Hamburg steht in den kommenden Jahrzehnten vor einer wachsenden Herausforderung durch Extremwetterereignisse, wie zum Beispiel Sturmfluten, die voraussichtlich an Häufigkeit und Intensität zunehmen werden. Dies schließt die Berücksichtigung steigender Meeresspiegel, die Zunahme lokaler Extremwinde sowie die Auswirkungen von Dauerregen- oder Starkregenereignissen auf die deichgeschützten Gebiete ein. Insbesondere die jüngsten Sturmfluten an der Nord- und Ostsee haben gezeigt, welche dramatischen Auswirkungen solche Ereignisse für die betroffenen Regionen haben können.
Um diesen Entwicklungen auch zukünftig wirksam begegnen zu können, ist es für Hamburg von entscheidender Bedeutung, auf die sich verändernden Gegebenheiten frühzeitig zu reagieren und bestehende Konzepte und Maßnahmen unter Einbeziehung der zivilen Sicherheitsforschung weiterzuentwickeln. Dies betrifft insbesondere die Bereiche Warnung der Bevölkerung und des behördlichen Einsatzmanagements.
Die Behörde für Inneres und Sport hat daher gemeinsam mit der Universität Hamburg und zahlreichen weiteren Hochschulen und Partnern ein neues Projekt unter dem Titel „Dynamische Lageerstellung und Unterstützung für Rettungskräfte in komplexen Krisensituationen (RESCUE-MATE)“ auf den Weg gebracht. Das Projekt unter Leitung der Innenbehörde ist auf die kommenden vier Jahre ausgelegt und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Zivilen Sicherheitsforschung mit knapp 9 Millionen Euro gefördert.
RESCUE-MATE konzentriert sich auf das Szenario einer besonders schweren Sturmflut in Hamburg, welche umfangreiche Evakuierungen und Sperrungen in den elbnahen Gebieten erforderlich macht und bei der zahlreiche Akteure zur Bewältigung der Lage und zum Schutz der Bevölkerung vernetzt und abgestimmt zusammenarbeiten müssen. Die koordinierte und interdisziplinäre Bewältigung solch katastrophaler Ereignisse effizienter, schneller und besser zu realisieren und damit das Schutzniveau für die Bewältigung von Katastrophen und Großschadenslagen zu erhöhen, ist eines der Projektziele, die gemeinsam mit Feuerwehr Hamburg und Polizei Hamburg erreicht werden sollen.
Das Projekt zielt insbesondere darauf ab, die Informationsflüsse zwischen Behörden, Rettungskräften und Hilfsorganisationen zu automatisieren, zu beschleunigen und anzureichern. Hierfür werden technische Lösungen entwickelt, welche es den Sicherheitsbehörden und den zahlreichen eingebundenen Organisationen in der Hansestadt ermöglichen sollen, in Not geratenen Bürgerinnen und Bürgern schnelle Hilfe zukommen zu lassen.
Die weiteren Ziele dieses Projektes sind im Falle eines Schadensfalles die zielgenaue Gefahrenwarnung sowie die Übermittlung von Handlungsempfehlungen an die Bevölkerung, etwa mittels Evakuierungshinweisen durch Apps. In den unterschiedlichen Projektphasen sind u. a. Informationsveranstaltungen geplant, bei denen Bürgerinnen und Bürger mittels Virtual Reality die Möglichkeit erhalten, einen realistischen Blick auf die Gegebenheiten im Falle einer Hochwasserlage zu erhalten.
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Das Projektkonsortium besteht aus folgenden Partnern:
- Behörde für Inneres und Sport
- Universität Hamburg
- Absolute Software GmbH
- Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
- Eurocommand GmbH
- HafenCity Universität Hamburg (HCU)
- Hamburg Port Authority A.ö.R. (HPA)
- Hanseatic Aviation Solution GmbH (HAS)
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW)
- Hamburger Informatik Technologie-Center e.V. (HITeC/HIT)
- Landesbetrieb Straßen Brücken Gewässern (LSBG)
Dazu kommen weitere assoziierte Projektpartner:
- BRH Rettungshundestaffel Hamburg und Harburg
- DLRG, Landesverband HH
- DRK, Landesverband HH
- Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung
- Stadtreinigung HH
- Artificial Intelligence Center e. V.
- Deutsche Telekom AG
- ESRI Deutschland GmbH
- Freiwillige Feuerwehr Pinneberg
- Hamburg Aviation
- Innovationskontaktstelle
- Lufthansa Industry Solutions AS GmbH
- NMS New Mobility Solutions GmbH
- UAM-InnoRegion-SH