Seit 2021 gibt es in der Behörde für Kultur und Medien die Projektstelle für die Dekolonisierung Hamburgs. Dort werden Aktivitäten geplant und koordiniert, die im Zusammenhang mit der Aufarbeitung des kolonialen Erbes der Stadt stehen. Ein gesamtstädtisches dekolonisierendes Erinnerungskonzept ist in Entwicklung.
Runder Tisch Koloniales Erbe
Dekolonisierung kann nur im Dialog gelingen. Aus dieser Überzeugung hat sich die Behörde für Kultur und Medien für die Gründung einer Plattform eingesetzt, die Zivilgesellschaft, Institutionen, Verwaltung und Politik zusammenbringt: Seit 2014 gibt es den Runden Tisch Koloniales Erbe. Der Runde Tisch findet etwa alle sechs Monate an wechselnden Orten statt, zuletzt im Museum für Hamburgische Geschichte, in der Handelskammer und im MARKK, in Pandemie-Zeiten auch digital.
Um den notwendigen Perspektivwechsel sicherzustellen, berief Senator Dr. Carsten Brosda 2019 den Beirat zur Dekolonisierung Hamburgs. Der Beirat ist mit engagierten Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Bildung, Medien, Soziales, Wirtschaft und Verwaltung besetzt, von denen viele einen BIPoC-Hintergrund haben. Sie bringen ihre Sichtweisen als Deutsche, als Hamburger*innen, als Migrant*innen ein.
Eckpunktepapier dekolonisierendes Erinnerungskonzept
Der Beirat zur Dekolonisierung Hamburgs hat unter Berücksichtigung der Ideensammlung vom Runden Tisch am 20. November 2020 ein Eckpunktepapier erarbeitet. Am 26. Februar 2021 hat der Beirat dieses Strategiepapier am ersten digitalen Runden Tisch Koloniales Erbe vorgestellt und diskutiert.
Stadtweites Erinnerungskonzept
In einem nächsten Schritt wurde das Eckpunktepapier zu einem gesamtstädtischen Konzept ausgearbeitet, das der Hamburger Bürgerschaft als Drucksache vorgelegt und am 21. Mai 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.