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Juli 2024

EURO 2024 - Störungsfreier Betrieb dank guter Vorbereitungen

Nachdem die UEFA 2018 Deutschland als Ausrichter der UEFA EURO 2024 ankündigt hatte, wurden im Jahr 2022 die Spielstätten offiziell bekanntgegeben. Für die Autorisierte Stelle (AS) Hamburg bedeutete dies, dass neben Fanfesten und Public Viewings auch einige Spiele im Hamburger Volksparkstadion zu betreuen waren.

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UEFA EURO 2024 UEFA

Auffällige Werte an Basisstation – Hamburg findet den Fehler

Nachdem die UEFA 2018 Deutschland als Ausrichter der UEFA EURO 2024 ankündigt hatte, wurden im Jahr 2022 die Spielstätten offiziell bekanntgegeben. Für die Autorisierte Stelle (AS) Hamburg bedeutete dies, dass neben Fanfesten und Public Viewings auch einige Spiele im Hamburger Volksparkstadion zu betreuen waren. Dabei ergab sich die besondere Herausforderung das BOS-Digitalfunknetz trotz der Maßnahmen der laufenden Netzmodernisierung für die Anforderungen dieses Sportereignisses vorzubereiten.

Mit der Endrunden-Auslosung der UEFA EURO 2024 am 2. Dezember 2023 in der Elbphilharmonie konnten die Einsatzplanungen der Hamburger Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) konkretisiert werden. Dazu gehörte die Erstellung eines Rufgruppenkonzepts in Abstimmung mit der Autorisierten Stelle und unter Berücksichtigung der Vorgaben der BDBOS.

Auswertung der Basisstationen

Nach der Festlegung der Eventlocations im Frühjahr 2024 begann die AS Hamburg mit der genauen Auswertung der örtlich relevanten Basisstationen. Dabei wurde neben der Auslastung auch der Anteil möglicher Fremd- und Eigenstörungen untersucht. Bei der Überprüfung der verfügbaren Auslastungsdaten zu früheren Sport- und Großveranstaltungen im Hamburger Stadtgebiet wurden keine Auffälligkeiten festgestellt. Lediglich die für das Hamburger Volksparkstadion zuständige TETRA-Basisstation (TBS) wies bei einsatzintensiven Spielen teilweise eine Auslastung von 100 % mit Wartschlangenbetrieb auf, die allerdings von den Einsatzkräften allerdings als nicht einsatzeinschränkend wahrgenommen wurde. Um dennoch eine Kapazitätsreserve und somit eine ungestörte Funkkommunikation gewährleisten zu können, wurde die TBS für den Zeitraum der UEFA EURO 2024 um einen TETRA-Transmitter/-Receiver (TTRX) und somit von fünf auf sechs TTRX erweitert.

Anfang Mai 2024 wurden nach Rücksprache mit der AS Hamburg die relevanten TBS durch den Technischen Betrieb der BDBOS* einem PIM-Test** unterzogen. So sollte sichergestellt werden, dass keine Fremd- und Eigenstörungen an den Basisstationen vorlagen. Im Rahmen dieser Tests fiel eine TBS durch abweichende Werte auf. Nachdem eigene Messungen an der Basisstation ein klares Störsignal erkennen ließen, wurde die Bundesnetzagentur (BNetzA) mit der Identifizierung der Störquelle beauftragt. Nach zwei Tagen konnte eine gestörte Objektfunkanlage als Ursache ermittelt werden, welche nach Anweisung der BNetzA abgeschaltet und anschließend vom Objekteigentümer repariert wurde.  

Störungsfreier Betrieb dank guter Vorbereitungen

Um auch in eventuell auftretenden Krisensituationen handlungsfähig zu sein, verdoppelte die AS Hamburg ihre Rufbereitschaft für die Zeit der EURO 2024, sah aber von einer permanenten Besetzung des Leitstandes ab.

Während des Einsatzzeitraumes kam es zu keinen kritischen Einsatzlagen, die im direkten Zusammenhang mit der EURO 2024 standen.

Auch eine polizeiliche ad hoc Lage (Schusswaffengebrauch durch Einsatzkräfte der Polizei nach Bedrohung mit Spitzhacke und Molotowcocktail) in räumlicher Nähe zum Fanfest, das auf dem Hamburger Heiligengeistfeld ausgerichtet wurde, hatte trotz des spontan hohen Kräfteansatzes keine negativen Auswirkungen auf den Digitalfunk BOS. Es kam auch dann nicht zu Beeinträchtigungen, als nach Einzug der türkischen Nationalmannschaft ins Viertelfinale große Fanbewegungen über das Stadtgebiet mit dem Schwerpunkt Innenstadt entstanden.

Dank der frühzeitigen Planungen unter Einbeziehung der verschiedenen BOS sowie der Erfahrungen aus zurückliegenden Großereignissen konnte in Hamburg ein reibungsloser Ablauf der EURO 2024 ermöglicht werden.

* Der Technische Betrieb gehört zur BDBOS und ist nicht Teil der AS Hamburg.

** Der PIM (Passive Intermodulationswert) einer Antenne gibt den Pegel der von ihr erzeugten unerwünschten Signale an. Ein niedrigerer PIM-Wert bedeutet, dass die Antenne weniger unerwünschte Signale erzeugt und daher als leistungsstärker gilt.


Der Wellenreiter berichtet über den aktuellen Sachstand. Sie können die aktuelle Ausgabe des Wellenreiters auf der Website der BDBOS downloaden.

Link-BDBOS-Wellenreiter

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