Der Verein erhält den Preis für die Aufarbeitung des Nachlasses von Annette Wehrmann, die 2010 verstarb.
Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Es freut mich ganz besonders, das diesjährige Preisgeld dem „Ort des Gegen e.V.“ zu Ehren der Künstlerin Annette Wehrmann zur Verfügung zu stellen. Mit seiner Arbeit leistet der Verein einen wertvollen Beitrag zur Aufarbeitung des Wehrmannschen Nachlasses – dem Werk einer herausragenden Künstlerin, die leider viel zu früh verstorben ist, um den Edwin-Scharff-Preis noch zu Lebzeiten zu erhalten.“
Annette Wehrmann, die auch als Autorin tätig war, wurde 1961 in Hamburg geboren und verstarb 2010 während der Vorbereitungen für eine Ausstellung im Essener Folkwang-Museum. Nach ihrem Studium an der Hamburger Hochschule für Bildende Kunst nahm sie in den 90er Jahren teil an der Politisierung der Kunst und sah ihr künstlerisches Arbeitsfeld zunehmend im öffentlichen Raum. 1993 startete sie mit der Aktion „Sprengungen“ einen performativen Angriff auf die Blumenkisten der Hamburger Innenstadt; als Symbol von bürgerlich geordneter Schönheit. Ein Jahr später erhielt sie das Arbeitsstipendium der Hamburger Kulturbehörde.
Der Edwin-Scharff-Preis zählt zu den traditionsreichen Auszeichnungen des Hamburger Senats und ist seit mehr als 55 Jahren ein unentbehrliches Instrument zur Förderung von bedeutenden Bildenden Künstlern. Der Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Ulrich Rückriem, Franz Erhard Walther, Anna und Bernhard Blume und Daniel Richter.
Die offizielle Verleihung des Preises mit geladenen Gästen findet am 5. November 2012 in der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle statt. Anlässlich der Verleihung zeigt der Verein „Ort des Gegen“ die Ausstellung Annette Wehrmann: „Gehirn und Geld“ in der Hamburger Kunsthalle vom 6. November 2012 bis 27. Januar 2013.