Zu den großen Gefahren, denen papiernes Archivgut ausgesetzt ist, zählt die Zersetzung des Papiers durch die darin liegenden säurehaltigen Bestandteile. Gefährdet ist hier insbesondere industriell gefertigtes Papier von der Mitte des 19. bis ins späte 20. Jahrhundert hinein. Mit der Zersetzung des Papiers gehen auch einmalige Informationen unwiederbringlich verloren und werden Kulturwerte vernichtet. Um dem Säurefraß zu begegnen, sollten die Unterlagen entsäuert werden.
Die Freie und Hansestadt Hamburg nimmt ihre Verantwortung für ihre historische Überlieferung wahr und fördert in bedeutendem Umfang die Entsäuerung seines Archiv- und Bibliotheksgutes. Federführend sind bei der Umsetzung der Maßnahme das Staatsarchiv für Archivgut und die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg für Bibliotheksgut.
Zur Vorbereitung der Entsäuerung hat das Staatsarchiv den Erhaltungszustand seiner Bestände grundlegend erfasst. Dieses geschah mit Hilfe der modernen Nah-Infrarot-(NIR)-Technologie des Zentrums für Bucherhaltung, Leipzig. Sie ermöglicht es, schnell einen Überblick über den Zustand der Unterlagen zu erlangen ohne das Papier zu schädigen.