer untersucht einen Flugunfall?
Die Untersuchung von Unfällen oder schweren Störungen ziviler Luftfahrzeuge wird von der Behörde des Staates durchgeführt, in welchem sich der Unfall oder die schwere Störung ereignet hat. Darüber hinaus werden ausländische Staaten (Hersteller-, Entwicklungs-, Eintragungs- und Halterstaat) informiert und haben ggf. die Möglichkeit, sich durch Repräsentanten und Berater an der Untersuchung zu beteiligen. Weiterhin kann der Untersuchungsführer die betroffenen Airlines und die Hersteller an der Untersuchung beteiligen.
In Deutschland ist die untersuchende Behörde die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BfU).
Die juristischen Aspekte werden durch die zuständigen Strafverfolgungsbehörden wahrgenommen.
Was ist der Zweck einer Flugunfalluntersuchung?
Nach §3 des Flugunfall-Untersuchungs-Gesetzes (FlUUG) ist der ausschließliche Zweck einer Flugunfalluntersuchung die Unfallursachen aufzuklären. Ziel der Klärung der Unfallursache ist die Verhütung künftiger Störungen und Unfällen.
Die Untersuchungen dienen nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder der Feststellung von Ansprüchen. Dieses ist Gegenstand gesonderter Verfahren unter Nutzung der Untersuchungsergebnisse.
Wer meldet Flugunfälle an wen?
Laut § 5 des Luftverkehrsgesetzes (LuftVG) hat einer der im Folgenden genannten Personen den Flugunfall zu melden:
- der verantwortliche Luftfahrzeugführer oder,
- wenn dieser verhindert ist, ein anderes Besatzungsmitglied oder,
- sofern keine dieser Personen dazu in der Lage ist, der Halter des Luftfahrzeugs den Unfall unverzüglich der BfU zu melden.
Dies gilt auch für Unfälle deutscher Luftfahrzeuge außerhalb der Bundesrepublik Deutschland beim Betrieb deutscher Luftfahrzeuge oder ausländischer Luftfahrzeuge, die zur Zeit des Ereignisses von deutschen Luftfahrtunternehmen aufgrund eines Haltervertrages betrieben werden.
In welchen Flugphasen gibt es die meisten Unfälle und was sind dabei die häufigsten Todesursachen?
Die meisten Unfälle geschehen bei Start oder Landung.
Die häufigste Todesursache bei Unfällen moderner Passagierflugzeuge entsteht durch die Einwirkung von Feuer und tödlichen Gasen.
Fragen und Antworten zum Thema Flugunfälle – Hamburg:
In Hamburg sind die Flughäfen und alle für die Sicherheit der Bürger verantwortlichen Stellen und Einrichtungen auf einen nicht auszuschließenden Flugunfall durch umfangreiche Planungen und regelmäßig durchgeführte Übungen gut vorbereitet.
Welche Stellen sind bei einem Flugunfall in Hamburg wesentlich beteiligt?
- Betreiber der Flughäfen
- Betroffene Luftverkehrsgesellschaft
- Deutsche Flugsicherung
- Behörde für Inneres und Sport – Zentraler Katastrophendienststab,
- Polizei, Feuerwehr
- Behörde für Wirtschaft und Innovation
- Sozialbehörde
- Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
- Justizbehörde / Staatsanwaltschaft
- Bundespolizei
- Hilfsorganisationen
- Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung
Wer kümmert sich am Flughafen um unverletzte Passagiere und deren Abholer?
Die unverletzten Passagiere werden in einen vom übrigen Passagierbereich getrennten besonderen Evakuierungsbereich des Flughafens begleitet. Dort werden sie betreut und versorgt. Die Betreuung erfolgt durch speziell für die Psycho-Soziale-Notfall-Versorgung (PSNV) ausgebildetes Personal. In diesem Bereich wird ein Zusammentreffen der unverletzten Passagiere mit deren Abholern im Beisein von PSNV-Kräften ermöglicht.
Wer kümmert sich am Flughafen um verletzte Passagiere und deren Abholer?
Die verletzten Passagiere werden von den Hamburger Rettungskräften versorgt und ggf. in umliegende Krankenhäuser transportiert. Die im Flughafen befindlichen Abholer werden ebenfalls in einem Evakuierungsbereich versorgt und betreut. Das Zusammenführen mit den verletzten Angehörigen erfolgt mit Unterstützung der Einsatzkräften.
Wo erhalte ich Informationen nach dem Flugunfall?
Eine Warnmeldung wird über die Warn-App NINA verbreitet. Achten Sie auf Meldungen in den Medien (Rundfunk, Fernsehen, Social Media).
Hier wird Ihnen ggf. auch die Erreichbarkeit einer bei Großschadensereignissen einzurichtenden Personenauskunftsstelle mitgeteilt.
Wo erhalte ich Informationen, wenn Angehörige durch den Unfall betroffen sein könnten?
Bei der Hamburger Polizei wird eine Personenauskunftsstelle aktiviert. Die telefonische Erreichbarkeit wird über die Warn-App NINA sowie über die Medien (Rundfunk, Fernsehen, Social Media) bekannt gegeben.
Welche Bedeutung und Aufgabe hat eine Personenauskunftsstelle?
Im Zusammenhang mit Katastrophen und Großschadensfällen ist mit einer Vielzahl von Personen zu rechnen, die durch das Schadensereignis direkt betroffen werden oder die aufgrund von Räumungen, Sperrungen oder Evakuierungen von Teilen der Stadt ihre Wohnungen vorübergehend verlassen müssen.
Dabei kann nicht ausgeschlossen werden, dass Familien oder Hausgemeinschaften getrennt werden. Außerhalb des betroffenen Gebietes wohnende besorgte Angehörige werden ebenfalls Auskünfte über ihre Verwandten verlangen. Folglich wird eine Vielzahl von Personen versuchen, Auskünfte über deren Gesundheitszustand und/oder den Verbleib der Betroffenen von den zuständigen Stellen zu erlangen.
Das Ziel einer reibungslosen Vermisstensuche und Familienzusammenführung kann jedoch nur erreicht werden, wenn alle Informationen über Vermisste, Evakuierte, Verletzte und Getötete zentral erfasst werden und diese Informationen von Berechtigten abfragbar sind. Um dies zu gewährleisten, wird bei Katastrophen- und Großschadensfällen mit einer Vielzahl von Betroffenen bei der Polizei eine Personenauskunftsstelle (PASt) auf Veranlassung der Behörde für Inneres und Sport eingerichtet.
Wie erfahre ich als Abholer im Flughafen, welche Maschine betroffen ist?
Sie werden über die Anzeigetafeln in den Terminals und über Lautsprecherdurchsagen informiert.
An wen wende ich mich als Abholer am Flughafen, wenn sich ein Angehöriger in der betroffenen Maschine befand?
An der Information im Terminal 2 (Abflugebene) erhalten Sie die notwendigen Informationen.
Ist der übrige Flugverkehr betroffen?
Ja. Bei einem Flugunfall auf dem Flughafen Hamburg Fuhlsbüttel wird der Flughafen für den gesamten Flugbetrieb gesperrt. Es finden zunächst keine Flüge mehr statt.
Informationen über die Dauer der Sperrung werden über die Medien (Rundfunk, Fernsehen, Social Media) und am Flughafen über die Anzeigetafeln und über Lautsprecherdurchsagen bekannt gegeben.
Wann wird der Flugbetrieb wieder aufgenommen?
Nach Abschluss der erforderlichen Ermittlungen und Maßnahmen. Ein genauer Zeitpunkt lässt sich nicht abschätzen. Informationen über die Wiederaufnahme des Flugbetriebes werden über die Medien (Rundfunk, Fernsehen, Social Media) bekannt gegeben.
Ist der Flughafen erreichbar?
Nein. Bei einem Flugunfall auf dem Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel wird das Flughafengelände weiträumig für den gesamten Verkehr abgesperrt. Der öffentliche Personennahverkehr zum Flughafen wird eingestellt. Informationen über die Dauer der Sperrung werden über die Medien (Rundfunk, Fernsehen, Social Media) und am Flughafen über die Anzeigetafeln und über Lautsprecherdurchsagen bekannt gegeben.
Wo erhalte ich Verkehrsinformationen?
Über die Medien (Rundfunk, Fernsehen, Social Media). Weiterhin wird ein Bürgertelefon geschaltet. Die telefonische Erreichbarkeit wird über die Medien bekannt gegeben.
Thema Flugunfälle – Sicherheit
Was bedeutet fail-safe und safe-life?
Fail-safe: Ausfallsicherheit einzelner Elemente durch redundante Systeme, die es ermöglichen, den Flug ohne Eingriff der Besatzung sicher fortzusetzen.
Safe-life: durch Vorschriften sowie und Wartungsmaßnahmen geregelte sichere, aber zeitlich begrenzte Lebensdauer der Komponenten.
Welche Not- und Sicherheitseinrichtungen gibt es an Bord eines Flugzeuges und welche Aufgaben haben sie?
Notbeleuchtung: Sie soll die Not-Evakuierung des Flugzeuges erleichtern und muss über eine unabhängige Energiequelle verfügen.
Notausgänge / Notrutschen: Sie dienen der Noträumung größerer Flugzeuge. Die Anzahl der Notausstiege muss dabei so bemessen sein, dass innerhalb von 90 Sekunden alle Insassen über die Hälfte der vorhandenen Notausstiege evakuiert werden können. Befindet sich der Notausstieg in einer Höhe von 1.8 m oder höher über dem Boden, muss der Ausstieg mit einer sich selbst aufblasenden Notrutsche versehen sein.
Notsauerstoff: Flugzeuge, die in Höhen von mehr als 10.000 ft (3048 m) fliegen, müssen mit einer Sauerstoffanlage ausgerüstet sein, die es den Insassen ermöglicht bei Ausfall der Kabinendruckanlage, bis zum Erreichen einer niedrigeren Flughöhe, zu überleben.
Je nach Flughöhe muss eine bestimmte Menge an Zusatzsauerstoff mitgeführt werden, um alle Insassen eine bestimmte Zeit versorgen zu können. Die Sauerstoffanlagen für das Cockpit und die Kabine müssen voneinander getrennt sein. Sauerstoff für Flugbegleiter muss ausreichend zur Verfügung stehen. Zusätzlich muss geeigneter Sauerstoff zum Zwecke der ersten Hilfe mitgeführt werden.
Feuerlöschanlagen: Je nach Passagierzahl muss ein Flugzeug mit einer entsprechenden Anzahl von Feuerlöschern zur Bekämpfung von Bränden an Bord ausgestattet sein. Darüber hinaus sind die Frachträume, die Hilfstriebwerke (engl. auxiliary power unit, APU) und die Triebwerke mit entsprechenden Feuererkennungs- sowie Feuerlöschanlagen ausgerüstet.
Fuel Jettison: Bei einigen Langstreckenflugzeugen besteht das Problem, dass sie ein weitaus höheres maximal zulässiges Startgewicht besitzen als ihr maximal zulässiges Landegewicht. Um direkt nach dem Start wieder landen zu können müssen diese Flugzeuge über eine Vorrichtung zum Ablassen überflüssigen Treibstoffs zur Gewichtsreduktion verfügen.
Fahrwerkssicherung: Zur Überwachung sowie Beeinflussung der Temperatur von Reifen sowie Bremsen sind entsprechende Systeme vorgesehen. Reifen sind mit Schmelzsicherungen vor einem Platzen durch Überhitzung geschützt.
Schwimmhilfen: Wird ein Landflugzeug über Wasser in einer Entfernung von mehr als 50 km von der Küste entfernt betrieben, oder ist für Start bzw. Landung eine Anflug- bzw. Abflugstrecke so über Wasser gelegt, dass bei einer Störung mit einer Landung im Wasser zu rechnen ist, muss das Flugzeug mit genügend Schwimmwesten sowie einer ausreichenden Anzahl von Rettungsflößen für alle Insassen ausgestattet sein.
Welche Aufgaben haben Tail-Bumper?
Tail-Bumper schützen das Heck des Flugzeuges vor Beschädigungen, sollte es durch einen zu großen Längslagewinkel bei Start oder Landung zur Berührung mit der Landebahn kommen.
Ist der Aufenthalt in der Nähe von Flugzeugen gefährlich?
Der Bereich um die Triebwerke herum gilt als Gefahrenbereich. Dazu zählt nicht nur das Gebiet hinter dem Triebwerk sondern auch das davor, da auch Personen oder Gegenstände in das Triebwerk gesaugt werden können. Es muss immer beachtet werden, dass die Piloten durch ihre eingeschränkte Sicht die Bereiche um die Tragflächen und Triebwerke nicht einsehen können.
Was sind kritische Wetterbedingungen für die Luftfahrt?
Blitzschlag, Gewitter, Hagel, Mikroburst, Nebel, Schauer, Scherwinde, tiefe Wolken, Turbulenzen, Vereisung
Welche Gefahren ergeben sich aus diesen kritischen Wetterbedingungen?
- Schlechte Sicht beim Rollen, Start und Landung
- Turbulenzen bei starkem Regen oder Gewittern
- Kontamination der Landebahn mit unterschiedlich verteiltem Wasser
- verminderte Bremswirkung und Steuerverhalten
- Hagelschäden bei nach vorn gerichteten Teilen (z.B. Triebwerke)
- Höhenverlust bei Ab- und/oder Seitenwind im Mikroburst
Wie entstehen Wirbelschleppen und welche Gefahren gehen von ihnen aus?
Wirbelschleppen entstehen durch den Druckausgleich von Ober- und Unterseite des Flügels an den Flügelenden.
Die dadurch entstehende Gefahr bezieht sich auf folgende (meist kleinere) Flugzeuge, die z.B. bei parallelem Einflug durch die Wirbelschleppen eine nicht gesteuerte Rollbewegung erfahren.
Thema Flugunfälle – Navigation
In welche Koordinaten ist die Erde unterteilt?
Die Erde ist in 360 Längengrade (Meridiane) sowie 180 Breitengrade unterteilt. Dabei verlaufen die Längengrade in nord-südlicher Richtung über die Pole. Der sog. Nullmeridian wurde frei definiert und kreuzt Greenwich in England. Von dort aus zählen 180 Meridiane in östlicher sowie 180 in westlicher Richtung. Die Breitengrade sind derart angelegt, dass sie sich mit den Längengraden im rechten Winkel schneiden. Sie beginnen am Äquator und werden von dort aus mit 90° nördlicher und 90° südlicher Breite bezeichnet.
Darüber hinaus ist die Erde aufgrund ihrer Drehung in 24 Zeitzonen unterteilt. Diese sind zum größten Teil nach Landesgrenzen bestimmt.
Welche Probleme treten bei der Navigation mit erdmagnetischen Hilfsmitteln auf?
Der magnetische Nordpol stimmt in seiner Lage nicht mit dem geographischen überein. Er verändert ständig jedoch unregelmäßig seine Position. Da die Koordinaten der Erde die geographischen Pole als Referenz besitzen und Karten anhand der Koordinaten projiziert sind, treten bei der Navigation mit magnetischen Hilfsmitteln Fehler auf. Der Winkel zwischen dem magnetischen und geographischen Nordpol wird als Variation bezeichnet. Er ist auf den Karten ausgewiesen.
Die Kompass-Anzeige ist nur bei ruhiger Fluglage korrekt.
Welche Navigationsverfahren gibt es?
- terrestrisch (magnetisch, barometrisch, visuell)
- siderisch (manuell – Sextant-, automatisch – Sternensensor)
- inertial (Kreiselplattform, Strap-down-Systeme)
- hybrid (LORAN/GPS, GPS/INS, integriertes FMS)
- funktechnisch
- Funkpeilverfahren
ADF, VDF, VOR, DME, ILS, MLS - Hyperbelverfahren
LORAN, OMEGA, DECCA - Satellitennavigation
GPS, GLONASS, GALILEO - Radar
Strecke -ATC-, Anflug (SRE, PAR), bordgestützt
Wie sind die drei Nordrichtungen MN, TN und CN definiert?
- TN – True North = wahrer Norden, Nordpol
- MN – Magnetic North = magnetischer Norden
- CN – Compass North = Kompass-Norden
Thema Flugunfälle – Technik
Was ist TCAS und wie funktioniert es?
TCAS (traffic collision avoidence systems) ist ein Kollisionswarnsystem. Es warnt Luftfahrzeuge, wenn sich in deren unmittelbarer Umgebung andere Flugzeuge befinden.
Welche Informationen liefert ein Flugdatenschreiber?
Informationen über Flugleistungen, Triebwerksverhalten, Systeme und Strukturbelastungen sowie über Flugführung, Einhalten der vorgegebenen Verfahren und Prozeduren. Damit besteht die Möglichkeit den Flugverlauf komplex und realistisch nachzustellen. Die Darstellungen auf den Instrumenten werden nicht aufgezeichnet und können deswegen nicht reproduziert werden.
Für welche Flugzeugsysteme liefert das Triebwerk Energie?
Einrichtungen am Triebwerk wie Generatoren, Kompressoren sowie Pumpen wandeln die mechanische Energie des Triebwerks in andere benötigte Energieformen (elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch) um.
Mit elektrischer Energie werden unter anderem Bordrechner, Navigations- und Ortungsanlagen, Trimmung, Hochauftriebshilfen, Beleuchtung, Kommunikations- sowie Warneinrichtungen versorgt.
Flugzeugsysteme die mit hydraulischer Energie versorgt werden, sind unter anderem: Fahrwerk, Bremsanlage, sowie die primären Steuerungsanlagen.
Das Pneumatik-System versorgt unter anderem folgende Untersysteme: Klimaanlage, Kabinendruck-Regelung, Enteisungsanlagen, Wasser- sowie Hydrauliktank-Druckregelung und Triebwerksstartsysteme.
Woher erhält ein Flugzeug Energie, wenn alle Triebwerke ausgefallen sind?
- RAT (Ram Air Turbine)
- Batterie
- APU (Auxiliary Power Unit)
Thema Flugunfälle – Vereisung
Welche Teile des Flugzeugs können während des Fluges enteist werden und wie geschieht die Enteisung?
Die Vorderkanten der Tragflächen sowie des Leitwerks und die Triebwerkseinläufe werden durch heiße „Zapfluft“ vor Vereisung bewahrt. Die Heißluft wird im Allgemeinen den Triebwerken entnommen (abgezapft). Die Cockpitscheiben, außen angebrachte Messgeber (Pitotrohre, Statikdruckeinlässe, Anströmwinkelmesser, Temperaturfühler), Wasserabflussrohre sowie Wassereinfüllstationen werden elektrisch durch Erhitzung enteist. Eine weitere Möglichkeit bei kleinen Flugzeugen ohne Strahltriebwerke sind Gummilippen an der Flügelvorderkante, die aufgepumpt werden können.
Eine Enteisung vor dem Start geschieht meist durch chemische Verfahren, dessen Wirkung aber bereits nach 20 Minuten verfliegt.
Welche Gefahren gehen von Vereisungen am Flugzeug aus?
Bei Vereisungen am Boden können sich während des Starts Eisplatten lösen und hinten montierte Triebwerke beschädigen. Gefährlich ist die Bildung von Clear-Ice, da es nur schwer erkennbar ist.
Im Flug kann eine durch Eis veränderte Profilgeometrie zu einem erheblichen Auftriebsverlust und einer Erhöhung des Luftwiderstandes führen.
Eis, das sich an den Profilnasen der Tragflächen absetzt, führt unter Umständen zu Strömungsabrissen.
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