Die älteste erhaltene Pergamenturkunde im Staatsarchiv Hamburg lässt sich auf das Jahr um 1140 datieren. Dabei handelt es sich um eine Urkunde des Hamburger Domkapitels, die nach Auflösung des Domkapitels in die Threse (Urkundenarchiv des alten Ratsarchivs; von griechisch-lateinisch thesaurus „Schatz“) gelangt ist. Der Urkundentext liegt als Transsumpt aus einer Bestätigung des Erzbischofs Hartwich I vor. Darin verleiht Adalbero, Erzbischof von Hamburg-Bremen, dem von ihm wiederhergestellten Domkapitel zu Hamburg gewisse Höfe, Zehnten und andere Gerechtsame. In dem lateinischen Text wird unter anderem Eppendorf als Eppenthorp erstmals urkundlich überliefert. Das an einem Pergamentstreifen befestigte Siegel fehlt.
Adalbero, der wahrscheinlich aus einem sächsischen Geschlecht stammte, wurde 1123 zum Erzbischof von Hamburg-Bremen. Er setzte sich für das Primat der Hamburger Kirche über die skandinavischen Länder ein, doch scheiterte dies an der fehlenden Unterstützung des Papstes. Erfolgreicher waren Adalberos Bemühungen, die Slawen zu missionieren. Wegen der Grafschaft Stade kam es zu Auseinandersetzungen mit Heinrich des Löwen, von dem er kurzzeitig gefangen gehalten wurde.
Quelle: 710-1 I Qq 1; HUB 1, Nr. 162
Literatur: Hans Jürgen Rieckenberg, Adalbero, in: NDB, Band 1, Berlin 1953, S. 40. Maren Limbacher, Adalbero, in: Hamburgische Biografie. Personenlexikon, Band 1, hrsg. von Franklin Kopitzsch und Dirk Brietzke, Hamburg 2001, S. 13. Jürgen Reetz, Ordnung und Unordnung in Hamburgs Threse, in: Beiträge zur Geschichte des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg (Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg 5), Hamburg 1960, S. 79-100.