Das bundesweit einmalige Pilotprojekt „Stadtkuratorin Hamburg“, das 2013 von der Behörde für Kultur und Medien zunächst für zweieinhalb Jahre geplant worden war, wird fortgesetzt: Dirck Möllmann ist ab April der neue Stadtkurator der Stadt Hamburg.
Dirck Möllmann, 1963 in Wetzlar geboren, lebt derzeit noch in Graz, wo er seit 2012 als Kurator am Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark/Universalmuseum Joanneum tätig ist. Nach Abschluss seines Studiums der Kunstgeschichte, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Universität Hamburg war er ab 1996 als selbstständiger Kurator in Hamburg bis zu seinem Wechsel nach Graz unter anderem für die Hamburger Kunsthalle tätig.
Nach einer überregionalen Ausschreibung der Behörde für Kultur und Medien wurde er jetzt aus insgesamt 30 Bewerberinnen und Bewerbern von einer Expertenkommission in einem zweistufigen Auswahlverfahren als neuer Stadtkurator nominiert. Ab April 2018 wird er sich seiner neuen Aufgabe in Hamburg widmen.
Als Nachfolger von Sophie Goltz ist es nun Möllmanns Aufgabe, die Diskussion zur Aktualität und Relevanz der Kunst im öffentlichen Raum zu vertiefen und auf der Grundlage der bisherigen Erfahrungen und Ergebnisse langfristige Impulse zu setzen – ebenso wie Vorschläge und Ideen für eine inhaltliche und strukturelle Neuausrichtung des seit 1981 existierenden Hamburger Programms „Kunst im öffentlichen Raum“ zu erarbeiten. Sophie Goltz hatte von 2014-2016 als erste Hamburger Stadtkuratorin mit einem innovativen und ambitionierten Programm die Debatte zur Kunst im öffentlichen Raum neu entfacht und in die öffentliche Wahrnehmung zurückgeführt.
Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Mit der Wahl von Dirck Möllmann als neuem Stadtkurator gehen wir zuversichtlich und gespannt einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer zeitgemäßen Weiterentwicklung des Hamburger Programms ‚Kunst im öffentlichen Raum‘.
Dirck Möllmann kennt die Hamburger Kunstszene gut und kann aus seinen bisherigen überregionalen Tätigkeiten einen wertvollen internationalen Blickwinkel in die Entwicklung der Kunst im öffentlichen Raum einbringen. Er vertritt eine Perspektive, der es aus ihrer intellektueller Distanz heraus mit künstlerischen Mitteln und Strategien gelingen kann, unser Denken und Handeln in dieser von weitreichenden Veränderungen, Brüchen und Extremen geprägten unruhigen Zeit zu hinterfragen, zu schärfen, alternative Lösungen anzubieten und hierüber einen gesellschaftlichen Mehrwert zu generieren.“
Dirck Möllmann: „Die neue Aufgabe, das Projekt des Stadtkurators für Kunst im öffentlichen Raum weiterzuführen, ist für mich eine Herausforderung mit Zukunft. Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit, denn die Kunst im öffentlichen Raum blickt in dieser Stadt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück, an die ich anknüpfen möchte. Mein Konzept verbindet politische Impulse für die Weiterentwicklung der Stadtgesellschaft mit künstlerischen Perspektiven von hoher Qualität. In diesem Sinne gilt es, die tiefgreifenden technologischen Wandlungen und kulturellen Entwicklungen einer urbanen Gesellschaft zu verstehen und sie mit den Mitteln der Kunst in das öffentliche Bewusstsein zu bringen. Solche Ziele können nur gemeinsam erreicht werden. Ich danke der Behörde für Kultur und Medien und der Hamburger Kunstkommission für das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen.“