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Neues Straßenschild

Peter-Schulz-Platz erinnert an ehemaligen Ersten Bürgermeister und Präsidenten der Bürgerschaft

18. September 2023 Pressemitteilung

Die zentral gelegene Fläche zwischen Chilehaus und Johanniswall erinnert künftig an Hamburgs ehemaligen Ersten Bürgermeister und langjährigen Präsidenten der Bürgerschaft Peter Schulz. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher und Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer haben im Beisein von Familienmitgliedern von Peter Schulz auf dem Platz das Straßenschild des neu benannten Platzes enthüllt.

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Senatskanzlei Hamburg

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Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Peter Schulz hat die Politik in unserer Stadt als Erster Bürgermeister, Bürgerschaftspräsident und Senator über viele Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt. Als einziger Politiker in der Hamburger Geschichte war er in den beiden höchsten Staatsämtern unserer Stadt tätig. Peter Schulz war bekannt für seinen hanseatischen Stil – nüchtern im Auftritt, anspruchsvoll in seiner Arbeit. Der Peter-Schulz-Platz im Kontorhausviertel bringt unser ehrendes Andenken zum Ausdruck und wird in Zukunft an sein Wirken in der Hansestadt erinnern.“

Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Mitte: „Die Neugestaltung des Areals im Kontorhausviertel bot die einmalige Gelegenheit Peter Schulz hier in unmittelbarer Nähe zu seiner ehemaligen Kanzlei zu ehren. Dass wir das heute tun, wenige Tage bevor ganz Deutschland den Tag der deutschen Einheit in Hamburg feiert, hätte dem gebürtigen Rostocker Peter Schulz ganz sicher gefallen. Auch zehn Jahre nach seinem Tod bleibt er für uns unvergessen.“

Dr. Kerstin Schulz und Dr. Olaf Schulz-Gardyan: „Unser Vater hätte sich über diese Ehrung sehr gefreut. Der bisher namenlose Platz zwischen Sprinkenhof und Chilehaus weist viele Bezüge zu seinem Leben auf. Mehr Hamburg geht nicht!“

Der etwa 20 Meter lange und 70 Meter breite Platz im Bereich zwischen Johanniswall, der Burchardstraße und Pumpen, östlich des Chilehauses, wird nach Peter Schulz benannt. Peter Schulz wurde am 25. April 1930 in Rostock geboren, wo er auch aufwuchs und Vorkriegszeit und den Zweiten Weltkrieg erlebte. Nach dem Krieg engagierte er sich politisch und wurde von seinem sozialdemokratischen Vater Albert Schulz geprägt, der von 1946 bis zu seiner Absetzung 1949 Oberbürgermeister von Rostock wurde. Nach seinem Abitur floh Peter Schulz aus der DDR in den Westen und ließ sich 1950 in Hamburg nieder, studierte Rechtswissenschaften und wurde 1961 für die SPD Mitglied der Bürgerschaft. Politisch war Schulz durch das Unrechtsregime der Nationalsozialisten und der Kommunisten in der Nachkriegszeit in der DDR geprägt.

In Hamburg war er maßgeblich an der Neustrukturierung der Justizbehörde beteiligt, dessen erster Senator er von 1966-1970 wurde.1970 übernahm Schulz das Amt des Zweiten Bürgermeisters und wechselte als Senator in die Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung. Ein Jahr später übernahm Schulz das Amt des Ersten Bürgermeisters, das er bis 1974 ausübte. 1978 wurde er einstimmig zum Präsidenten der Bürgerschaft gewählt. Dieses Amt bekleidete er – mit einer Unterbrechung im Jahr 1982 – bis 1986. Peter Schulz ist damit der einzige Politiker in der Geschichte Hamburgs, der die beiden höchsten Staatsämter innehatte. Nach 1986 engagierte sich Peter Schulz weiter politisch und war als Rechtsanwalt tätig. 1990 wurde er mit der Bürgermeister-Stolten-Medaille ausgezeichnet. Peter Schulz verstarb am 17. Mai 2013 in Hamburg.

Die Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen hatte auf Vorschlag der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschlossen, den Platz zwischen Chilehaus und Johanniswall nach Peter Schulz zu benennen. Der Platz wird derzeit im Zuge des Neubaus des Johann-Kontors neugestaltet. Er liegt in unmittelbarer Nachbarschaft der ehemaligen Anwaltskanzlei von Peter Schulz.

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