Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit dem heutigen Beschluss des Senats zur Umsetzung des Denk-Orts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt setzen wir in der Pride-Week ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle. Wir wollen mit dem Ort dauerhaft zeigen, dass Hamburg für Vielfalt und Respekt steht. Wir wollen aber auch daran erinnern, dass die LSBTIQ*-Szene auch hier lange unterdrückt wurde und auch heute im Alltag immer wieder Diskriminierung erfahren muss. Hier soll ein Ort entstehen für Begegnung und Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Hamburg ist stolz darauf, einen Platz zu schaffen, der einen Raum für Selbstbestimmung eröffnet und gleichzeitig zum Reflektieren anregt. In ihm soll sich das Streben nach Gleichberechtigung, Akzeptanz und gegenseitigem Respekt in der Gegenwart manifestieren und die Erinnerung an vergangenes Unrecht und Verfolgung sichtbar werden.“
Dr. Gottfried Lorenz, Initiative „Denk-mal sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“: „Unsere Initiative freut sich über den Beschluss des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, einen Denk-Ort sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an prominentem Ort zu verwirklichen. Er soll erinnern und in die Zukunft weisen. Erinnern an strafrechtliche Verfolgung, gesellschaftliche Diskriminierung und staatliche Unterdrückung queerer Menschen; Denkanstöße geben, um Hass, Ignoranz und Unkenntnis zu überwinden; Brücken bauen über alle Grenzen, Konfliktlinien und Animositäten; ein Angebot sein, sich zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.“
Der Denk-Ort wird in zentraler Lage an der Ecke Neuer Jungfernstieg / Lombardsbrücke entstehen und somit an prominenter, sichtbarer Stelle in der Hamburger Innenstadt, unmittelbar an der traditionellen Route der Hamburger Demonstration zum Christopher-Street-Day (CSD). Die Standortentscheidung wurde einvernehmlich mit den LSBTIQ* Initiativen, den beteiligten Behörden und dem Bezirk Hamburg-Mitte getroffen.
Die Konzeption des Denk-Ortes ist in enger Zusammenarbeit mit der zivilgesellschaftlichen Initiative „Denk-mal sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ sowie mit rund 70 Teilnehmenden eines Workshops aus insgesamt 40 unterschiedlichen Organisationen der Hamburger LSBTIQ*-Communitys entwickelt worden. Der breite Beteiligungsprozess begann mit einem Werkstatttag mit Impulsvorträgen und Workshops im Herbst 2020 und wird in den kommenden Monaten weitergeführt.
Für die Realisierung des Denk-Ortes sollen 300.000 Euro zur Verfügung gestellt werden, für das Wettbewerbsverfahren und die Vorbereitung weitere 114.000 Euro. Nach Zustimmung durch die Hamburger Bürgerschaft soll ein mehrstufiger künstlerischer Wettbewerb unter Einbeziehung der LSBTIQ*-Communitys ausgelobt werden.