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Preisverleihung im Hamburger Rathaus

Ausgezeichnete Projekte für den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2023

  • Kultur und Medien
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Am 28. November wurden im Hamburger Rathaus fünf Denkmaleigentümer und Denkmaleigentümerinnen sowie 30 Handwerksbetriebe im Beisein des Ersten Bürgermeisters mit dem „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ ausgezeichnet. Der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks gestiftete Preis wird jährlich in zwei Bundesländern an private Eigentümerinnen und Eigentümer verliehen, die zusammen mit dem örtlichen Handwerk beim Erhalt des Denkmals außerordentliche Ergebnisse erzielt haben. Die an den Restaurierungsmaßnahmen beteiligten Handwerksbetriebe wurden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, für die privaten Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümer ist der Bundespreis pro Bundesland mit insgesamt jeweils 15.000 Euro dotiert.

Die Jury bestand aus Vertreterinnen und Vertretern des Denkmalschutzamtes Hamburg, der Hamburgischen Architektenkammer, der Handwerkskammer Hamburg, des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Etagenwohnhaus (Haynstraße 1-4)
Etagenwohnhaus in der Haynstraße 1-4 Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

Ausgezeichnete Projekte

Etagenwohnhaus aus der Gründerzeit in Eppendorf
Das 1910 im damals aufstrebenden Stadtteil Eppendorf errichtete Etagenwohnhaus wurde von der vor rund 50 Jahren gegründeten Wohnungseigentümergemeinschaft Hayn-/Hegestraße in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt Hamburg und unter Beteiligung von qualifizierten Handwerksbetrieben sensibel restauriert. Innerhalb der schrittweisen Gesamtinstandsetzung der Fassaden konnte seine anspruchsvolle historische Gliederung bis in alle Details – etwa den gesamten historischen Fensterbestand – erhalten werden.

Hulbe-Haus, Hamburg - Altstadt
Hulbe-Haus, Hamburg - Altstadt Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

Kontorhaus von Georg Hulbe in der Mönckebergstraße
Das Gebäude wurde 1910/11 im Auftrag des Buchbinders und Leder-Kunsthandwerkers Georg Kolbe, der unter anderem auch die Ledertapeten im Rathaus hergestellt hat, errichtet und ist ein wichtiges Zeugnis hanseatischen Selbstbewusstseins. Nach einer gründlichen Aufnahme der Schäden erfolgte in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt Hamburg die qualitätvolle Instandsetzung der eindrucksvollen Fassaden durch erfahrene Handwerksbetriebe. Dank dieser sehr besonnenen Arbeit ist die aufwändige Backstein- und Sandsteinfassade in den Formen der niederländischen Renaissance bis heute in einem sehr guten Zustand.

Dehmelhaus Hamburg-Blankenese
Dehmelhaus Hamburg-Blankenese Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

Dehmelhaus in Blankenese 
Das Haus des Künstlerehepaares Ida und Richard Dehmel wurde 1911 erbaut und war einst ein wichtiger Treffpunkt der Hamburger Kunstszene. 2013 gründete sich die Dehmelhaus Stiftung, übernahm das Haus und die Verantwortung für dessen Erhalt, das nach jahrelangem unbeheiztem Leerstand zunehmend sehr gelitten hatte. Insbesondere im museal genutzten Erd- und Souterraingeschoss erfolgte die behutsame Instandsetzung und Restaurierung erhaltenen Originalzustandes in höchster Qualität. In enger Abstimmung zwischen Eigentümerin, Architekt, Denkmalschutzamt Hamburg und mit den Handwerksbetrieben wurde ein inspirierender historischer Anziehungspunkt für Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Malerinnen und Maler sowie Komponistinnen und Komponisten wieder erlebbar gemacht, der der Bedeutung des Künstlerpaares gerecht wird.   

Stuckverzierte Fassade des Jüdischen Zentrums Chabad in Hamburg - Rotherbaum
Jüdisches Zentrum Chabad, Hamburg - Rotherbaum Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

Villa in der Rothenbaumchaussee
Die herrschaftliche Villa von 1877 wurde 19 Jahre von der Universität genutzt. Seit 2012 hat sie einen neuen Eigentümer, der Verein Jüdisches Bildungszentrum Chabad Hamburg e. V.. Dieser entdeckte zusammen mit dem Denkmalschutzamt Hamburg unter vielen Gebrauchsschichten einen bis dato unbekannten Schatz: Malereien aus der ersten Ausstattungsphase von 1877 und die circa 20 Jahre später entstandenen hochwertigen Malereien. Schritt für Schritt setzte der Verein in enger Abstimmung mit Fachleuten und in der Denkmalpflege erfahrenen Handwerksbetrieben das Denkmal innen und außen wieder instand und nutzt es nun als Bildungszentrum.

Bild eines Reetgedeckten Holzhauses, das als Schweinestallt auf dem Hof Eggers fungiert
Hof Eggers Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn

Alte Scheune auf dem Hof Eggers in der Ohe in Bergedorf
Die Alte Scheune auf dem Hof Eggers wurde 1631 errichtet und ist der bisher letzte Beitrag zur denkmalgerechten Erhaltung der gesamten Hofanlage. Diese für die Region typische und in der Vollständigkeit sowie dem guten Erhaltungszustand einzigartige Hofanlage mit landwirtschaftlichem Betrieb zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist Georg Eggers Lebenswerk. Dafür wurde er mit dem Förderpreis für hervorragende Restaurierungsleistungen der Wolfgang und Ursula Engelbarts-Stiftung ausgezeichnet.

Mehr Informationen zu den einzelnen Projekten und dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2023 gibt es hier.